EarlyGame | Die 15 besten Bösewichte, die die Seiten wechseln

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15. Mirage (Die Unglaublichen, 2004)

Für Mirage verändert sich alles in dem angespannten Moment, in dem Syndrome ganz nebenbei zeigt, dass es ihm völlig egal ist, ob sie lebt oder stirbt, und ihr Gesichtsausdruck sagt mehr als Worte. Eben noch ist sie die kühle, souveräne Assistentin, die ihm bei seinen finsteren Plänen hilft, und im nächsten Augenblick beginnt sie still und leise, ihre Lebensentscheidungen zu hinterfragen. Der Wendepunkt kommt, als sie Helen und die Kinder befreit, und plötzlich ist sie eher eine „hilfreiche Insiderin“ als eine „mysteriöse Handlangerin“. Ihre ruhige Ausstrahlung lässt ihren Seitenwechsel erstaunlich natürlich wirken, besonders als sie beginnt, Syndromes schlimmste Impulse auszubremsen. Sie bekommt zwar keine große Läuterungsgeschichte, aber die kleinen Schritte, die sie macht, retten am Ende die Parrs. Manchmal ist der wahre MVP des Seitenwechsels die Person, die im Hintergrund arbeitet. | © Pixar Animation Studios

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14. Nux (Mad Max: Fury Road, 2015)

In dem Moment, in dem sein großer „Witness me!“-Auftritt scheitert und Immortan Joe ihn ansieht, als wäre er völlig entbehrlich, bricht Nux’ Weltbild in sich zusammen. Als er bei Furiosas Gruppe landet, wird er in ungewohntes Terrain geworfen, denn plötzlich reden Menschen mit ihm wie mit einem echten Menschen und nicht wie mit einem Werkzeug. Seine Versuche, hilfreich zu sein – chaotisch, eifrig und gelegentlich etwas daneben – wirken überraschend sympathisch. Richtig klickt es, als Capable ihm Freundlichkeit zeigt, und man spürt förmlich, wie er emotional neu startet. Spätestens als er beim Chaos rund um den War Rig hilft, hat er ein völlig neues Gefühl von Zweck gefunden. Und sein letzter Einsatz? Reine, hochrasante Läuterung. | © Kennedy Miller Mitchell

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13. The Grinch (Der Grinch, 2000)

Die Tatsache, dass die ganze Stadt zu seinem erklärten Feind wird, nur weil er ein bisschen Festtagsstimmung zerstören will, lässt den Grinch seinen Plan erst recht durchziehen – bis zu jenem Weihnachtsmorgen, an dem die Whos trotzdem weiterfeiern. In diesem Moment beginnt alles zu bröckeln, und es ist urkomisch zuzusehen, wie er versucht, Freude zu verarbeiten, als wäre sie eine völlig fremde Substanz. Besiegelt wird sein Wandel, als er mit dem Schlitten den Berg hinunterrast, plötzlich fest entschlossen, Weihnachten doch nicht zu ruinieren. Und wenn er dann mit denselben Leuten Braten schneidet, die er zuvor emotional sabotieren wollte? Das ist festliche Charakterentwicklung auf höchstem Niveau. Sein Seitenwechsel mag übertrieben sein, aber aus gutem Grund ist er ein absoluter Weihnachtsklassiker. | © Imagine Entertainment

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12. Gru (Ich – Einfach unverbesserlich, 2010)

Der Plan zur Weltherrschaft rückt seltsam in den Hintergrund, sobald Gru Schrumpfstrahlen, Schulfahrten und das Chaos mit seinen adoptierten Mädchen unter einen Hut bringen muss. Die harte Fassade beginnt zu bröckeln, sobald die drei sich in seinen Alltag schleichen und sein finsteres Versteck plötzlich verdächtig nach einem Zuhause aussieht. Seine Prioritäten verschieben sich endgültig, als er seinen großen Mond-Coup sausen lässt, um bei ihrem Auftritt zu sein, und auf einmal wirkt die ganze Schurkenpersona wie etwas, aus dem er längst rausgewachsen ist. Trotzdem behält er gerade genug Attitüde, um weiterhin herrlich komisch zu bleiben. Sein Seitenwechsel gehört zu den besten Überraschungen des Films – vor allem, weil er dabei nie aufhört, ganz Gru zu sein. | © Illumination Entertainment

11. Spike (Buffy – Im Bann der Dämonen, 1997–2003)

Durch den lästigen Verhaltenschip zur Gewaltlosigkeit gezwungen zu werden, drängt Spike viel früher ins Heldenlager, als er emotional überhaupt bereit dafür ist. Sein ständiger Sarkasmus wird schnell zu einem festen Teil der Teamdynamik, auch wenn er beim Helfen ununterbrochen vor sich hin grummelt. Als seine Gefühle für Buffy alles komplizierter machen, wird es für ihn immer schwerer zu leugnen, dass er inzwischen auf der richtigen Seite in die Kämpfe springt. Er bringt zwar weiterhin die Attitüde, die Lederjacke und gelegentlich eine absolut miese Entscheidung mit, aber inzwischen richtet sich all das gegen die echten Bedrohungen. Sein Engagement wächst Stück für Stück, bis er sich schließlich völlig ohne Zögern selbst in Gefahr bringt. Es ist chaotisch, sehr Spike und unglaublich unterhaltsam. | © 20th Century Fox Television

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10. Nebula (Avengers: Endgame, 2019)

Es wirkt fast surreal, dabei zuzusehen, wie Nebula sich von einer tödlichen blauen Assassinin zu einer überraschend verlässlichen Teamkollegin entwickelt, aber genau das passiert, sobald sie mit den Avengers unterwegs ist. Ihr großer Wendepunkt kommt während des ganzen Zeitreise-Chaos, besonders in der Szene, in der sie buchstäblich dabei hilft, sich selbst vor… sich selbst zu retten. Das Ganze fühlt sich an, als würde das Universum sie gegen ihren Willen zu persönlichem Wachstum zwingen. Und ganz ehrlich, sie dabei zu erleben, wie sie unbeholfen versucht, in einer Gruppe klarzukommen, die sich wirklich um sie kümmert, gehört zu den schönsten Momenten. Als sie im finalen Kampf von selbst Initiative zeigt, ohne dass es jemand von ihr verlangt, hat das eine überraschend befriedigende Wirkung. Sie hat ihre Attitüde nicht abgelegt, sie richtet sie jetzt nur auf die richtigen Ziele. | © Marvel Studios

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9. Harley Quinn (Birds of Prey, 2020)

Sobald Harley den Joker verlässt, stürzt sie sich kopfüber in die Freiheit, mit der Begeisterung einer Person, die noch nie eine Warnhinweistafel gelesen hat. Ihr eher zufälliger Weg auf die Seite der „Guten“ beginnt so richtig, als sie plötzlich ein Kind beschützt, das etwas sehr Wertvolles geschluckt hat, auf das einige sehr wütende Leute scharf sind. Die ganze Situation entwickelt sich zu einer chaotischen Zusammenarbeit, die sie definitiv nicht geplant hat, in der sie aber erstaunlich gut aufgeht. Ihr dabei zuzusehen, wie sie sich improvisierend durch Kämpfe hangelt, wegen eines Frühstückssandwiches fast zusammenbricht und irgendwie in echtes Teamwork stolpert, ist die halbe Freude des Films. Sie wird nicht plötzlich zum Engel, sie sucht sich einfach bessere Kämpfe aus. Und zu sehen, wie sie merkt, dass sie eigentlich gar nicht so schlecht darin ist, anderen zu helfen, ist auf eine seltsame Art richtig charmant. | © Warner Bros. Pictures

8. Megamind (Megamind, 2010)

Megaminds großer Seitenwechsel passiert im Grunde nur, weil Gewinnen sich als… langweilig herausstellt, was vielleicht der witzigste Auslöser in irgendeinem Animationsfilm überhaupt ist. Als sein langjähriger Rivale plötzlich weg ist, rutscht er in eine existenzielle Schurkenkrise und erschafft aus Versehen ein Problem, das nur er selbst lösen kann. Genau dann beginnt die Heldenrolle sich einzuschleichen, meistens getarnt als dramatischer Auftritt oder alberner Plan, der irgendwie doch funktioniert. Seine Verwandlung vom „bösen Genie“ zum „Stadtbeschützer“ steckt voller Gags, Fehlversuche und einer Art von Enthusiasmus, die nur jemand haben kann, der noch nie zuvor ein Held war. Und wenn er den Job schließlich wirklich annimmt, fühlt es sich an, als hätte er sein ganzes Leben lang unbewusst dafür geübt. Es ist eine Art Schurkenreform, nur mit lauter Musik und einer ordentlichen Portion Stil. | © DreamWorks Animation

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7. Dr. Otto Octavius (Spider-Man 2, 2004)

Für Doc Ock verändert sich alles in jenem finalen Showdown, als er plötzlich aus seiner mechanischen Trance erwacht und sich daran erinnert, dass er eigentlich, na ja, ein anständiger Mensch ist. Bis zu diesem Moment wirft er Autos durch die Gegend, reißt Zugdächer ab und macht Peter Parkers Leben im Allgemeinen zur Hölle. Doch sobald ihm klar wird, wie völlig außer Kontrolle alles geraten ist, macht er eine komplette Kehrtwende und beschließt, dass er derjenige sein muss, der das Chaos stoppt, das er verursacht hat. Diese plötzliche Klarheit trifft besonders stark, weil sie mitten im absoluten Durcheinander einsetzt, während überall Funken sprühen. Und ihm dabei zuzusehen, wie er die Kontrolle über die rebellischen Tentakel zurückerobert, gehört zu den eindrucksvollsten Momenten des Films. Sein Seitenwechsel kommt zwar spät, aber er macht das Finale unvergesslich. | © Columbia Pictures

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6. Darth Vader (Star Wars: Return of the Jedi, 1983)

Für jemanden, der jahrelang Kollegen mit der Macht gewürgt hat, passiert Vaders großer Wandel in einem einzigen explosiven Moment – genau in dem Augenblick, in dem er mitansehen muss, wie der Imperator Luke behandelt, als wäre er ein kaputter Toaster. Keine große Rede, kein langer Aufbau, nur ein plötzliches „Ganz sicher nicht“, als er den Imperator über das Geländer wirft. Es ist chaotisch, laut und nach allem, was zuvor passiert ist, unfassbar befriedigend. Was die Szene so wirkungsvoll macht, ist der pure Schock darüber, dass der furchteinflößendste Vater der Galaxis ausnahmsweise mal die richtige Seite wählt. Die Maske bleibt ausdruckslos, aber seine Handlung sagt mehr als jede Enthüllung es könnte. Und diese letzte Entscheidung macht ihn auf der Stelle zu einer der ikonischsten Figuren mit einem Redemption-Arc der Filmgeschichte. | © Lucasfilm

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5. Loki (Thor: Ragnarok, 2017)

Irgendwo zwischen seinem dritten vorgetäuschten Tod und der versehentlichen Herrschaft über Asgard fängt Loki plötzlich an, Thor auf eine Weise zu helfen, die tatsächlich Bestand hat. Sein Seitenwechsel setzt ein während dieser wilden Flucht von Sakaar, als er endlich lange genug mit dem Intrigieren aufhört, um etwas wirklich Nützliches zu tun – natürlich nicht ohne ein selbstgefälliges Grinsen. Das chaotische Geplänkel, das geklaute Schiff, diese seltsam brüderlichen Momente … all das ergibt eine der besten Dynamiken des Films. Und als er schließlich mit Verstärkung zurückkehrt, statt mit dem Schatz abzuhauen, wirkt das wie ein selten aufrichtiger Moment vom dramatischsten Trickster des Universums. Er hört nicht auf, Loki zu sein; er setzt seine hinterlistige Energie einfach endlich dort ein, wo sie etwas bewirkt. | © Marvel Studios

4. T-800 (Terminator 2 – Tag der Abrechnung, 1991)

Nichts bereitet dich auf den Moment vor, in dem derselbe Roboter, der einst Sarah Connor jagte, plötzlich als Johns gewaltiger, monotone Beschützer auftaucht. Der Wechsel ist sofort spürbar und absolut ikonisch: Sonnenbrille, Lederjacke, dröhnendes Motorrad, nur dass er diesmal Menschen rettet, statt sie wegzupusten. Ihm dabei zuzusehen, wie er menschliches Verhalten lernt – schlecht, aber aufrichtig – wird zu einer der größten Überraschungen des Films. Der eigentliche Wendepunkt kommt, als er unmissverständlich klarmacht, dass er sich ohne zu zögern in die Schusslinie stellt, um John zu beschützen. Es ist eine wilde Kehrtwende, die sich bis zum Finale trotzdem völlig natürlich anfühlt. Und sein letzter Daumen-hoch-Moment gehört bis heute zu den unerwartet emotionalsten Szenen des Actionkinos. | © Carolco Pictures

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3. Jaime Lannister (Game of Thrones, 2011–2019)

Als Jaime zum ersten Mal auftaucht und Kinder aus Fenstern schubst, wirkt er nicht gerade wie ein zukünftiger Fanliebling. Doch alles kippt, sobald er mit Brienne unterwegs ist, wo seine ganze Rüstung, sein Gehabe und seine goldhändige Arroganz Schritt für Schritt Risse bekommen, eine elende Reise nach der anderen. Sein Rettungsakt in der Bärengrube ist für viele Zuschauer der Moment, in dem klar wird, dass er zu etwas anderem fähig ist als zu Lannister-typischem Chaos. Von da an stolpert er in etwas hinein, das entfernt an Ehre erinnert, auch wenn er sie häufiger fallen lässt, als er sie festhält. Dieser allmähliche Wandel macht ihn zu einer der vielschichtigsten Figuren der Serie, kompliziert auf all die besten (und gelegentlich schlimmsten) Arten. | © HBO

2. Zuko (Avatar: Der Herr der Elemente, 2005–2008)

Nur wenige animierte Figuren haben eine so befriedigende Wandlung wie Zuko, besonders nachdem er über ganze Staffeln hinweg „Ich muss den Avatar fangen!“ brüllt, als wäre es sein persönlicher Klingelton. Sein großer Wendepunkt setzt in den Folgen ein, in denen er sich von den Erwartungen der Feuernation löst und beginnt, seinen eigenen Weg zu gehen, unbeholfen, wütend und mit reichlich dramatischen Haarbewegungen. Der Moment, in dem er Aang anbietet, ihm das Feuerbändigen beizubringen, ist der Punkt, an dem plötzlich alles Sinn ergibt, und es fühlt sich verdient an nach all dem inneren Kampf. Jeder Schritt seiner Redemption ist auf die beste Art chaotisch und nachvollziehbar. Und sobald er sich Team Avatar anschließt, wird er zum mürrischen, ehrenhaften großen Bruder, von dem keiner wusste, dass er ihnen gefehlt hat. | © Nickelodeon Animation Studio

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1. Severus Snape (Harry Potter und der Halbblutprinz, 2009)

Snapes Seitenwechsel wird so lange angedeutet, dass es, sobald er sich endlich offenbart, die gesamte Geschichte in ein neues Licht rückt. Den Großteil des Films schleicht er durch Gänge, verteilt Beleidigungen mit seiner typischen Präzision und verhält sich generell so verdächtig, dass alle an ihm zweifeln. Doch die Enthüllung, wo seine Loyalität tatsächlich liegt, macht aus ihm nicht mehr einen rätselhaften Gegenspieler, sondern eine der vielschichtigsten Figuren der gesamten Saga. Besonders seine Handlungen gegenüber Draco und Dumbledore zeigen eine Seite von ihm, die jahrelang unter Täuschung und Verbitterung begraben war. Am Ende wird er zu einer Figur, über die noch lange nach dem Abspann diskutiert wird. | © Warner Bros. Pictures