Jabbas geplanter Star-Wars-Mafia-Film, den wir nie bekommen werden

„Erzähl mir nie, wie meine Chancen stehen.“

Jabba the Hutt Del Toro
Jabba der Hutte aus Star Wars Episode I: Die dunkle Bedrohung (1999) links, mit Regisseur Guillermo del Toro (2023) rechts | © Lucasilm (Disney)

Für einige markierte der Trailer vom September 2025 zu dem kommenden Star Wars-Film The Mandalorian and Grogu einen kleinen Meilenstein für das Franchise – zumindest insofern, als er wohl der Star Wars-Film ist, der am wenigsten Bezug zu den Hauptfiguren und Schauplätzen der Reihe hat.

So interessant es auch ist, bislang wenig beachtete Teile des Star Wars-Universums zu erkunden zu sehen, erinnert man sich dabei jedoch unweigerlich an eine verpasste Chance, Ähnliches mit einem noch unerwarteteren Protagonisten zu versuchen: Die Rede ist vom einst in Entwicklung befindlichen, doch inzwischen eingestellten Film über Jabba, den Hutten.

Ein Herzensprojekt

Jabba der Hutte – für alle, die noch nicht das Vergnügen mit ihm hatten – ist das riesige, schleimige Schneckenmonster, welches erstmals in Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) als Herrscher über ein galaxisweites Verbrecherimperium auftaucht. Er hält er den Co-Protagonisten Han Solo als Trophäe gefangen, bevor Luke Skywalker und Leia Organa letzteren befreien, indem sie ersteren töten.

Seine Vergangenheit wurde zwar in späteren Filmen und Serien sowie in den mittlerweile aus dem Canon gestrichenen Comics und Büchern (und sogar in Fortnite) etwas näher beleuchtet, doch wie der Hutte seine Macht überhaupt erlangte, bleibt bislang unbekannt – eine Lücke, die Regisseur Guillermo del Toro schließen wollte:

"Ich würde so etwas wie eine 'Der Pate'-Saga daraus machen, die Jabba durchlaufen musste, um an die Macht zu kommen. Zum einen, weil er die Figur ist, die mir am ähnlichsten sieht und zum anderen, weil ich ihn einfach mag. Ich liebe die Idee einer Hutten-Mafia, eines sehr komplexen Coups. Ich liebe die Figur einfach." – Guillermo del Toro, 2015

Der Vergleich der Geschichte des Verbrecherbosses mit dem US-amerikanischen Gangsterdrama Der Pate (1972) nicht von ungefähr, war doch Jabbas Todesszene direkt von der des Charakters Luca Brasi inspiriert. Jabba selbst sollte die Wollust, Trägheit, Völlerei und Gier jener Mächtigen verkörpern, die das Chaos von Kriegsökonomien zum persönlichen Profit nutzen.

Ein unglückliches Ende

Nachdem Del Toro 2015 seine Zuneigung zu dem monströsen Design geäußert hatte, begannen er und Drehbuchautor David S. Goyer zwischen 2017 und 2019 mit der eigentlichen Entwicklung eines Jabba der Hutte-Films. Das Projekt entstand bei Lucasfilm zur selben Zeit, in der auch andere Star-Wars-Nebencharakter-Titel wie Rogue One (2016) und Solo (2018) entwickelt wurden.

Goyer bestätigte, dass der Film über die Konzeptphase hinausging, mit anfänglichen Arbeiten hinter den Kulissen und „coolem Artwork“, während Del Toro später erklärte, dass bereits viel Mühe in die Handlung geflossen sei. Angesichts dessen, dass die originale Jabba-Puppe von 1983 drei Monate Bauzeit und 500.000 Dollar kostete, wäre ein Großteil des Films wohl erst nach dem eigentlichen Dreh mit CGI entstanden.

Nach dem kritischen und kommerziellen Misserfolg von Solo (2018) wurde der Film jedoch von Disney stillschweigend gestrichen, wie Goyer und Del Toro 2023 bestätigten. Del Toro blickt seither mit gemischten Gefühlen zurück – manchmal verbittert über die Absage, aber dennoch dankbar für die wertvolle Erfahrung, an Star Wars gearbeitet zu haben.

Doch was ist eure Meinung? Hättet ihr Interesse an einem weniger actionbetonten (wir wollen ja kein Bodyshaming betreiben, aber alles andere wäre wohl mit Jabba logistisch schwierig) Star Wars-Film gehabt? Oder wäre ein Mafia-Drama mit einer 1,5-Tonnen-Alienschnecke einfach zu absurd gewesen, um es ernst zu nehmen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Adrian Gerlach

Adrian ist fasziniert von Games aller Alters- und Qualitätsklassen. Zeitmangel bereitet ihm diese Interessensvielfalt trotzdem nicht; man kann ja im Schlaf weiter träumen....