

30 Fakten über JuliensBlog
Er gehörte damals wie heute zu den wohl kontroversesten YouTubern Deutschlands. Einige seiner Formate – allerdings auch seine Skandale – prägten die hiesige Internetlandschaft bis heute mit. Die Rede ist natürlich von JuliensBlog!
Der YouTuber polarisiert noch immer und seine andauernden Versuche, Grenzen auszureizen brachten nicht nur ihm selbst immer wieder Ärger ein, sondern teilweise auch den Leuten um ihn herum. Grund genug für uns von EarlyGame also, mal einen genaueren Blick auf Julien, seine Kanäle und sein Leben zu werfen, um vielleicht den einen oder anderen Fakt ans Tageslicht zu fördern, der bisher hinter der Kunstfigur verschwunden schien. | © YouTube

1. JuliensBlog
Gehört zu den wohl bekanntesten deutschen YouTube-Kanälen, auch wenn er in den letzten Jahren vermehrt brach lag und Betreiber Julien wenig bis gar nicht aktiv schien.
Dennoch folgen dem Kanal bis heute mehr als 1,2 Millionen User
Nachdem Julien immer wieder damit zu kämpfen hatte, dass diverse seiner Videos wegen, unter anderem, Hassrede von der Plattform gelöscht wurden, lassen sich dort aktuell gerade einmal 67 Videos finden, die in der Regel nur etwa 5 Minuten lang sind. | © YouTube

2. Herkunft
Bürgerlich heißt JuliensBlog Julien Sewering. Er wurde 1988 als Sohn eines Polizisten mit italienischen Wurzeln und drei Geschwistern geboren. Vor dem Start seiner YouTube-Zeit war er zwei Jahre bei der Bundeswehr und außerdem als Cutter für eine Videoproduktionsfirma tätig. | © YouTube

3. Flensburg
Laut eigenen Angaben wuchs Julien in Flensburg auf und besuchte dort die Käte-Lassen-Schule. Der spätere JBB-Bewerber Mave behauptete einst, er wäre auf die selbe Schule gegangen und dass Julien sich dort einst zum Gespött aller gemacht hätte. Genauer auf den Vorfall eingegangen ist jedoch keiner der beiden. | © YouTube

4. Kanalgründung
Am 29. Mai 2011 eröffnete er seinen Kanal JuliensBlog, auf dem er satirische und gesellschaftskritische Inhalte veröffentlichte. Dies war der Nachfolger des Kanals “Juliens Hateblog”, den der YouTuber auf Druck seines Arbeitgebers hin schließen musste. | © YouTube

5. Videoformate
Bevor er sich vorwiegend mit Rap beschäftigte, veröffentlichte Julien auf seinem Kanal Formate wie “Spucks aus”, in welchem Fans ihm Fragen zusenden konnten, die er meist auf beleidigende Weise beantwortete, “Bibelkunde”, in welchem er Bibelausschnitte vorlas und sich über diese lustig machte oder “Seelsorge”, einer Art Therapiesitzung, in welcher Zuschauer sich von ihm Hilfe erhofften, wohl aber vor allem beleidigt werden wollten. | © YouTube

6. Anecken als Alleinstellungsmerkmal
Er wurde durch sarkastische und gesellschaftskritische Videos bekannt, in denen er mit meist übertrieben derber Wortwahl aktuelle Themen, Personen und Missstände kommentierte. Er kreierte eine Kunstfigur, die mit schwarzem Humor und vielen Tabubrüchen ganz gezielt provozierte. | © YouTube

7. Gesicht zeigen
Während Julien in seinen ersten Videos lediglich seine Stimme preisgab und diese mit Schaubildern unterlegte, die zum Gesagten passten, setzte er sich später selbst vor die Kamera, um seine teilweise kruden Thesen zu vertreten. | © YouTube

8. Zusammenarbeit mit anderen YouTubern
Bevor Juliens Kanal unter anderem durch die Rapanalysen viel Aufmerksamkeit erhielt, kollaborierte er mit diversen anderen YouTubern. So etwa mit Applewar Pictures und den Aussenseitern – in der Regel beschränkten sich seine Gastauftritte aber nur auf seine Stimme, nicht seine Person. | © YouTube

9. Rechtliche Konsequenzen
Mehrere seiner Videos wurden wegen Hassrede und Verstößen gegen YouTube-Richtlinien entfernt, darunter auch politische und religiöse Inhalte. Nachdem er sich abfällig über streikende Lokführer äußerte, indem er vorschlug, sie "nach Auschwitz zu transportieren" und "zu vergasen", wurde er zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten verurteilt, die zu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt wurde und musste außerdem eine Geldstrafe von 15.000 Euro bezahlen. | © YouTube

10. Rapanalysen
In seinem Format “Rapanalyse” nahm er sich verschiedene deutsche Rapper zur Brust und prüfte ihre Fähigkeiten auf Herz und Nieren. Von textlichem Können über Flow und Beatwahl gab er zu allem, was die Künstler ausmachte, seine subjektive Meinung ab. Zu seinen Opfern (aber auch Rapper, die lobende Worte erhielten) zählen: Kay One, Haftbefehl, Alligatoah und Kollegah. | © YouTube

11. Reaktionen der Rapszene
Die oftmals extrem derben Kritiken gingen natürlich nicht ungehört an der deutschen Rapszene vorbei. Rapper wie Manuellsen oder Haftbefehl konterten mit ebenfalls harten Worten. Sundiego widmete dem YouTuber als Reaktion auf sein Video sogar einen Disstrack namens “Nobody”. | © YouTube

12. "Nobody”
Nachdem Sundiego einen Disstrack als Antwort auf Juliens Analyse veröffentlicht hatte, reagierte der YouTuber überraschend: Nicht nur hatte er lobende Worte für das Lied übrig, er lud es zusätzlich nochmal auf seinem eigenen Kanal hoch, damit so viele Leute wie möglich es hören konnten und erfuhren, dass Sundiego wohl eben doch rappen konnte. | © YouTube

13. Ankündigung des JuliensBlogBattles
Die Reaktion auf “Nobody” hatte aber noch eine weitere Folge, denn innerhalb der Analyse zum Disstrack kündigte Julien etwas an, was seinen Kanal erfolgreicher machen würde als jemals zuvor: Das JuliensBlog-Battleturnier. Nach dem Vorbild des Video-Battle-Turniers (kurz VBT) der Seite rappers.in wollte Julien selbst ein Turnier veranstalten, bei dem Rapper mit selbstgedrehten Clips gegeneinander antreten sollten. | © YouTube

14. JulienBoss
Auch Julien selbst versuchte sich zwischenzeitlich als Rapper. Zunächst noch unter dem Namen “Juliensblog” veröffentlichte er im März 2013 das Album “ANALyse”, das gespickt war von Disses gegen bekannte Rapper und Geschmacklosigkeiten wie der Forderung, der 11. September solle zum internationalen Feiertag gemacht werden. Später folgte eine Umbenennung zu “JulienBoss”. | © YouTube

15. Torben Bruhns
Ein Insider-Joke auf Juliens Kanal war die Tatsache, dass Torben Bruhns ein H****sohn sei. Dieser Witz entstand dadurch, dass ein Account mit dem Namen Torben Bruhns unter jedes Video und jeden Post von Julien einen Kommentar postete, in dem er genau dies schrieb. Der Kommentar erhielt jedes einzelne Mal hunderte von Likes und irgendwann widmete Julien ihm sogar ein eigenes Video, in dem er im Stil von Galileo Mystery dem Geheimnis scherzhaft auf den Grund gehen wollte. | © YouTube

16. Battlebot
Gerüchten zu Folge soll Julien auch hinter Battlebot stecken, einem Teilnehmer des VBT 2015. Da in den Videos nur ein tanzender Roboter zu sehen war, konnte man anhand der Optik nicht erahnen, um wen es sich handelte, doch als aufmerksame Zuschauer die hochgepitchte Stimme in den Disstracks bearbeiteten, fiel auf, dass die Ähnlichkeit zu Juliens Stimme enorm war. 2017 gab Julien zu, hinter Battlebot gesteckt zu haben.
Man ging davon aus, dass Julien versuchen wollte, das Turnier zu gewinnen und damit ein für alle mal zu beweisen, dass das JBB mit ihm als Veranstalter dem VBT überlegen gewesen sei. Im 64-tel des Turniers stieg er allerdings aus. | © YouTube

17. Privatleben
Julien achtete stets darauf, wenig bis absolut gar nichts aus seinem echten Privatleben preiszugeben. Einen der ganz wenigen Einblicke gewährte er während der Corona-Pandemie, als er hin und wieder Videos von und mit seiner Freundin auf Instagram hochlud, in denen sie etwa gemeinsam Muffins buken oder Schiffeversenken spielten. | © YouTube

18. Das erste JBB
Kurz nach Ankündigung des ersten JBBs gab Julien bekannt, dass die Rapper um ein Preisgeld von 700 Euro battlen würden und sich bewerben konnten, indem sie ein Video an ihn sendeten, in welchem sie ihn dissten. Ähnlich wie zuvor schon bei den Rapanalysen ging es bei den Bewertungen, die durch Julien erfolgten, vor allem um Reimketten, Flow, aber auch die Qualität des Videos. | © YouTube

19. Lines im Live
Im Jahr 2013 nutze Julien eine Zeit lang die Streamplattform blogTV, um sich mit Fans zu unterhalten. Während einiger dieser Live-Sessions konsumierte er offensichtlich fragwürdige, weiße Pulver, die er durch die Nase zog. Worum es sich dabei genau handelte, kann niemand sagen, allerdings wurde Juliensblog bereits davor immer wieder ein Kokainproblem nachgesagt. | © YouTube

20. JuliensBlogGames
Im Dezember Jahr 2012 rief Julien den Kanal JuliensBlogGames ins Leben, auf dem er alle zwei Wochen ein Game analysierte – dies hielt er allerdings nur bis Anfang 2013 durch. Später folgten einige Uploads von CS:Go-Gameplay, aber auch diese nicht sonderlich konstant. Für seine CS:GO-Sessions gab er sich die Usernamen “Colaschlürfer” und “Weizenschlürfer”. | © YouTube

21. Fast 1000 Battlerap-Videos
Während JuliensBlogGames mit weniger als 30 Videos aufwarten konnte, beinhaltet die Historie seines Battleturniers JBB mehr als 900 Stück. Hier handelt es sich vor allem um die von Rappern eingereichten Bewerbungen, Battlerunden aber auch um Ankündigungen, Bewertungen der Battles und andere Informationsvideos, die Bezug zum Turnier oder einem seiner anderen Events (wie dem Octa-Battle) hatten. | © YouTube

22. Hall of Shame
Einige JBB-Bewerbungen, die aus Juliens Sicht so schlecht waren, dass es schon wieder unterhaltsam war, lud er dennoch auf seinem Kanal hoch und bewertete sie, in dem er sich über sie lustig machten.
Später entwickelte sich daraus ein weiteres, eigenständiges Turnier, bei dem quasi die Schlechtesten der Schlechten gegeneinander antraten. | © YouTube

23. Beef mit PA Sports
Während sich die meisten Streitigkeiten Juliens mit anderen auf das Internet und ein paar Kommentare beschränkten, ging der Beef mit dem Rapper PA Sports auch in das reale Leben des YouTubers über. Nach einem Disstrack, in dem Julien erwähnt wurde, soll es zu einem Telefonat gekommen sein, das den Streit nur weiter anfachte. Später behauptete Julien sogar, PA hätte ihm die Reifen seines Autos zerstochen. | © YouTube

24. Probleme mit Bushido
Obwohl JuliensBlog viele Jahre großer Bushido-Fan war, änderte sich dies im Laufe der Zeit plötzlich. Irgendwann erklärte er hierzu, dass dies persönliche Gründe hatte und nicht mit seiner Internetpersona zusammenhing, weil Bushido Juliens damalige Freundin auf einem Konzert beleidigt haben soll. | © YouTube

25. Kritik am JBB
Neben diversen Aussagen verschiedener, erfolgreicher JBB-Teilnehmer, dass Julien versprochene Siegerprämien und Einnahmen durch Spotfiy-Streams einbehalten habe, war der wohl größte Kritikpunkt am JBB. Dass der Turnierverlauf ein abgekartetes Spiel war, welches nur dazu dienen sollte, Spongebozz – und damit den unter dem Kostüm befindlichen Sundiego – als besten Battlerapper überhaupt darzustellen, gehört ebenfalls zu einem der größeren Skandale. Als sich später herausstellte, dass die beiden schon eine lange Freundschaft pflegten, wurde auch den letzten Zweiflern klar, dass das JBB tatsächlich manipuliert war. | © YouTube

26. JuliensBlog im Fernsehen?
Nach eigenen Angaben war Julien während der Hochphase seines Erfolgs in die täglich ausgestrahlte Trash-Talkshow “Britt – der Talk” eingeladen. Moderiert wurde die auf Sat.1 über Jahre hinweg ausgestrahlte Sendung von Britt Hagedorn, die mit ihren Gästen meist über private Probleme redete. Um welches Thema genau es in der Episode mit Julien gegangen wäre, ist nicht klar. | © YouTube

27. OctaBattle
Das OctaBattle oder auch "JuliensOctagonBattle" folgte zwar auf das JBB 2018 sollte aber keineswegs ein Nachfolger sein. Vielmehr war es der Versuch ein neuartiges Bewertungssystem auszuprobieren bei dem, wie der Name es vermuten ließ, acht Teilnehmer gegeneinander antraten.
Die Abkürzung des Turniernamens als "JOB" sollte darüber hinaus ein Wortspiel sein, dass auf die Corona-Pandemie und die Tatsache anspielte, dass zu dieser Zeit viele Menschen ihrer Arbeit nicht nachgehen konnten und Julien ihnen somit einen Job veschaffte. | © YouTube

28. Rückkehr als Rapper
Im August 2024 feierte Julien als Rapper sein unerwartetes, sehr plötzliches Comeback mit dem Video "Asche (Intro)". Der Titel legte nahe, dass es nur der Anfang eines vollständigen Albums sein könnte und tatsächlich veröffentlichte Julien im Wochentakt neue Tracks.
Die Reaktion auf Juliens neue Musik war durchwachsen, viele kritisierten, dass seine Art zu rappen veraltet war und sämtliche der dazugehörigen Videos innerhalb von wenigen Drehtagen produziert worden waren, da der YouTuber gefühlt in jedem Clip das gleiche trug und an den gleichen Orten zu sehen war. | © YouTube

29. Die Sieger des JBB
Über die Jahre hinweg konnten sich verschiedene Rapper an die Spitze des Turnierbaums kämpfen. Die erste Ausgabe des JBB konnte 2012 4Tune für sich entscheiden, der zuvor schon unter anderem im VBT in Erscheinung getreten war. 2013 gewann der maskierte Rapper Spongebozz. 2014 wurde Gio, der heute ebenfalls als Streamer und YouTuber aktiv ist, zum Sieger gekürt. 2015 ging Entetainment siegreich vom Platz. Das bisher letzte JBB 2018 konnte Timatic für sich entscheiden. | © YouTube

30. Das letzte JBB
Am 15. Juli 2025 kündigte JuliensBlog in einem Video das "letzte JBB" an, da die vorangegangenen Turniere laut eigener Aussage kein würdiges Ende für das JBB dargestellt hätten, da es sich seiner Meinung nach um das "größte und beste Battleturnier" handele, welches es jemals geben wird. | © YouTube

Julien Bam
Wo Schatten ist, da ist auch Licht – und andersherum. Und darum darf an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben, dass YouTube Deutschland neben dem problematisch, kontroversen Julien auch einen positiven, liebenswerten Julien hat: Julien Bam.
Auch dessen Leben ist gespickt mit spannenden und teils überraschenden Fakten, die wir von EarlyGame hier in 20 Fakten über Julien Bam gesammelt haben. | © YouTube
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