Ein wütender Großvater, der von Millionen Enkeln geliebt wurde.
Heute, am 10. Dezember 2025, jährt sich der Tod von Charles Marvin Green Jr., besser bekannt als „Angry Grandpa”, zum achten Mal. Für Millionen Menschen war er mehr als nur ein lauter, fluchender und unberechenbarer YouTube-Star. Er war ein Vater, ein Entertainer und ein Mensch, der in der digitalen Welt einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Ein gewöhnlich ungewöhnlicher Internetstar
Charles Green wurde 1950 in Charleston, South Carolina, geboren. Sein Leben war geprägt von Herausforderungen – wirtschaftlichen Problemen, gesundheitlichen Schwierigkeiten und verschiedenen, mehr oder weniger schlechten Jobs, um sich über Wasser zu halten. Erst im späteren Lebensabschnitt, als er bereits weit über 50 war, fand er seinen unerwarteten Weg ins Rampenlicht, als sein Sohn Michael, der im Internet später den Namen Pickleboy tragen wird, ihn zu filmen begann.
Was zunächst als persönliche Erinnerung gedacht war, entwickelte sich schnell zu etwas Größerem. Als die Videos online gestellt wurden, entdeckten Zuschauer weltweit seine raue, schräge, aber vor allem echte Art. Mit der zunehmenden Beliebtheit entstand 2010 offiziell der Kanal The Angry Grandpa Show, der sich rasant zu einem festen Bestandteil der YouTube-Landschaft entwickelte und dem bis heute fast 5 Millionen Menschen folgen.
Chaos, Humor und Herz
Angry Grandpa wurde vor allem durch seine intensiven emotionalen Reaktionen bekannt. Kaum ein Video verging, ohne dass er fluchte oder irgendetwas zerstörte – von Fernsehern über Haushaltsgeräte bis hin zu Spielekonsolen. Seine Wutausbrüche, die legendären Rage-Momente und die sorgfältig geplanten Pranks seines Sohnes wurden zu wiedererkennbaren Markenzeichen seines Kanals.
Doch hinter der lauten Fassade gab es eine zweite Seite: Momente echter Menschlichkeit, verletzlicher Begegnungen und ehrlicher Emotionen. Viele Zuschauer merkten schnell, dass dieser Mann nicht einfach nur ein cholerischer Schauspieler war, sondern jemand, der aufgrund seines Lebensweges abgehärtet – und dennoch ein bemerkenswert großes Herz hatte.
Trauer statt Wut
Während seine Karriere besser und besser lief, verschlechterte sich Greens Gesundheit drastisch. Diabetes, Gewichtsschwankungen und schließlich eine schwere Leberzirrhose belasteten ihn stark. Dennoch hörte er nicht auf, vor der Kamera zu stehen. Er sagte oft, er wolle den Menschen ein Lachen schenken, solange er könne.
Am 10. Dezember 2017 verstarb Charles Marvin Green Jr. mit 67 Jahren. Sein Tod löste weltweit Trauer aus. Fans berichteten, wie sehr seine Videos sie begleitet, zum Lachen gebracht oder in schwierigen Zeiten getröstet hatten. Sein Abschied fühlte sich für viele an, als hätte man ein Familienmitglied verloren.
Ein wütendes Meme, das liebte
Heute gilt Angry Grandpa als einer der prägenden Internetpersönlichkeiten der frühen YouTube-Ära. Er hinterließ eine riesige Fangemeinde, unzählige virale Momente und einen kreativen Fußabdruck, der bis heute spürbar ist. Viele Creator nennen ihn als Inspiration dafür, authentisch zu bleiben und keine perfekte, künstliche Online-Persona zu erschaffen.
Seine Familie bewahrt sein Vermächtnis, indem sie den Kanal als Archiv und Erinnerungsstätte weiterführt. So bleibt Angry Grandpa nicht nur eine Figur der Vergangenheit, sondern ein fortlaufender Teil der digitalen Popkultur.
Angry Grandpa war laut, impulsiv und chaotisch. Aber er war auch ein Mann, der trotz lebenslanger Herausforderungen nie aufgehört hat zu lachen – und andere zum Lachen zu bringen. Unter einem seiner letzten Videos fasst ein Fan die Legende des wütenden Opas perfekt zusammen:
He yelled, he broke things, he cursed — but he loved fiercely.
Heute, am 10. Dezember 2025, gedenken wir nicht nur seinem Kanal und seiner Figur, sondern dem Menschen dahinter: einem Mann, der mit all seinen Fehlern und Stärken etwas geschaffen hat, das bleibt.