Mittlerweile
werdet ihr von dem jüngsten Hack von CD Projekt Red gehört haben,
bei dem Kriminelle damit gedroht haben, Informationen freizugeben,
falls der Cyberpunk 2077-Entwickler kein Lösegeld zahlt. Ihr werdet
auch mitbekommen haben, dass CD Projekt Red die Forderungen abgelehnt
hat und sich darauf vorbereitet, den Shitstorm zu überstehen.
Traurigerweise werdet ihr aber auch die toxischen Angriffe und
Beleidigungen aus der Community gesehen haben.
Der CD Projekt
Red-Hack hat einige ziemlich ernste Probleme in unserer geliebten
Gaming-Industrie aufgedeckt. Toxisches Verhalten im Journalismus, bei
Influencern und bei – wie wir es nennen möchten – bescheuerten
Gamern, die nicht über ihre Enttäuschung hinwegkommen. Ja,
Cyberpunk 2077 war eine Enttäuschung, und ja, es war broken. Aber
kommt endlich damit klar!
Wir möchten hier eine Sache sehr
deutlich machen: Ihr seid nicht cool, wenn ihr euch mit einer „Fuck
you“-Einstellung gegenüber Leuten verhaltet, die ihr nicht einmal
kennt.
Das
Schlimmste an dem jüngsten Anfall von Online-Gejammer und -Spott ist
seine Quelle: ein Erpresser-Hackangriff auf CD Projekt Red (CDPR).
Cyberpunk 2077, das neueste Game von CDPR, kam im Dezember auf den
Markt und wurde aufgrund von großen Performance-Problemen hart
kritisiert. Außerdem brauchte es dringend jede Menge Patches, um all
die lästigen Bugs loszuwerden.
Das Urteil in der
Gaming-Presse fiel gemischt aus, aber war überwiegend negativ –
und das zurecht. Verständlich ist auch der Ärger der Fans wegen
CDPRs Fehler – aber auch hier gilt: KEINE GAMES VORBESTELLEN,
Leute! CDPR hat es wiederholt verpasst, den guten Willen seiner Fans
wiederherzustellen. Aber jetzt wird es teilweise ein bisschen extrem.
Der Hack gegen CDPR war eine Straftat von Kriminellen. Er ist illegal und könnte für die Mitarbeiter des umstrittenen Spieleentwicklers schwerwiegende Folgen haben. Abgesehen davon war der Schritt, die Zahlung des Lösegelds zu verweigern, die absolut richtige Entscheidung von CDPR. Denn wir wissen aus der Erfahrung der Vergangenheit: Selbst, wenn man das Lösegeld bezahlt, werden die Daten sowieso früher oder später geleakt.
Das gibt CDPR zumindest 48 Stunden Zeit, sich darauf vorzubereiten, den Schaden kleinzuhalten. Aber es muss auch eine Botschaft an Gaming-Journalisten wie uns sein. Wir haben eine Verantwortung, unnötig verletzende Informationen nicht zu veröffentlichen, insbesondere Informationen, die nicht im Interesse der Öffentlichkeit sind. Wer auch immer diese sogenannten "Journalisten" sind, auf die sich die Hacker in ihrer Lösegeldforderung bezogen haben und die anscheinend die Informationen veröffentlichen werden: Sie sollten einmal selbst in den Spiegel schauen.
Und
es ist nicht nur das. Es sind auch diejenigen, die da draußen die
Hacker beleidigen, während sie gleichzeitig auf CDPR schimpfen. Die
sollten auch erstmal vor der eigenen Haustür kehren. Das ist nicht
gerecht gegenüber Cyberpunk 2077. Das ist kriminell und es könnte
Existenzen gefährden, persönliche Informationen preisgeben und
einem Arbeitgeber und Spieleentwickler schaden. Denkt daran, dass
CDPR bis vor Kurzem noch ein Held in der Branche war.
Ähnlich
wie der Erpresserbrief, der sich wie von einem bockigen Kind mit
einem Wutanfall las, waren einige dieser öffentlichen
Persönlichkeiten (wir werden keine Namen nennen), ehrlich gesagt,
peinlich. Natürlich gibt es Fragen, die beantwortet werden müssen.
Wie kann so etwas passieren? Warum konnte CDPR überhaupt gehackt
werden? Aber bei Videospielen geht es doch eigentlich um Spaß und um
die Kunst hinter den Games. Warum sollte man das nicht mit etwas mehr
Positivität füllen, wenn wir darüber reden?
Diese Fragen werden nicht beantwortet werden, wenn die Leute so viel Negativität haben, dass sie nicht einmal die wichtigen Fragen diskutieren wollen. Das Statement von CDPR hat gesagt, was es zu sagen gab. Sie sind aufgestanden und haben Verantwortung übernommen. Vielleicht sollte jeder andere es ihnen gleichtun und Verantwortung übernehmen.
Wir haben CD Projekt Red um einen Kommentar zu der Datenpanne gebeten, ebenso um eine Stellungnahme zum Thema toxischem Verhalten in der Spieleindustrie. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir noch keine Antwort erhalten, aber wenn sie es tun, werden wir es euch hier bei EarlyGame wissen lassen.
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