3 Gründe, warum Call of Duty ein Jahr Pause machen sollte

BOCW Sanatorium
Schnappt euch mal ein Jetski und macht ein bisschen Pause. Wir brauchen nicht jedes Jahr ein neues CoD. | © Activision

Seitdem ich denken kann, bekommen wir jedes Jahr ein neues Call of Duty. Rechnet man Warzone und die Remaster mit dazu, sind es inzwischen sogar mehrere CoDs pro Jahr. Leider zeigt sich in letzter Zeit, dass die Spiele immer schlechter und vor allem unfertiger veröffentlicht werden. Warum zur Hölle hält Activision immer noch an dem Einjahreszyklus fest? Hier sind 3 Gründe, warum Call of Duty mal ein Jahr pausieren sollte.

Wir alle haben mitbekommen, wie Black Ops Cold War letztes Jahr releast wurde, oder? Das Spiel war komplett kaputt. Ständige Abstürze, kaputte Konsolen und kaum Content. Zusätzlich dazu sieht es deutlich schlechter aus als Modern Warfare 2019, das ein Jahr vorher releast wurde. Bis heute ist BOCW nicht komplett gefixt und kämpft nach wie vor mit zahlreichen Problemen und das zu einem Zeitpunkt, an dem der Großteil der Community schon wieder auf den nächsten Titel wartet...

Nenn mir eine große, erfolgreiche Spieleserie, die ihren Fokus auf Multiplayer legt und jedes verdammte Jahr einen neuen Teil rausbringt. Richtig, außer Call of Duty gibt es da nichts. Ich bin der Meinung, dass Activision sich mal ein Beispiel an EA mit Battlefield nehmen und ihren Studios mehr Zeit für die Entwicklung geben sollte. Klar, EA ist in vielerlei Hinsicht keinen Deut besser als Activision, aber wenigstens hauen sie nicht jedes Jahr ein neues unfertiges Battlefield raus.

Call of Duty braucht eine Pause

3. Probleme mit der Engine

Alle CoDs der letzten Jahre wurden mit vergleichsweise alten Engines entwickelt, die jeweils nur leicht angepasst werden. Die aktuelle IW8-Engine, ist nur eine geupgradete Version der originalen IW-Engine, die auf der id Tech 3 Engine basiert und inzwischen über 15 Jahre auf dem Buckel hat. Dazu kommt noch, dass die Balck Ops Titel eine eigene Black Ops-Engine mit der IW-Engine mixen und das alles wird dann in Warzone nochmal zusammengeschmissen... Dass das nicht gut gehen kann, sollte eigentlich jeder merken. Zum einen schränkt die immer gleiche, nur geupdatete, Engine sämtliche Call of Dutys extrem ein, zum anderen sorgen Überbleibsel und Spaghetticode für zahlreiche Bugs, Glitches und andere Probleme.

Wir fragen uns seit Jahren, warum Call of Duty keine Zerstörung kann, obwohl das in Battlefield schon ewig Standard ist. Wenn man bedenkt, wie alt die IW-Engine eigentlich ist, wird aber schnell klar, die Engine kann einfach keine Zerstörung. Nehmt euch bitte mal die Zeit eine neue Call of Duty Engine zu entwickeln oder hört zumindest auf zu versuchen die IW- und Black Ops-Engines zu mischen. Warzone ist der Beweis dafür, dass das nur zu Problemen führt.

2. Mehr Zeit, um fertiges Spiel zu liefern

Das ist wohl einer der offensichtlichsten Gründe. Mehr Zeit für die Entwicklung eines Videospiels ist immer eine gute Sache. Nicht nur Black Ops Cold War, auch zahlreiche andere Spiele zeigen, dass zu kurze Entwicklungszeiten immer zu Fehlern, unzureichendem Content oder sogar Unspielbarkeit führen. Wenn man den Gerüchten Glauben schenken kann, sollte letztes Jahr eigentlich ein CoD von Entwickler Slegehammer Games kommen, dass so unfertig war, dass Treyarch mit Black Ops Cold War einspringen musste, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Naja, wir wissen ja wie das ausgegangen ist. BOCW kam mit viel zu wenig Content auf den Markt und bis heute bekommen wir so gut wie keine neuen, innovativen Maps, sondern nur Remasterte alte Black Ops Karten. Von den ganzen Bugs wollen wir gar nicht erst anfangen. Das Spiel war so unfertig, dass es teilweise überhaupt nicht spielbar war. Dafür dann 70€ zu verlangen ist eine Frechheit.

Wenn ein Spiel so unfertig ist, dass ein anderes Studio einspringen muss, das selbst noch mitten in der Entwicklung steckt, dann sollte man vielleicht überlegen, einfach mal ein Jahr Pause einzulegen und die Spiele fertig zu entwickeln.

Ihr wisst nicht, wie ihr gegen 12-jährige mit Aimbots ankommen sollt? Dann habt ihr unsere Guides noch nicht gelesen. Zeit wirds.

1. Wir haben jetzt Warzone

Das ist meiner Meinung nach der stärkste Grund überhaupt. Es gab nie einen besseren Zeitpunkt als jetzt, endlich mal den Einjahreszyklus aufzubrechen. In der Vergangenheit konnte man ja sagen, die jährlichen CoDs sind wichtig, weil man die Einnahmen braucht. Jetzt haben wir aber Warzone, ein riesiges Free-to-Play-Battle Royale, mit mehr aktiven Spielern, als jedes Call of Duty in der Vergangenheit hatte. Klar, es ist F2P, aber die Umsätze durch Mikrotransaktionen, wie Bundles, Battle Passes etc. sind enorm. Da Warzone über mehrere Jahre bestehen bleiben soll und stetig mit neuem Content versorgt wird, würde es glaub ich niemanden in der Community stören, wenn es mal ein Jahr kein neues Call of Duty gibt.

Bitte Activision, konzentriert euch darauf, Warzone zu reparieren und coolen Content dafür zu liefern und lasst euren Studios mehr Zeit für die neuen Teile. Wir wollen fertige, Bug-freie Spiele mit ausreichend Content und kein Spiel, dass zum Release komplett kaputt ist und erst gefixt wird, wenn der nächste Titel schon vor der Tür steht.

Wenn wir uns all diese Gründe anschauen, ist doch die Frage: Warum hält Activision trotzdem an dem Einjahreszyklus fest? Ganz einfach: Obwohl die Spiele immer schlechter werden und sich so ziemlich jeder darüber aufregt, ist jedes CoD immer wieder eines der meistverkauften Spiele weltweit. Solange sich das nicht ändert, hat Activision leider auch keinen Grund ihr Vorgehen zu ändern. Es scheint ja zu funktionieren.

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Lukas Ballat

Lukas hat Lehramt für Englisch und Geschichte studiert, bringt euch jetzt aber alles zu Call of Duty und Gaming bei und kümmert sich auch um Partner-Projekte und Kampagnen. Neben Shootern spielt er vor allem Souls-Likes, scheut aber auch nicht vor Diablo-Grind zurück....