Im Interview mit Lehlelo: Wie sie anfängliche Selbstzweifel überwand und auf Twitch ein herzliches Publikum aufbaute – alle Infos hier!
Auf Twitch kennt man sie unter dem Namen Lehlelo – ausgesprochen wird das allerdings selten. „Alle nennen mich einfach Lelo“, sagt sie lachend. „Das hat sich irgendwann etabliert, damit musste ich leben. Aber ich finde, es ist eigentlich ein okayer Name.“
Locker, nahbar, lebendig – in diesem Interview zeigt sich die aufstrebende Content-Creatorin genauso wie in ihren Streams und gibt einen Vorgeschmack darauf, was noch kommt.
Live-Streams, die bewegen
In Lehlelos Twitch-Streams steht nicht ein bestimmtes Spiel im Mittelpunkt, sondern der Austausch mit ihrer Community. „Mein Hauptcontent ist eigentlich gar nicht vom Game abhängig“, erklärt sie. „Der Hauptcontent ist, dass ich die ganze Zeit mit den Leuten im Chat rede. Das ist das, was ich am allerliebsten mache.“ Am liebsten spielt sie derzeit Valorant – und nutzt genau diese Streams für den Austausch mit ihren Zuschauer:innen.
Mit dem Streamen angefangen hat sie Anfang 2023 – allerdings nicht aus einem großen Karriereplan heraus. „Ich habe immer gedacht, dass Streamen eigentlich cool wäre“, erzählt sie. Doch der Gedanke, dass vielleicht niemand einschalten würde, hielt sie lange davon ab. Erst ihre Schwester gab den letzten Schubs. „Sie wollte mir beim Zocken zuschauen und meinte irgendwann: Mach doch einfach Twitch an. Dann kann ich gucken.“
Lehlelo startete also – zunächst nur für eine Person. „Ich habe gesagt: Ich mache das nur für dich. Du bist eh die Einzige, die da ist.“ Doch es blieb nicht dabei. Neue Zuschauer:innen stießen nach und nach dazu – ihre täglichen TikTok-Clips zogen immer mehr Menschen an, die schließlich live in den Chat einstiegen. Dort entfalteten sich nach und nach mitreißende Gespräche.
„Und genau das war eigentlich das, was ich mir immer gewünscht hatte und wovor ich dachte, dass es nie passieren würde.“
Twitch-Streamerin Lehlelo über ihre Community
Für viele ist es nur ein Hobby – für Lehlelo wurde es etwas viel Bedeutenderes. Sie spricht offen über ihre Angst- und Panikstörungen, die ihr über Jahre hinweg und bis heute ein normales Berufsleben verwehrt haben. „Ich konnte nie einen normalen Job machen“, sagt sie. „Nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil es einfach nicht ging.“
„Ich bin eigentlich ein super extrovertierter Mensch“, erklärt sie. Durch ihre mentalen Probleme sei sie jedoch gezwungen, ein zurückgezogenes Leben zu führen und verlasse das Haus nur selten – meist für Arzttermine.
Doch durch Twitch hat sie ein Stück „Normalität“ erfahren. Während Freunde und Bekannte über Ausbildungen, neue Jobs oder erste eigene Gehälter sprachen – Meilensteine, die sie selbst nie auf dieselbe Weise erleben konnte – entwickelt sich ihr Leben ganz anders und dennoch ähnlich. Mit Twitch verdient sie nun auch erstmals in ihrem Leben eigenes Geld und hat nicht nur einen Job, sondern einen, der sie von Herzen erfüllt.
Sie betont, dass sie noch nicht da ist, wo sie finanziell gerne wäre, aber allein der Weg dorthin bedeutet ihr enorm viel.
„Das, was es jetzt schon ist, ist für mich einfach nur krass.“
Ein Stream ohne Kamera – ganz bewusst
Wer Lehlelo zum ersten Mal entdeckt, merkt schnell: Sie streamt meist, wenn auch nicht immer, ohne eine Facecam. Eine bewusste Entscheidung. „Ich will einfach keinen Standard setzen, dass ich jeden Tag mit Cam streamen muss“, erklärt sie. „Ich weiß, dass es Tage gibt, an denen ich mental keinen Bock darauf hätte.“
Stattdessen setzt sie auf Stimme, Präsenz und Interaktion. „Viele sagen mir, dass sie gar keine Kamera brauchen, weil man an meiner Stimme sowieso merkt, wie ich gucke oder wie ich mich fühle.“ Genau das ist Lehelos Art – und ihre Community genießt sie dafür in vollen Zügen.
Klare Haltung, klare Werte
Ein zentraler Punkt in ihrem Stream sind klare Werte. Diskriminierung hat bei ihr keinen Platz. „Ich beziehe im Stream Position“, sagt sie deutlich. „Wenn Leute diskriminierend unterwegs sind, fliegen sie raus.“
Auch bei möglichen Kooperationen bleibt sie konsequent. „Ich sage immer direkt: Ich werde nicht aufhören, bestimmte Dinge anzusprechen. Wenn das ein Problem ist, dann ist mir die Kooperation egal.“ Viele berichteten ihr, dass sie früher unbedacht diskriminierende Beleidigungen verwendet hätten, ohne böse Absichten, dies aber mittlerweile nicht mehr täten, weil ihr Stream sie zum Umdenken gebracht habe. Sie hätten gesagt, ihr Content habe sie wirklich verändert – eine Erfahrung, die die Content-Creatorin „einfach richtig krass“ findet.
„Ich liebe meine Community – wirklich“
Was Lehlelo an Twitch am meisten schätzt, ist ihre Community. Und ja, sie weiß selbst, wie oft man diesen Satz hört.
„Früher dachte ich immer: Ja, ja, ihr sagt das alle. Aber es ist einfach wahr.“
Sie spricht von Freundschaften, von Menschen, die sich im Chat zum ersten Mal wirklich trauen, Teil einer Community zu sein. „Viele sagen mir: Ich habe mich noch nie irgendwo eingebracht – und hier habe ich es gemacht. Und es war richtig gut.“
Besonders berühren sie Nachrichten von Menschen, die ihr sagen, dass ihr Stream ihnen durch schwere Tage hilft. „Das stumpft nicht ab“, sagt sie. „Kein bisschen.“
Blick nach vorn
Wo sieht sie sich in einem Jahr? Die Antwort ist bodenständig und ehrlich. „Ich würde mir wünschen, dass es mindestens so bleibt, wie es jetzt ist“, sagt sie. „Und natürlich freue ich mich über jede Person mehr, die eine gute Zeit im Stream hat.“
Und genau dafür steht ihr Kanal: für authentische Gespräche, Haltung, Nähe – und für einen Ort, an dem man sich einfach nur willkommen und gut aufgehoben fühlt. Dass sie damals einfach mit dem Streamen angefangen hat, war die Entscheidung, die ihr Leben komplett verändert hat.
Wer eine neue Wohlfühl-Streamerin sucht, die mit ihrem Chat lustige und interessante Gespräche führt und die Dinge mit einer entspannten Leichtigkeit angeht, sollte unbedingt bei Lehlelo auf Twitch vorbeischauen.
Ein weiterer Grund, Lehlelo zu folgen und abzuchecken: Sie ist für die EarlyGame Awards in der Kategorie Hidden Gem nominiert – ein Preis, bei dem die Community in jeder Kategorie entscheidet. Keine Jury, keine anderen Streamer, sondern nur ihr!
Macht euch bereit: Die Voting-Phase startet im Februar und kurz davor gibt es noch einmal Hinweise auf unseren Socials. Nutzt also eure Chance, für euren Liebling abzustimmen und Freude zu schenken!