EarlyGame | 20 unterschätzte Schauspielerinnen, deren Namen du nicht…

Robin Wright

Sie hat sich von einer Märchenprinzessin zu einer politischen Machtfigur entwickelt – und bekommt trotzdem nicht immer die Anerkennung, die sie verdient. Robin Wright eroberte zunächst als strahlende Buttercup in Die Braut des Prinzen die Herzen der Zuschauer, aber ihren Platz in der Filmgeschichte sicherte sie sich endgültig als Claire Underwood in House of Cards. Diese Rolle brachte ihr nicht nur großes Kritikerlob ein – sie war auch die erste Frau, die einen Golden Globe für eine Streaming-Serie gewann. Mit leiser Intensität und messerscharfer Präsenz bewies Wright, dass sie es mit jedem Hollywood-Star aufnehmen kann. Und doch hört man oft noch: „Ist das nicht Jenny aus Forrest Gump?“ Ja. Ja, das ist sie. | © Netflix

Rebecca Ferguson

Wenn du in einem modernen Actionfilm schon einmal gedacht hast: „Wer ist diese Frau, die da so beeindruckt?“ – dann war es wahrscheinlich Rebecca Ferguson. Ihren Durchbruch hatte sie in Mission: Impossible – Rogue Nation als geheimnisvolle und tödliche Ilsa Faust, und seither gehört sie zu den faszinierendsten Persönlichkeiten des Blockbuster-Kinos. Von Dune über Doctor Sleeps Erwachen bis hin zu Greatest Showman – Ferguson bringt Stil, Bandbreite und beeindruckende Präsenz mit. Und trotzdem steht sie auf dem roten Teppich nicht so im Rampenlicht, wie viele ihrer Kolleginnen. Sie ist die coole, souveräne Szenen-Diebin, die jeder kennt – nur eben nicht unbedingt beim Namen. | © Paramount Pictures

Toni Collette

Wenn es eine Schutzheilige der unterschätzten Vielseitigkeit gibt, dann ist es Toni Collette. Sie beherrscht schwarze Komödie (Taras Welten), Horror (Hereditary – Das Vermächtnis), herzerwärmendes Drama (Little Miss Sunshine) und oscarwürdige Brillanz (The Sixth Sense) – oft sogar alles innerhalb eines Jahrzehnts. Collette hat dieses seltene Talent, Figuren zu verkörpern, die gleichzeitig durchgedreht, urkomisch, herzzerreißend und absolut nachvollziehbar sind. Sie gehört zu den wenigen Schauspielerinnen, die wirklich jedes Projekt aufwerten, in dem sie mitspielt. Und trotzdem ist sie noch immer kein echter Name, den jeder kennt. Mal ehrlich: Wenn du Toni Collette nicht kennst, fehlt deiner Filmerfahrung etwas ganz Entscheidendes. | © A24

Carrie-Anne Moss

Es braucht eine starke Präsenz, um einen Ledermantel zu tragen und Filmgeschichte zu schreiben – und genau das hat Carrie-Anne Moss in Matrix geschafft. Als Trinity war sie die Verkörperung stiller Coolness und hat das Bild weiblicher Actionheldinnen für eine ganze Generation neu definiert. Doch auch abseits dieser ikonischen Rolle liefert Moss stetig leise, herausragende Arbeit ab – etwa in Serien wie Jessica Jones, in Independent-Filmen oder in den neueren Matrix-Fortsetzungen – oft ohne den Applaus, den sie eigentlich verdient hätte. Sie ist eine Schauspielerin, die einen Look, ein Gefühl und ein ganzes Genre geprägt hat – und deren Namen viele trotzdem nicht parat haben. | © Warner Bros. Pictures

Julia Stiles

Sie war das „coole Mädchen“, bevor es den Begriff überhaupt gab. Julia Stiles wurde durch Teenie-Klassiker wie 10 Dinge, die ich an dir hasse bekannt und sorgte später in der Bourne-Reihe mit ihren zurückhaltenden, aber eindringlichen Auftritten für Aufsehen. Während viele ihrer Kolleginnen aus den 90ern von der Bildfläche verschwanden, entwickelte sich Stiles stetig weiter – mit Rollen in Independent-Dramen, hochwertigem Fernsehen wie Riviera und zuletzt im gefeierten Thriller The Lake. Und trotzdem bleibt sie trotz ihres Talents und ihrer Beständigkeit ein wenig unter dem Radar. Sie ist die Schauspielerin, für die man immer die Daumen drückt – besonders, sobald einem ihr Name wieder einfällt.| © Universal Pictures

Vera Farmiga

Spukhäuser. Dramen mit hohen Einsätzen. Komplizierte Mütter. Vera Farmiga hat all das gespielt – und bekommt dennoch nicht die volle Anerkennung, die sie verdient. Die meisten kennen sie als Lorraine Warren aus der Conjuring-Reihe, in der sie jeder Geisterjagd eine unheimliche Ruhe und emotionale Tiefe verleiht. Doch ihr Talent reicht weit über den Horror hinaus. Für Up in the Air wurde sie für einen Oscar nominiert, in Bates Motel fesselte sie das Publikum, und bis heute gehört sie zu den nuanciertesten Schauspielerinnen ihrer Generation. Ihre Fähigkeit, Verletzlichkeit mit stiller Stärke zu vereinen, ist nahezu einzigartig. Und trotzdem hört man oft: „Moment, ist das nicht die Mutter aus Conjuring?“ Ja. Aber eben noch so viel mehr. | © Warner Bros. Pictures

Famke Janssen

Sie hat Hellseher-Mutantinnen, verführerische Bösewichte und moralisch zwiespältige Ermittlerinnen gespielt – und das alles mit dieser unverkennbaren, kühlen europäischen Eleganz. Famke Janssen sorgte als Jean Grey in der X-Men-Reihe für Aufsehen, eine Rolle, die sie einem weltweiten Publikum bekannt machte und sie als Sci-Fi-Ikone etablierte. Und dennoch ist es ihr irgendwie gelungen, dem ganz großen Mainstream-Ruhm zu entgehen. In Filmen und Serien wie 96 Hours – Taken, Nip/Tuck und Hemlock Grove zeigt sie immer wieder ihre beeindruckende Bandbreite – oft in Rollen von Frauen, die weitaus komplexer sind, als sie zunächst wirken. Ihre Karriere ist lang, facettenreich und auf leise Weise herausragend. | © 20th Century Fox

Noomi Rapace

Sie brannte sich – im wahrsten Sinne des Wortes – als Lisbeth Salander in der originalen schwedischen Millennium-Trilogie (Verblendung, Verdammnis, Vergebung) ins Gedächtnis der Zuschauer. Noomi Rapace verlieh der Rolle eine rohe Verletzlichkeit und messerscharfe Stärke und prägte damit das Bild der modernen weiblichen Antiheldin entscheidend mit. Seither hat sie auch in Hollywood Fuß gefasst – mit Rollen in Prometheus – Dunkle Zeichen, Sherlock Holmes: Spiel im Schatten und Lamb. Dabei wählt sie oft Charaktere, die intensiv, seltsam oder still erschütternd sind. Rapace ist eine Schauspielerin, die in der Komplexität aufblüht – und obwohl ihre Performances im Gedächtnis bleiben, gerät ihr Name oft in Vergessenheit. | © Nordisk Film

Nia Long

Sie stiehlt seit den 90ern immer wieder die Show – doch Nia Long hat nie ganz den A-Listen-Status erhalten, den sie ohne Frage verdient. Von Boyz n the Hood und Love Jones bis hin zu ihren jüngsten Auftritten in der The Best Man-Reihe und You People bringt Long Intelligenz, Anmut und echte emotionale Tiefe in jede Rolle ein. Sie ist zudem eine jener seltenen Schauspielerinnen, die mit den Jahren immer besser werden – ob in Komödien, Dramen oder allem dazwischen. Ihre Präsenz wirkt so mühelos natürlich, dass man oft vergisst, dass sie überhaupt spielt – was vielleicht erklärt, warum so viele Menschen ihren Namen vergessen, obwohl sie ihre Arbeit lieben. | © Universal Pictures

Diane Kruger

Ja, du hast sie gesehen – und ja, sie ist im Gedächtnis geblieben. Ob als Helena von Troja in Troja, als schlagfertige Archäologin in Das Vermächtnis der Tempelritter oder als rachsüchtige Mutter in Aus dem Nichts – Diane Kruger bringt immer eine elegante Schärfe mit auf die Leinwand. Für letzteren Film wurde sie in Cannes sogar als beste Darstellerin ausgezeichnet, und doch zählt sie noch immer zu den stilleren Größen in Hollywood. Vielleicht liegt es an ihrem mehrsprachigen Werdegang, vielleicht daran, dass sie zu subtil für den lauten Medienzirkus ist – aber Kruger hätte längst breitere Anerkennung verdient. Sie ist nicht nur ein hübsches Gesicht – sie ist eine wahre Wucht, die direkt vor unseren Augen agiert.| © Walt Disney Pictures

Amanda Peet

Sie ist die Verkörperung von „Moment, die kenn ich doch!“ Amanda Peet war lange die erste Wahl für clevere, schlagfertige Frauen in romantischen Komödien, politischen Dramen und ungewöhnlichen Indie-Filmen. Ob in Keine halben Sachen, Studio 60 on the Sunset Strip oder Was das Herz begehrt – sie bringt trockenen Humor und entwaffnenden Charme mit, der jede Szene zum Leben erweckt. Auch hinter der Kamera hat sie Eindruck gemacht, etwa als Co-Schöpferin der Serie The Chair. Und doch wird sie trotz ihres Talents und ihrer starken Präsenz oft zugunsten lauterer Namen übersehen. Amanda Peet ist eine jener Schauspielerinnen, auf die man sich einfach verlassen kann – auch wenn ihr Name in den Credits nicht groß heraussticht. | © Franchise Pictures

Jennifer Carpenter

Wer Dexter gesehen hat, kennt sie bereits – mit all dem Chaos, Herzschmerz und perfekt platzierten Kraftausdrücken, die sie auf den Bildschirm bringt. Jennifer Carpenter verkörperte Debra Morgan – die fluchende, unerschütterlich loyale Cop-Schwester – und war damit das emotionale Zentrum einer Serie voller Psychopathen. Sie ließ Debra echt, roh und menschlich wirken und stahl dem titelgebenden Serienkiller mehr als einmal die Show. Auch in Horror-Kultfilmen wie Der Exorzismus von Emily Rose war sie zu sehen und lieh ihre Stimme verschiedenen Figuren im DC-Universum. Trotz ihrer Vielseitigkeit und Intensität bleibt Carpenter oft unter dem Radar. Sie ist nicht einfach nur „Dexters Schwester“ – sie ist eine Szenendiebin mit ganz eigener Strahlkraft. | © Showtime

Kelly Macdonald

Sie hat in mehr ikonischen Filmen und Serien mitgewirkt als so mancher A-Lister – und doch fragt man sich oft: „Wer war das nochmal?“ Kelly Macdonald begann ihre Karriere mit Trainspotting, bezauberte in Gosford Park und eroberte als Margaret Thompson in Boardwalk Empire die Herzen der Zuschauer. Ach ja, und sie lieh auch Merida in Pixars Merida – Legende der Highlands ihre Stimme – ist also ganz nebenbei auch noch eine echte Disney-Prinzessin. Ob scheu, scharfzüngig oder still zerbrochen – Macdonald verleiht jeder Rolle Tiefe und Nuancen. Sie ist keine laute Promi-Erscheinung, aber genau das macht ihren Zauber aus. Sie ist die stille Kraft, die alles, worin sie mitwirkt, auf ein höheres Niveau hebt. | © HBO

Carla Gugino

Sie war schon die Mutter, die Spionin, die Verführerin, die Heldin – und trotzdem ist Carla Gugino noch immer kein bekannter Name in jedem Haushalt. Von Spy Kids über Watchmen bis Spuk in Hill House bringt sie in jede Rolle Intensität, Eleganz und genau die richtige Portion Gefahr mit. Ob knallhartes Drama oder gotischer Horror – sie liefert immer ab, ohne Kompromisse. Auch auf der Theaterbühne ist sie zu Hause, und inzwischen ist sie eine feste Größe in hochwertigen Streaming-Produktionen, besonders in Zusammenarbeit mit Mike Flanagan. Gugino ist die Schauspielerin, die plötzlich auftaucht, alles überstrahlt – und dann wieder verschwindet, bis sie dich beim nächsten Mal erneut überrascht, wie gut sie eigentlich ist.| © Netflix

Carrie Coon

Carrie Coon hat eine Superkraft: Sie lässt emotional gebrochene Figuren völlig – und schmerzhaft – real wirken. In HBOs The Leftovers beeindruckte sie Kritiker als Nora Durst mit einer Performance, die so roh war, dass man das Gefühl hatte, jemandem beim echten Trauern zuzusehen. Danach folgten prägnante Rollen in Fargo, Gone Girl – Das perfekte Opferund The Gilded Age, in denen sie ihre Vielseitigkeit quer durch die Genres unter Beweis stellte. Sie gehört nicht zu den auffälligsten Schauspielerinnen in Hollywood – aber genau das macht sie so verdammt gut. Sie geht so tief in ihren Rollen auf, dass man erst merkt, wie wichtig sie ist … wenn sie plötzlich fehlt. Mehr Menschen sollten ihren Namen kennen. Am besten: sofort.| © HBO

Judy Greer

Nennen wir es doch, wie es ist: Judy Greer ist Hollywoods ikonischste beste Freundin. Sie spielte die Sidekick, die Ex, die sarkastische Kollegin oder die Schwester, die unangenehme Wahrheiten ausspricht – und das in mehr Filmen, als man zählen kann: 30 über Nacht, Wedding Planner – Verliebt, verlobt, verplant, Jurassic World und unzählige weitere. Doch hier kommt der Clou: Sie ist auch eine brillante Schauspielerin mit beeindruckender Bandbreite, wie sie in Independent-Filmen wie The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten oder Halloween (2018) eindrucksvoll bewiesen hat. Und trotzdem steht sie selten ganz oben auf dem Plakat. Aber eines ist sicher: In jedem guten Film steckt irgendwo ein bisschen Greer-Magie. | © FX

Emily Mortimer

Emily Mortimer hat ein besonderes Talent dafür, jeder Rolle Intelligenz, Wärme und eine Prise emotionales Chaos zu verleihen. Ob als überforderte Produzentin in The Newsroom, als liebevolle Mutter in Mary Poppins’ Rückkehr oder als Schwert schwingender Feuergeist in Das wandelnde Schloss – sie bewegt sich mühelos durch verschiedenste Genres. In Filmen wie Lars und die Frauen und The Bookshop zeigt sie, dass sie mit stiller Eleganz auch eine Hauptrolle tragen kann, während ihr britischer Charme jeder Szene eine gewisse Raffinesse verleiht. Und trotzdem taucht ihr Name selten auf, wenn es um die beliebtesten Schauspielerinnen geht. Und das ist, ehrlich gesagt, ein echtes Versäumnis. | © HBO

CCH Pounder

Wenn eine starke Präsenz eine Superkraft wäre, dann wäre CCH Pounder längst eine Marvel-Heldin. Mit einer Stimme, die jede Szene durchdringt, und einem Blick, der alles zu wissen scheint, überzeugt sie seit Jahrzehnten in Serien wie The Shield – Gesetz der Gewalt, Sons of Anarchy und Navy CIS: New Orleans. Auch in Filmen wie Avatar – Aufbruch nach Pandora und Out of Rosenheim (Bagdad Café) hinterlässt sie bleibenden Eindruck – oft als Frau mit unerschütterlicher Stärke und Integrität. Und trotzdem kennen viel zu wenige ihren Namen, obwohl sie eine der verlässlichsten Charakterdarstellerinnen im Fernsehen ist. Zeit, das zu ändern. Sagt es mit uns: CCH Pounder ist eine Königin. | © CBS

Lily Rabe

Wer American Horror Story gesehen hat, kennt Lily Rabe – auch wenn man es vielleicht nicht sofort merkt. Denn sie hat dort rund neun völlig unterschiedliche (und durchweg brillante) Rollen gespielt. Als regelmäßige Ryan-Murphy-Kollaborateurin verkörperte sie alles von ätherischen Hexen über besessene Nonnen bis hin zu Hausfrauen der 1940er – und das allein in einer einzigen Serie. Darüber hinaus glänzt sie auch in The Undoing, The First Lady und zahlreichen Independent-Dramen, stets mit kluger Präsenz und einer fast unheimlichen Eleganz. Trotz ihrer beeindruckenden Bandbreite und des Kritikerlobs bleibt sie oft unter dem Radar. Lily Rabe ist eine wahre Verwandlungskünstlerin – eine dieser Schauspielerinnen, die man erst erkennt, wenn sie einen längst schon beeindruckt hat.| © FX

Kaitlyn Dever

Zum Schluss: eine Schauspielerin, deren Stern definitiv im Aufstieg ist – aber längst noch nicht so schnell, wie er sollte. Kaitlyn Dever brach schon in Short Term 12 Herzen, sorgte mit Booksmart für Aufsehen und bewies ihre dramatische Tiefe in Dopesick und Unbelievable. Sie gehört zu den seltenen Talenten, die mühelos zwischen trockener Komik und erschütterndem Ernst wechseln können, ohne je den Takt zu verlieren. Kritiker lieben sie, Regisseure lieben sie – aber den breiten Bekanntheitsgrad, den sie längst verdient hat, hat sie noch nicht ganz erreicht. Wenn es gerecht zugeht, wird sie in ein, zwei Jahren ein fester Begriff sein (vielleicht nach The Last of Us Staffel 3?). Bis dahin gilt: Hier ist dein Vorsprung. | © Netflix