Entdecke Diane Keatons Top 10 Filme – von ihren kultig komödiantischen Rollen bis zu ihren bewegendsten dramatischen Auftritten. Eine Hommage an ihr schauspielerisches Vermächtnis nach ihrem kürzlichen Tod.
Mit einer Karriere, die sich über mehr als fünf Jahrzehnte erstreckt, hat Diane Keaton dem Kino unvergessliche Darbietungen geschenkt, die das Publikum auf der ganzen Welt bis heute fesseln. Angesichts ihres kürzlichen Todes erscheint es umso bedeutender, ihre Kunst zu würdigen – die Rollen, die sie prägten, und die Filme, die ihr Vermächtnis formten.
Von ihren Durchbrüchen in klassischen Komödien bis hin zu ihren tiefgründigen, herausfordernden Dramen – diese Liste zeigt Diane Keatons zehn herausragendste Filme. Ob du langjähriger Fan bist oder ihr Werk gerade erst entdeckst: Begleite uns auf einer Reise durch die Rollen, die sie zu einer kulturellen Ikone machten.
10. Der Konflikt - Du oder Beide (1982)
Manche Darbietungen wirken nicht gespielt – sie fühlen sich gelebt an. In Der Konflikt (Englisches Original: Shoot the Moon) erhält Diane Keaton eine ihrer emotional tiefgründigsten Rollen. Als Faith Dunlap bewegt sie sich durch das stille Trümmerfeld einer zerbrechenden Ehe – mit einer Ehrlichkeit, die zugleich schmerzt und fesselt. Jeder Streit, jeder Blick über den Esstisch hinweg wirkt so echt, dass er weh tut.
Es ist die Art von Drama, das keine Explosionen braucht, um einem das Herz zu brechen – Keatons Augen erledigen die ganze Arbeit. Regisseur Alan Parker lässt ihr Raum, im Chaos zu atmen, und das Ergebnis ist eine ihrer meistunterschätzten Leistungen.
9. Mach's noch einmal, Sam (1972)
Bevor sie zu einem echten Star wurde, brachte Diane Keaton ihren eigenwilligen Charme in Mach's noch einmal, Sam ein – eine romantische Komödie, in der sie auf wundersame Weise den neurotischen Eigensinn des Drehbuchs überstrahlt. Sie spielt Linda Christie, eine Frau, die sich im Bann eines Mannes wiederfindet, der versucht, nach den alten Hollywood-Regeln der Liebe zu leben.
Der Film ist witzig, leicht unbeholfen und gewinnt seine Energie aus Keatons Wärme und perfektem Timing. Sie verwandelt das, was leicht ein weiteres romantisches Klischee der 70er-Jahre hätte werden können, in etwas Selbstreflektiertes und still Modernes. Auch wenn der Film nicht perfekt gealtert ist, erinnert ihre Darstellung daran, warum das Publikum sich überhaupt in sie verliebt hat.
8. Die letzte Nacht des Boris Gruschenko (1975)
In dieser herrlich absurden russischen Parodie beweist Diane Keaton, dass sie Slapstick und Philosophie im selben Atemzug beherrscht. Als Sonja ist sie witzig, ironisch und ein wenig chaotisch – die perfekte Partnerin in einem Film, der intellektuellen Hochmut aufs Korn nimmt. Selbst wenn der Humor ins Surreale abdriftet, bleibt sie dank ihres blitzschnellen Timings stets geerdet.
Sie in Szenen über Liebe, Krieg und Moral zu sehen, ist, als würde man jemandem zusehen, der gleichzeitig mit Ideen und Pointen jongliert. Die Satire des Films mag heute nicht jedermanns Geschmack treffen, doch Keatons komödiantische Präzision macht ihn zeitlos.
7. Auf der Suche nach Mr. Goodbar (1977)
Diane Keatons Abstieg in die nächtliche Welt von Auf der Suche nach Mr. Goodbar war nichts weniger als furchtlos. Sie spielt Theresa Dunn, eine Frau auf der Suche nach Freiheit, Identität und Nähe – nur um festzustellen, dass in denselben Räumen, die Befreiung versprechen, Gefahr lauert.
Keaton legt ihre gewohnte Exzentrik ab und liefert eine Darstellung, die scharf, komplex und zutiefst eindringlich ist. Es ist kein tröstlicher Film – vielmehr einer, der nachhallt, weil er sich weigert, zu moralisieren oder zu vereinfachen. Selbst Jahrzehnte später wirkt Theresas Reise beunruhigend aktuell, und Keatons Verkörperung bleibt eine ihrer mutigsten Leistungen.
6. Reds – Ein Mann kämpft für Gerechtigkeit (1981)
Episch ist fast zu schwach, um Reds zu beschreiben – ein historisches Drama, das dank Diane Keatons kraftvoller Darstellung als Louise Bryant dennoch erstaunlich emotional und nahbar bleibt. Sie verkörpert eine Frau, die für ihre Ideale kämpft und zugleich versucht, sich jenseits der Männer und Bewegungen um sie herum selbst zu definieren.
Ihre Performance ist weitreichend – zugleich intellektuell und zutiefst menschlich. Mitten in der gewaltigen Inszenierung des Films findet Keaton die leisen, zärtlichen Momente, die ihm Leben einhauchen. Ein Beweis dafür, dass sie auch in einem Werk voller Ambition, Politik und Geschichte mühelos bestehen konnte.
5. Was das Herz begehrt (2003)

Es ist schlicht unmöglich, dem Charme von Diane Keaton zu widerstehen, wenn sie Erica Barry spielt – eine erfolgreiche Theaterautorin, die ihre Routinen, ihr Strandhaus und ihr geordnetes Leben hat… bis das Chaos in Gestalt von Jack Nicholsons Figur auftaucht.
Der Film greift das Thema der „Liebe im späteren Leben“ auf – und das auf die beste Art: mit pointierten Dialogen, feiner Verletzlichkeit und der Erkenntnis, dass Herzen nicht in den Ruhestand gehen. Keaton strahlt in Szenen, in denen sie zugleich genervt und hoffnungsvoll ist, und zeigt, dass Liebe nicht nur den Jungen und Unbedachten vorbehalten ist.
Unter der Regie von Nancy Meyers bekommt jede emotionale Nuance Raum – und Keaton trifft sie alle mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus Wärme und Stärke. Es ist keine leichte Romanzenkost; vielmehr liegt unter der Oberfläche eine berührende Reflexion über das Älterwerden, das Wagnis und die Kunst, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen.
4. Manhattan (1979)
New York, Schwarz-Weiß, Morgenlicht, Jazzmusik – Manhattan wirkt fast wie ein Liebesbrief an die Stadt, und Diane Keaton ist einer der Hauptgründe, warum dieser Brief ehrlich und emotional bleibt, statt bloß ästhetisch zu wirken. Ihre Chemie mit dem Co-Star ist elektrisierend, und sie bringt eine Mischung aus Raffinesse und Unsicherheit in ihre Rolle, die den Film auch in seinen selbstverliebteren Momenten erdet.
Zwar gibt es Aspekte des Films, die nicht gut gealtert sind, doch Keatons Darstellung bleibt zeitlos: Szenen voller Sehnsucht, moralischer Zweifel und stillen Herzschmerzes wirken noch immer nach. Sie besitzt die seltene Fähigkeit, zugleich leuchtend und zutiefst menschlich zu sein – sodass man ihre Verletzlichkeit ebenso spürt wie ihre Hoffnung. Die emotionale Tiefe, die sie erschafft, steht in wunderschönem Kontrast zur Größe der Stadtkulissen, die ohne sie leicht überwältigend wirken könnten.
3. Annie Hall (1977)
Eine stille Revolution in Form einer Rom-Com: Annie Hall hat die Erwartungen an das Genre neu definiert – und Diane Keatons Annie ist der Schlüssel dazu, warum der Film funktioniert. Sie ist nicht nur witzig, sondern echt: unbeholfen, verträumt, verletzlich, selbstzweifelnd – und dennoch entschlossen, sich nicht von den Vorstellungen anderer bestimmen zu lassen.
Der Film spielt mit Erzählstrukturen – Rückblenden, das Durchbrechen der vierten Wand – doch Keaton lässt Annie in jedem experimentellen Moment lebendig wirken. Ihre Kleidung, ihre Ausstrahlung, ihr Sprachrhythmus – all das löste eine Welle des Einflusses aus, die weit über Filmfans hinausging und Mode wie Kultur prägte.
In den Gesprächen, Streitigkeiten und Versöhnungen sieht man eine Frau, die versucht, Liebe, Identität und Selbstwert zu begreifen. Das Ende mag keine klare Auflösung bieten, doch Keatons Darstellung verleiht ihm Gewicht – und eine ehrliche, offene Mehrdeutigkeit.
2. Der Pate: Teil II (1974)
Episch, weitreichend, schonungslos: Der Pate: Teil II erweitert den Corleone-Mythos mit vielschichtigem Erzählen – und Diane Keaton behauptet sich als Kay Corleone in einer nahezu vollständig von Männern dominierten Geschichte mit beeindruckender Stärke.
Ihre Rolle vereint Verletzlichkeit mit wachsender Ernüchterung: Sie erlebt Macht, Verrat und Erbe – und erkennt, dass nichts davon wirklich rein oder moralisch ist. Ihr Handlungsbogen bildet den entscheidenden Gegenpol zu Michael Corleones zunehmender Dunkelheit und erinnert daran, was verloren geht, wenn Ehrgeiz die Menschlichkeit überschattet.
Der Gegensatz zwischen öffentlicher Loyalität und privater Verzweiflung zeigt sich in ihren Worten, ihren Pausen, ihrem Gesicht während der familiären Konfrontationen. Es ist selten, dass ein großes Mafia-Epos seinen Frauen so viel emotionale Bedeutung verleiht – doch genau das tut dieser Film, und Keaton verkörpert es meisterhaft.
1. Der Pate (1972)
An der Spitze zu stehen, fühlt sich richtig an: Der Pate ist ein Meisterwerk aus Atmosphäre, Machtgefüge und Tragödie – und Diane Keatons Kay Adams bringt in diese Welt aus Verbrechen und Loyalität sowohl einen moralischen Kompass als auch ein menschliches Herz.
Zu Beginn des Films steht sie noch am Rand der Handlung, doch ihre Präsenz wächst zunehmend – nicht durch laute Worte, sondern durch die stille Kraft dessen, was sie verkörpert. Die Spannung zwischen ihrer Ehe mit Michael und dem, was sie in seinen Taten erkennt, zieht sich wie ein Echo durch ihre Entscheidungen und Reue. Man glaubt ihr jedes Gefühl – Angst, Liebe, Hoffnung, Enttäuschung.
Ihre subtile Auflehnung und die Momente der Konfrontation gewinnen in einem Film, den man zunächst für eine Männergeschichte hält, besondere Wucht – weil es eben auch um das geht, was auf dem Spiel steht für jene, die inmitten von Verderbnis Hoffnung bewahren. Es ist nicht nur eine Gangstergeschichte – durch Kay macht Keaton daraus auch eine Familiengeschichte.