Die besten modernen Filme mit weiblicher Regie, laut der New York Times

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Ignacio Weil

Entertainment - Juli 4th 2025, 15:00 MESZ

Cropped fish tank — Fish Tank (2009) – Andrea Arnold (#91)

Teenager-Rebellion, Machtverhältnisse und flüchtige Träume prallen in *Fish Tank*, einem der eindringlichsten und intimsten Werke von Andrea Arnold, aufeinander. Der Film begleitet Mia, eine 15-Jährige, die sich in East London mit Armut, Isolation und dem emotionalen Chaos der Pubertät auseinandersetzen muss. Katie Jarvis liefert eine äußerst authentische Darstellung als Mia, während Michael Fassbender als neuer Freund ihrer Mutter eine Mischung aus Charme und Gefahr ausstrahlt – die beunruhigende Chemie der beiden bildet den emotionalen Kern des Films. Arnolds naturalistischer Stil, bei dem sie häufig mit Handkameras und Laiendarstellern arbeitet, lässt den Zuschauer mit unangenehmer Nähe in Mias Welt eintauchen. Es ist ein Film, der das Leben der Arbeiterklasse nicht nur darstellt, sondern es vollständig ausfüllt, ohne seine Kämpfe zu romantisieren oder zu vereinfachen. Als wichtiges Beispiel für den britischen sozialen Realismus und Meilenstein im von Frauen inszenierten Kino bleibt *Fish Tank* unvergesslich. | © BBC Films

Cropped The Gleaners I — Die Sammler und die Sammlerin (2000) – Agnès Varda (#88)

Nur wenige Filmemacher haben jemals einen Dokumentarfilm gedreht, der so persönlich, verspielt und tiefgründig ist wie Agnès Vardas *Die Sammler und die Sammlerin*. Was als Erkundung von Menschen beginnt, die die Überreste der Gesellschaft sammeln – seien es Lebensmittel, Gegenstände oder Ideen – entwickelt sich zu einer Betrachtung von Kunst, Altern und Sterblichkeit. Varda richtet die Kamera ebenso sehr auf sich selbst wie auf ihre Protagonisten und verwebt ihr eigenes Leben, ihre Neugier und ihre Reflexionen mit einer Wärme, die nur sie hervorzaubern kann, in den Stoff des Films. Jeder einzelne Bildausschnitt fühlt sich wie ein Gespräch an, nicht nur mit dem Zuschauer, sondern mit der Zeit selbst. Es ist eine stille Hommage an das Übersehene und Unterbewertete, sowohl in der Gesellschaft als auch im Kino. Als essentielles Werk des feministischen Filmschaffens des 21. Jahrhunderts fängt dieser Dokumentarfilm den Kern von Vardas lebenslangem kreativen Geist ein. | © Ciné Tamaris

Cropped past lives — Past Lives – In einem anderen Leben (2023) – Celine Song (#86)

Mit schmerzhafter Sensibilität und emotionaler Präzision erzählt *Past Lives* die Geschichte zweier Kindheitsfreunde, deren Verbindung Jahrzehnte, Kontinente und unausgesprochene Sehnsüchte überdauert. Celine Song schafft eine tief bewegende Geschichte über Identität, Einwanderung und die Wege, die man nicht eingeschlagen hat – Themen, die durch die nuancenreichen Darstellungen von Greta Lee und Teo Yoo zum Leben erweckt werden. Die Chemie der beiden ist subtil und doch kraftvoll, insbesondere in Gegenwart von John Magaro, dessen bodenständige Darstellung von Noras Ehemann eine stille emotionale Komplexität hinzufügt. Der Film schreit nicht, er verweilt und fragt sanft, was es bedeutet, ein Leben zu leben, während man sich über ein anderes Gedanken macht. Seine zurückhaltende Erzählweise und sein poetisches Tempo heben ihn aus der Masse der modernen Liebesdramen hervor. *Past Lives* festigt Songs Stellung als eine der vielversprechendsten Stimmen des zeitgenössischen Kinos. | © A24

Cropped aftersun — Aftersun (2022) – Charlotte Wells (#78)

Die Erinnerung ist zerbrechlich und eindringlich in *Aftersun*, Charlotte Wells' außergewöhnlichem Debüt, das die unausgesprochene Verbindung zwischen einem Vater und seiner Tochter während eines scheinbar einfachen Urlaubs einfängt. Paul Mescal liefert eine Darstellung voller Zärtlichkeit und stiller Trauer, während Frankie Corios natürliche Präsenz dem Film eine zusätzliche Ebene von Unschuld und Unmittelbarkeit verleiht, die ihn zutiefst bewegend macht. Was *Aftersun* so beeindruckend macht, ist die Art und Weise, wie Erinnerungen dargestellt werden – als flüchtige Eindrücke, Fragmente und Empfindungen, die sich nicht vollständig erklären lassen, aber einen emotionalen Eindruck hinterlassen. Wells verzichtet auf Melodramatik zugunsten subtiler Beobachtungen, wodurch die Herzensqual des Films langsam zum Vorschein kommt. Es ist eine Geschichte darüber, woran wir uns erinnern und was wir nie wirklich gewusst haben. Ruhig und doch kraftvoll ist *Aftersun* einer der bewegendsten Vater-Tochter-Filme des modernen Kinos. | © A24

Cropped the hurt locker — Tödliches Kommando – The Hurt Locker (2008) – Kathryn Bigelow (#68)

In jeder Einstellung von *Tödliches Kommando – The Hurt Locker* knistert die Spannung. Der Film ist ein eindringliches Kriegsporträt, das Politik beiseite lässt und stattdessen einen intimen Blick auf die psychologischen Folgen des Kampfes wirft. Kathryn Bigelow inszeniert mit unerbittlicher Präzision und versetzt das Publikum in die Lage eines Bombenräumkommandos im Irak. Jeremy Renners Durchbruch als Sergeant James ist fesselnd – seine Sucht nach Gefahr wird zum zentralen Thema des Films, verstärkt und betont durch Anthony Mackies Bodenständigkeit als Gegengewicht. Die dokumentarischen Bilder des Films verstärken den Realismus und ziehen die Zuschauer in die erschreckende Unvorhersehbarkeit jeder Mission hinein. Bigelows historischer Oscar-Gewinn durchbrach die gläserne Decke für Regisseurinnen, aber auch über die Auszeichnungen hinaus bleibt *Tödliches Kommando – The Hurt Locker* einer der packendsten Kriegsfilme des Jahrhunderts. Es geht ebenso sehr um Identität und Isolation wie um Konflikt. | © Voltage Pictures

Cropped little miss sunshine — Little Miss Sunshine (2006) – Valerie Faris (#63)

*Little Miss Sunshine* ist ein skurriler und herzlicher Film, der eine seltene Balance zwischen urkomischer Komödie und tiefer emotionaler Wahrheit findet. Unter der gemeinsamen Regie von Valerie Faris und Jonathan Dayton begleitet der Film eine völlig dysfunktionale Familie auf ihrer Reise quer durch das Land, um den Traum der jungen Olive zu unterstützen, an einem Kinder-Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Abigail Breslins liebenswerte Darstellung der Olive bildet den Mittelpunkt der Geschichte, umgeben von einem hochkarätigen Ensemble, darunter Toni Collette, Steve Carell, Greg Kinnear und Alan Arkin, der für seine Rolle als urkomischer, fluchender und Heroin schnupfender Großvater einen Oscar gewann. Faris schafft genau die richtige Mischung aus Indie-Charme und erzählerischer Raffinesse und hilft dem Film dabei, tiefgründigere Themen wie Versagen, Hoffnung und Widerstandsfähigkeit anzusprechen. Der Film bleibt einer der beliebtesten amerikanischen Independent-Filme der 2000er Jahre – ein Highlight sowohl in der Komödie als auch im von Frauen inszenierten Kino. | © Fox Searchlight Pictures

Cropped toni erdmann — Toni Erdmann (2016) – Maren Ade (#59)

Nur wenige Filme schaffen es so meisterhaft wie *Toni Erdmann*, die Balance zwischen Absurdität und emotionaler Tiefe zu halten. Unter der Regie von Maren Ade erzählt dieses deutsche Komödien-Drama die Geschichte eines scherzenden Vaters, der versucht, wieder eine Verbindung zu seiner überarbeiteten, emotional distanzierten Tochter aufzubauen, indem er sich ein Alter Ego ausdenkt. Sandra Hüller liefert eine beeindruckende Darstellung als Ines, deren zurückhaltende Fassade angesichts der unvorhersehbaren Eskapaden ihres Vaters, gespielt von Peter Simonischek, langsam bröckelt. Trotz seiner beachtlichen Länge, schafft es der Film jede Szene zu füllen voll Spannung, Humor und herzzerreißenden Einblicken in das moderne Unternehmerleben und zerbrochene Familienbande. Die Balance zwischen trockenem Humor und tiefer Verletzlichkeit brachte dem Film weltweite Anerkennung ein und festigte Ades Status als wichtige Stimme im internationalen Kino. *Toni Erdmann* ist nicht nur ein feministischer Triumph – er ist einer der mutigsten und originellsten Filme des 21. Jahrhunderts. | © Komplizen Film

Cropped lady bird — Lady Bird (2017) – Greta Gerwig (#39)

Greta Gerwigs *Lady Bird* ist ein nahezu perfekter Coming-of-Age-Film, der scharfen Witz mit herzlicher Ehrlichkeit verbindet und die turbulente Reise einer Teenagerin auf der Suche nach Unabhängigkeit einfängt. Saoirse Ronan brilliert als Christine *Lady Bird* McPherson, eine Highschool-Schülerin aus Sacramento, die ihr letztes Schuljahr vor dem College meistert, während Laurie Metcalf eine bewegende Darstellung als ihre strenge, aber liebevolle, emotional komplexe Mutter liefert. Der Film ist voller kleiner, besonderer Momente, die auf universelle Weise berühren – Streitigkeiten in Secondhandläden, Ablehnungsschreiben von Colleges, unangenehme Romanzen – die alle mit Gerwigs typischem Humor und emotionaler Klarheit präsentiert werden. Mit Nebenrollen von Timothée Chalamet, Lucas Hedges und Beanie Feldstein glänzt die Besetzung. *Lady Bird* war Gerwigs Solo-Regiedebüt, das ihr Oscar-Nominierungen und einen Platz unter den wichtigsten Filmemacherinnen ihrer Generation einbrachte. | © A24

Cropped portrait of a lady on fire — Porträt einer jungen Frau in Flammen (2019) – Céline Sciamma (#38)

*Porträt einer jungen Frau in Flammen* ist eine sich langsam entwickelnde, visuell atemberaubende Auseinandersetzung mit verbotener Liebe, Begierde und dem Akt des Sehens. Unter der Regie von Céline Sciamma spielt der Film auf einer abgelegenen Insel im Frankreich des 18. Jahrhunderts, wo ein Maler beauftragt wird, heimlich das Porträt einer zukünftigen Braut anzufertigen. Noémie Merlant und Adèle Haenel liefern unvergessliche Darstellungen, während ihre Figuren sich in eine Liebe stürzen, die ebenso transzendent wie zum Scheitern verurteilt ist. Sciammas Regie ist akribisch – jeder Blick, jeder Pinselstrich und jede Stille hat Gewicht – und der Film steigert sich zu einem Crescendo der Emotionen, ohne jemals die Stimme zu erheben. Mit einer eindringlichen Schlusssequenz, die noch lange nach dem Abspann nachhallt, gilt *Porträt einer jungen Frau in Flammen* weithin als eine der wichtigsten queeren Liebesgeschichten des 21. Jahrhunderts. | © Lilies Films

Cropped lost in translation — Lost in Translation – Zwischen den Welten (2003) – Sofia Coppola (#30)

Melancholisch, atmosphärisch und zutiefst persönlich – *Lost in Translation* war ein Meilenstein im Kino der frühen 2000er Jahre. Sofia Coppola erzählt die intime Geschichte zweier einsamer Seelen – gespielt von Bill Murray und Scarlett Johansson – die im Neonlicht Tokios eine ungewöhnliche Verbindung eingehen. Ihre Synergie ist zurückhaltend, aber kraftvoll und fängt eine emotionale Intimität ein, die sich einer klaren Erklärung entzieht. Coppolas Regie ist ruhig und beobachtend, sodass der Rhythmus und die Stille der Stadt die Erzählung ebenso prägen wie die Dialoge. Der Film brachte ihr einen Oscar für das beste Originaldrehbuch ein und machte sie zur dritten Frau, die jemals für den Oscar als beste Regisseurin nominiert wurde. Mit seinem ätherischen Ton und seiner Auseinandersetzung mit Identität, Entfremdung und flüchtigen Beziehungen bleibt *Lost in Translation* einer der legendärsten Filme des Jahrhunderts, der von einer Frau gedreht wurde. | © Focus Features

Cropped anatomy of a fall — Anatomie eines Falls (2023) – Justine Triet (#26)

*Anatomie eines Falls* verbindet Gerichtsdrama mit Psychothriller und ist eine fesselnde Analyse von Wahrheit, Vorurteilen und den unsichtbaren Rollen, die Frauen spielen müssen. Justine Triets mit der Goldenen Palme ausgezeichneter Film dreht sich um eine Schriftstellerin, gespielt von Sandra Hüller, die zur Hauptverdächtigen im mysteriösen Tod ihres Mannes wird. Im Laufe der Ermittlungen entsteht das Bild einer Ehe voller Komplexität, Ressentiments und Machtkämpfen. Triet baut mit meisterhafter Zurückhaltung Spannung auf und verwandelt den Gerichtssaal in eine Bühne für juristische und emotionale Abrechnungen. Hüllers fesselnde Darstellung ist das Fundament des Films, ebenso wie die subtile, aber wirkungsvolle Rolle des sehbehinderten Sohnes des Paares, dessen Aussage zu einem moralischen Kernpunkt wird. *Anatomie eines Falls* fordert die Zuschauer dazu auf, nicht nur zu hinterfragen, was sie glauben, sondern auch warum sie es glauben. | © Les Films Pelléas

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Als die New York Times ihre Liste der besten Filme des 21. Jahrhunderts veröffentlichte, löste dies sowohl Begeisterung als auch Diskussionen aus. Unter den vielen herausragenden Titeln verdient eine kleinere, aber bedeutungsvolle Untergruppe besondere Anerkennung: die Filme von Regisseurinnen. In einer Branche, die historisch gesehen von Männern dominiert wurde, haben diese Werke nicht nur Barrieren durchbrochen, sondern auch dazu beigetragen, das moderne Kino neu zu gestalten. Von intimen Dramen bis hin zu mutigen Experimenten im Bereich des Storytelling – dieser Artikel stellt alle Filme auf der Liste vor, die von einer Frau gedreht wurden, und erklärt, warum jeder einzelne davon wichtig ist. Egal, ob du ein Cineast bist oder einfach nur neue Stimmen im Film entdecken möchtest, diese Galerie wirft ein Licht auf die Filmemacherinnen, die die Kunstform im 21. Jahrhundert neu definieren.