Als Mr. Pink wurde er allen bekannt, seine Feuerwehrvergangenheit verkörpert er abseits der Kameras.
Steve Buscemi – Schauspieler, Regisseur, ehemaliger Feuerwehrmann, Kultfigur und bis heute einer der markantesten Charakterdarsteller des amerikanischen Films... und heute sogar Geburtstagskind!
Obwohl er selten klassische Hauptrollen gespielt hat, zählt er zu denjenigen Künstlern, deren Präsenz einen Film bereichert – manchmal als moralischer Anker, manchmal als komischer Fremdkörper, manchmal als tragische Figur. Doch immer unverwechselbar.
Vom Feuerwehrmann zum Filmstar
Geboren wurde Steven Vincent Buscemi am 13. Dezember 1957 in Brooklyn, New York, als Sohn einer Arbeiterfamilie mit italienisch-irischen Wurzeln. Schon früh zeigte sich sein Interesse für Schauspielerei und Kunst, doch bevor er seinen Platz in der Filmwelt fand, führte ihn sein Weg in ein Berufsfeld, das ganz anderer Natur war: Bereits mit Anfang zwanzig trat er dem New York City Fire Department (FDNY) bei und arbeitete als Feuerwehrmann – ein Kapitel, das nicht nur sein Lebensgefühl prägte, sondern später zu einem entscheidenden Teil seiner öffentlichen Identität wurde.
In den 1980er-Jahren wechselte er schließlich zur Schauspielerei und begann seine Karriere im Independent-Film. Sein ungewöhnliches Aussehen, seine nervöse, manchmal zerbrechliche Energie und seine Fähigkeit, Figuren zu spielen, die zwischen Humor, Tragik und existenzieller Unsicherheit pendeln, machten ihn zu einem Gesicht des unabhängigen amerikanischen Kinos. Eine seiner ersten markanten filmischen Spuren hinterließ er in Reservoir Dogs, in der Rolle des Mr. Pink. Der Film brachte ihm den Ruf eines Kultschauspielers ein – und legte die Grundlage für eine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Quentin Tarantino, Jim Jarmusch und den Coen-Brüdern.
Mit Filmen wie Fargo, The Big Lebowski, Ghost World, Con Air, Armageddon sowie später Serien wie The Sopranos wurde er einem breiteren Publikum bekannt. Den endgültigen Schritt in die erste Reihe vollzog er jedoch mit der HBO-Serie Boardwalk Empire, in der er als Nucky Thompson brillierte – eine Rolle, die ihm Golden Globe-Ehrungen und weltweite Anerkennung einbrachte. Neben der Schauspielerei etablierte sich Buscemi außerdem als Regisseur und inszenierte unter anderem Episoden von The Sopranos, Nurse Jackie und mehrere Independent-Filme.
Nach dem 11. September wieder Feuerwehrmann
Abseits des Rampenlichts blieb Steve Buscemi immer jemand, der Bodenhaftung bewahrt hat. Dies zeigte sich besonders nach den Anschlägen vom 11. September 2001: Heimlich, ohne Presse oder öffentliche Inszenierung, kehrte er zu seiner alten Feuerwache zurück und half mehrere Tage lang bei den Bergungsarbeiten. Erst später wurde öffentlich bekannt, dass er Seite an Seite mit ehemaligen Kollegen im Einsatz war. Diese Episode steht sinnbildlich für seine Haltung: leise, integer, solidarisch.
Gesellschaftlich hat Steve Buscemi eine besondere Wirkung – nicht im klassischen politisch aktivistischen Sinn, sondern als Symbol für Authentizität. Er zeigt, dass Erfolg nicht zwangsläufig über Glamour, Schönheitsideale oder Starposen definiert sein muss. Seine Karriere ist ein Gegenentwurf zu Hollywood-Normen: Er wird nicht wegen seines Aussehens besetzt, sondern wegen seiner Persönlichkeit, Tiefe, Kreativität und Fähigkeit, sich vollkommen in seine Rollen hineinzugeben. So wurde er zu einer Art Identifikationsfigur für Außenseiter, Künstler, Underdogs, für Menschen, die "nicht ins Schema passen" – und dennoch ihren Platz finden.
Steve Buscemi erinnert uns daran, dass wahre Bedeutung nicht laut sein muss. Sie kann sich zeigen in beständigem Arbeiten, in Respekt für Menschen, in Loyalität, in Kunst, die nicht gefällig, sondern ehrlich ist.
Heute, am 13. Dezember, feiern wir deshalb nicht nur einen hervorragenden Schauspieler, sondern einen Menschen, der sich seinen Weg ohne Kompromisse erarbeitet hat und dessen Werk – im Film wie im Leben – leise, aber dauerhaft nachhallt.