EA Sports sieht sich mal wieder mit der Glücksspiel-Thematik konfrontiert. Nach Belgien möchte auch Australien seine Glücksspiel-Gesetze für Videospiele ändern, um junge Menschen vor der Sucht zu schützen. Die Folgen für EA Sports FC: eine Altersbeschränkung.

EA Sports FC könnte in Zukunft eine USK 18 Alterseinstufung bekommen. Den Nordamerikanern wird schon seit Jahren digitales Glücksspiel mit ihrem erfolgreichsten Modus Ultimate Team vorgeworfen. In Ultimate Team kann man durch Echtgeld Packs erwerben, in denen per Zufall gute oder schlechte Spieler gezogen werden können.
Je mehr Geld ein Gamer ausgibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er einen guten Spieler zieht. Dieser Pay-to-Win-Gedanke bringt in-game eben Vorteile – und triggert durch Erfolgserlebnisse die Glücksspiel-Sucht bei den Spielern. Belgien hat bereits im Jahr 2018 reagiert und die Packs aus FUT verbannt.
In Australienbefindet sich ein Gesetz im Entwurf, das seine jüngere Bevölkerung vor digitalem Glücksspiel schützen möchte. EA Sports wurde in der Vergangenheit schon häufiger mit dieser Thematik konfrontiert. Doch es ist gar nicht so einfach, EA Sports aufgrund diverser rechtlicher Schlupflöcher digitales Glücksspiel vorzuwerfen.
Glücksspiel in EA Sports FC – Was passiert mit den FUT-Packs?
Jeder, der schon mal FIFA Ultimate Team gespielt hat, kennt das: Man öffnet ein Pack, das man sich erspielt hat. Das Pack ist richtig schlecht. Genauso wie das Team, mit dem man gerade in der Weekend League auf den Sack bekommen hat. Die FUT Champions Rewards haben überhaupt nicht gegönnt, man macht einfach keinen Fortschritt.
Was ist die einzige Alternative? Richtig, ab in den Store, FIFA Points für Echtgeld aufladen und weitere Packs öffnen. Wenn man dann einen guten Spieler zieht, der das Team verbessert, kickt die Spielsucht rein.
Diese Auswirkungen sind bei allen Menschen unterschiedlich. Fakt ist aber, dass Dopamin ausgeschüttet wird, wenn du einen krassen Spieler einlaufen siehst. Der Gedanke, dass man dem Spiel eine Alterseinschränkung verpasst, ist also gar nicht so verkehrt. Wer sich als Volljähriger die Packs kaufen möchte, der trägt rechtlich selbst die Schuld.
Bei Minderjährigen sieht das Ganze etwas anders aus. Aber lass uns doch mal anschauen, was genau die australische Regierung da plant...
Australien ändert Gesetze für digitales Glücksspiel
Die australische Regierung entwirft gerade ein Konzept, dass digitales Glücksspiel einschränken soll. Dabei wird bei den Spielen zwischen simuliertem Glücksspiel und Spielen mit Lootboxen oder eben Packs differenziert. Das simulierte Glücksspiel soll künftig ab 18 Jahren freigegeben werden.
Spiele mit Lootboxen oder Packs könnten in Australien erst ab 15 Jahren erhältlich sein. In die letztere Kategorie würde auch FIFA, bzw. EA Sports FC fallen. Falls du jetzt denkst, dass ein USK 15 keine so große Einschränkung wäre: im Vergleich zum jetzigen Stand, nämlich USK 0, wäre das dann doch ein großer Schritt. So heißt es in der PR-Erklärung:
Diese strengeren Maßnahmen, die für die Regierung oberste Priorität haben, werden dazu beitragen, die am stärksten gefährdeten Personen in unserer Gesellschaft vor Schäden durch Glücksspiel zu schützen, und signalisieren, dass solche Spiele für Kinder nicht geeignet sind. Neueste Forschungen [...] zeigen einen Zusammenhang sowohl zwischen Lootboxen als auch simuliertem Glücksspiel auf und machen auf Gefährdungen wie Glücksspielsucht aufmerksam.
Unserer Meinung nach würde auch nichts dagegen sprechen, das Spiel erst ab 18 Jahren zugänglich zu machen. Auch wenn es komisch ist, dass ein gewaltfreies Fußballspiel ab 18 wäre. Denn, dass die FUT-Packs einer Simulation von Glücksspiel zumindest extremnahe kommen ist keine Neuigkeit für die FUT-Community und EA.
EA Sports vs. Glücksspiel: Seit Jahren ein Thema
In Belgien wurde bereits 2018 das Öffnen von Packs in Ultimate Team mit FIFA Points verboten. EA wollte zunächst gerichtlich gegen dieses Urteil Belgiens vorgehen, doch zu einem Prozess kam es nicht, weil die Nordamerikaner wohl keine Chance auf ein aus ihrer Sicht positives Ergebnis sahen.
Es hat uns doch etwas überrascht, dass Belgien eine der wenigen Ausnahmen war, die das Glücksspiel in FIFA bzw. EA Sports FC verbieten und bisher noch keine weiteren Länder nachzogen.
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Es ist auch gar nicht so leicht, EA hier Glücksspiel vorzuwerfen. Man erhält ja kein echtes Geld als Gewinn oder Auszahlung, sondern lediglich eine Ingame-Währung. Zudem gibt EA seit neuestem die Wahrscheinlichkeiten der zu ziehenden Gegenstände in einem Pack an.
Des Weiteren kann man die Packs auch ohne FIFA Points öffnen. Man benötigt dafür allerdings eine im Vergleich zum Transfermarkt ungerechtfertigt hohe Anzahl an Münzen. All diese Faktoren spielen EA Sports in die Hände, reines Glücksspiel für FUT abzustreiten. Niemand wird gezwungen, Packs zu öffnen. Man kann auch ganz ohne Echtgeld erfolgreich sein und eine Road to Glory starten.
Seit FIFA 23 gibt es auch die PlayStation Tournaments. Bei diesen Turnieren kann jeder ohne Teilnahmegebühren mitspielen. Als Belohnung gibt es (oh Wunder) FIFA Points. So kann EA argumentieren, dass man sich FIFA Points auch erspielen kann und gar nicht kaufen muss. Es gibt also eine Menge Schlupflöcher, die EA Sports hier ausnutzt.
Der Schritt Australiens ist aber definitiv einer in die richtige Richtung. Vielleicht folgen mehr Länder diesem Beispiel und verpassen EA Sports FC eine Altersbeschränkung. Ultimate Team ohne Pay-to-Win würde so viel mehr Spaß machen.
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