LEC-Playoffs beginnen mit überraschenden MAD Lions

LEC Playoffs MAD Lions vs G2 Win
MAD Lions zeigen, dass sie zur Elite gehören. (Quelle: Riot Games)

Zum Auftakt der LEC-Playoffs haben die MAD Lions die Kings of Europe (G2) in einer Fünf-Spieleserie zu Fall gebracht, in der sich der Meister von 2019 vor dem Team verneigte, das sie als Gegner ausgewählt hatten.

Was für eine Serie: Die Neulinge stellten klar, dass sie schon zu den Besten Europas gehören, auch wenn das ihre erste Season in der League of Legends-Europameisterschaft ist.

Spiel 1: Lions legt vor

Die Underdogs haben die Serie stark begonnen. Obwohl Marcin "Jankos" Jankowski das First Blood für G2 bekam, schlugen die Lions bald zurück und lagen bei der 10-Minuten-Marke mit Kills und einem zerstörten Turm in Führung.

Kurz darauf wurden sie jedoch bestraft und es sah so aus, als würden die Champions von 2019 das Spiel umdrehen. Eine Serie von Kills und die Sicherung des Rift Heralds durch die Lions machte die G2 Offensive jedoch wieder zunichte.

Die Mannschaften tauschten bis Minute 23 Schläge aus, als ein Flank von Andrei "Orome" Popa die G2-Carries auslöschte, was zu einem 3:0-Kampf und einem unangefochtenen Baron führte. Damit schlugen sie sich durch die gegnerische Verteidigung und erreichten schließlich einen Inhibitor.

Die Lions bekam einen zweiten Baron und waren auf dem Weg, die Partie zu beenden, als G2 schließlich bei Minute 32 zurückschlug. Doch die Underdogs gruppierten sich wieder und gewannen drei Minuten später einen Kampf, der ihnen den ersten Sieg in der Serie bescherte.

Spiel 2: G2 gleicht aus

Die amtierenden LEC-Meister wollten jedoch nicht so leicht aufgeben. Nach nur vier Minuten im zweiten Spiel bestraften sie die Aggression der Lions und machten drei Kills.

Mit ihrer auf das Early-Game fokussierten Teamzusammensetzung pushte G2 weiter und lag bei der 11-Minuten-Marke mit 5:0 Kills und über 4K Gold vorne. Die Lions hatten zwar das bessere Scaling, fielen aber zu weit zurück.

Die spanische Mannschaft konnte hier und da einen Kill machen, wurde in den Teamfights aber regelmäßig besiegt. Luka "PERKZ" Perković's Rumble war on fire und dominierte die Teamkämpfe mit unglaublichem Damage-Output.

Nachdem die Lions schließlich bei Minute 24 einen Kill an Rasmus "Caps" Borregaards Winther erzielt hatte, drehte G2 den Spieß um und sammelte mehrere Kills. Bald darauf sicherte ihnen ein Kill von Zhiqiang "Shad0w" Zhao den Baron.

G2 war auf dem Weg zum Matchsieg, als sie sich am Bottom Lane Inhibitor übernahmen. Die Lions stürzten sich auf sie und sicherten sich ein Ace. Trotz dieses Vorteils hatten sie keinen Spielraum für Fehler.

Bei Minute 34 bekam G2 schließlich den Teamfight, den sie brauchten, um das Spiel zu beenden. Sie bekamen drei Kills und zerstörten daraufhin den Nexus, womit sie die Serie wieder ausglichen.

Spiel 3: Ein weiterer Punkt für die Lions

Beide Mannschaften waren schon früh rauflustig und tauschten hier und da Schläge aus, bevor die Lions das First Blood auf der Bottom Lane holten. Sie bauten ihre Führung im Early-Game dann weiter aus, indem Matyáš "Carzzy" Orság´s Ezreal allein in den ersten 15 Minuten drei Kills sammelte.

G2s auf das Early-Game fokussierte Teamzusammensetzung tat sich schwer und schaffte es selbst mit gelegentlichen Kills nicht, den Goldvorsprung aufzuholen. Die Konzentration der Lions auf den Drachen brachte ihnen bei Minute 30 schließlich eine Cloud Soul – und es sah so aus, als ob sie das Spiel beenden wollten.

Doch nur 2 Minuten später gewann G2 einen Kampf über einen guten Flank, nachdem sich die Lions für einen Kill an Caps' Aphelios etwas übernahmen. Doch schon bald waren soe wieder zurück und nur der unerbittliche Split-Push von PERKZ konnte sie etwas im Zaum halten.

Der entscheidende Kampf brach nach 40 Minuten aus, als die Lions einen Inhibitor zerstörte und sich zurückzog. G2 verfolgte sie, aber die Lions drehten den Kampf um, schalteten ihre Gegner aus und beendeten das Spiel.

Spiel 4: G2:2

Die Lions kamen schwungvoll aus dem letzten Match und pickten ein stark auf das Early-Game fokussierte Team. Sie holten sich schnell das First Blood, gefolgt von mehreren Kills auf der Karte und unerbittlichem Druck. Dies führte zu einem fast 4K-Goldvorsprung nach nur acht Minuten.

Diese Aggression wurde bei Minute 13 ausgenutzt, als G2 einen wichtigen Kampf in ihrem Dschungel gewann. Obwohl der Kampf nur 3:2 für G2 ausging, bekam PERKZ´ Cassiopeia alle drei Kills. Der LEC-Meister von 2019 regenerierte sich und begann langsam aber sicher den 5K-Goldvorsprung aufzuholen und ins Spiel zurückzufinden.

Nach 20 Minuten erzwangen die Lions einen Kampf beim Baron, indem sie das Objective begannen, sich dann aber dem Kampf gegen G2 widmeten. Der Plan ging jedoch nach hinten los, als G2 den Kampf gewann und sich vier Kills und den Baron sicherte. Mit dem Buff und dem riesigen Goldbonus übernahm G2 das Spiel und drei Minuten später zerstörten sie bereits einen Lions-Inhibitor.

Die Lions waren machtlos und nach knapp 25 Minuten zerstörten die Favoriten den Nexus, zogen damit wieder gleich und bescherten uns ein fünftes Spiel.

Spiel 5: Was für ein Ende

In der entscheidenden Partie entschied sich G2 für ein auf Schaden fokussiertes Team mit einer Kalista Top und Ziggs auf der Bottom Lane. Die Lions hingegen setzte auf Tanks mit Quiana und Syndra.

Die Bottom Lane der Lions startete wieder stark, aber G2 dominierte die Top Lane, sicherte sich früh das First Blood und konzentrierte sich dann darauf, Orome klein zu halten. Ein schlampiger Kampf auf der Top Lane führte jedoch dazu, dass sie drei Kills verloren.

Dadurch waren die beiden Teams zu Beginn des Mid-Games fast gleichauf. Wieder einmal hatten die Lions die Kontrolle über die Drachen und nach nur 24 Minuten sicherten sie sich eine Ocean Soul aus einem gewonnenen Teamkampf.

Bald jedoch trafen die Lions eine Entscheidung, die sie zweimal fast das Spiel kostete. Sie holten sich einen Baron während Martin "Wunder" Nordahl Hansen Split-Pushte. Selbst nach einer heldenhaften Verteidigung durch Carzzy blieb Lions Nexus offen zurück.

Nachdem ihr Inhibitor respawnte, gingen die Lions erneut zum Baron, aber Mihael "Mikyx" Mehle schlich sich in ihre Basis und setzte einen Ward, zu dem Caps sich teleportieren konnte. Das Duo hätte den Nexus beinahe zerstört und es fehlte nur noch ein Angriff, bevor sie ausgeschaltet wurden.

Bis Minute 37 versuchten die Lions sicherzustellen, dass es keine Überraschungen gibt. Dann nahm Shadow ein scheinbar selbstmörderisches Spiel auf und folgte Mikyx in zwei weitere G2-Mitglieder. Aber der gefeedete Olaf, unterstützt durch die Regeneration der Ocean Soul, hielt lange genug durch, bis der Rest der Lions eintraf, sich drei Kills sicherte und G2 bis in ihre Basis verfolgte.

Bevor die restlichen G2-Mitglieder respawnen konnten, holten sich die Lions das Ace und beendeten das Spiel, wodurch eine der spannendsten und überraschensten Serien der europäischen League of Legends-Geschichte abgeschlossen wurde.

Es war eine spektakuläre Serie, die die Anpassungsfähigkeit beider Teams zeigte. Obwohl man sagen muss, dass G2 nicht ihr absolut Bestes gezeigt hat, gebührt den Lions viel Anerkennung dafür, dass sie sich vor allem auf der Bottom Lane und im Dschungel durchsetzen konnten. Der LEC-Meister von 2019 befindet sich nun in der Lower Bracket und hat keinen Spielraum mehr für Fehler.

Auch die Spiel Fnatic gegen Origin hatten es in sich. Hier kommt der vollständigen Guide zu den Playoffs.

Lukas Ballat

Lukas hat Lehramt für Englisch und Geschichte studiert, bringt euch jetzt aber alles zu Call of Duty und Gaming bei und kümmert sich auch um Partner-Projekte und Kampagnen. Neben Shootern spielt er vor allem Souls-Likes, scheut aber auch nicht vor Diablo-Grind zurück....