Mal ehrlich – habt ihr den Krieg zwischen Sturmmänteln und Kaiserlichen je so richtig verstanden?

Das Klima in Skyrim ist eisig – Himmelsrand, das Heimatland der Nord, ist im Jahr 4Ä 201 ein Pulverfass. Der Bürgerkrieg zwischen dem Kaiserreich von Tamriel und den Sturmmänteln unter Ulfric Sturmmantel spaltet Städte und Menschen. Was als politische Meinungsverschiedenheit begann, ist zu einem erbitterten Kampf um Glauben und Macht geworden.
Wie alles begann
Der offene Krieg beginnt mit dem Tod von Großkönig Torygg. Ulfric Sturmmantel, Jarl von Windhelm, fordert ihn zum Duell und tötet ihn – mit seiner Thu’um, der Stimme der Drachen, die einige Nord (und das Drachenblut) beherrschen. Die einen sprechen von einem ehrenvollen Zweikampf, die anderen von Mord.Doch die Lage war schon lange vor Toryggs Tod angespannt. Während des Großen Kriegs gegen das Aldmeri-Dominion hatte Ulfric als Kriegsgefangener den Thalmor gedient – und kam verändert zurück. Als das Kaiserreich nach dem Krieg die Auflagen des Friedensvertrags umsetzte, darunter das Verbot des wichtigsten Gottes der Nord, Talos, sah Ulfric das Band zwischen Nord und Kaiserreich endgültig zerschnitten.
Der 4Ä 175 geschlossene Friedensvertrag zwischen dem Kaiserreich und dem Aldmeri-Dominion beendete den Großen Krieg – für einen hohen Preis. Die Talos-Verehrung wurde verboten, die Thalmor erhielten diplomatische Immunität und durften ihre Justiziare sogar nach Himmelsrand entsenden. Für viele Nord war das ein Verrat an ihren Göttern und ihrer Geschichte.
Die Sturmmäntel: Für Skyrim, für Talos
Ulfric Sturmmantel und seine Anhänger – die Sturmmäntel – kämpfen für ein unabhängiges Himmelsrand, frei vom Einfluss des Kaiserreichs und der Thalmor. Für sie ist die Talos-Verehrung Kern ihrer nordischen Identität. Ihre Basis liegt in Windhelm, und ihr Ziel ist klar: Ulfric auf den Thron, das Kaiserreich raus aus ihrem Land – koste es, was es wolle.Die Bewegung rekrutiert sich aus jenen, die sich vom Imperium im Stich gelassen fühlen: einfache Nord, Veteranen des Großen Kriegs und Jarle, die unabhängig in ihrem Himmelsrand herrschen wollen. Sie betrachten sich als die "wahren Söhne und Töchter Himmelsrands" – und sehen in Ulfric den rechtmäßigen Anführer.
Ein entscheidender Moment für Ulfrics Aufstieg war der sogenannte Markarth-Vorfall. Während das Kaiserreich im Großen Krieg gegen das Aldmeri-Dominion stand, nutzten die Abgeschworenen – Nachfahren der Ureinwohner von Reach – die Gelegenheit, um ihre alte Heimat zurückzuerobern. Markarth war einst dwemerisch, dann nordisch, dann von den Reikmannen besiedelt – bis Tiber Septim sie vertrieb. In der Abwesenheit des Imperiums holten sie sich die Region zurück.
Die Abgeschworenen sind Nachfahren der ursprünglichen Bewohner von Reach. Sie sehen sich als rechtmäßige Erben des Landes und lehnen die nordische Besatzung ab. Nach ihrer Vertreibung durch Ulfric zogen sie sich in die Berge zurück und führen seitdem einen Guerillakrieg gegen kaiserliche und nordische Truppen. Ihre Wildheit und ihr Hass auf alle Eindringlinge machen sie zu gefürchteten Feinden.
Nach dem Krieg schloss Ulfric einen Deal mit dem damaligen Jarl: Wenn er mit seiner Miliz Reach für das Kaiserreich zurückerobere, solle als Gegenleistung die Talos-Verehrung in der Region wieder erlaubt werden. Ulfric gewann – doch die Thalmor setzten durch, dass die Vereinbarung rückgängig gemacht und Ulfric verhaftet wurde. Für viele Nord war das der endgültige Beweis: Das Reich hatte kein Rückgrat mehr. Aus dem Zorn über diesen Verrat wuchs die Rebellion.
Die Kaiserlichen: Ordnung um jeden Preis
Die Kaiserliche Legion, angeführt von General Tullius, verfolgt ein anderes Ziel: die Einheit des Reiches wahren, den Frieden sichern und die Ordnung aufrechterhalten – selbst wenn das bedeutet, schwierige Kompromisse einzugehen. Sie sehen im Bürgerkrieg eine Bedrohung für ganz Tamriel. Denn ein geteiltes Himmelsrand wäre ein gefundenes Fressen für das wieder stärker werdene Aldmeri-Dominion.
Die Elfen des Aldmeri-Dominion sind offiziell neutral – doch laut eigenen Berichten verfolgen sie eine perfide Strategie: Der Bürgerkrieg soll möglichst lange dauern, damit sich beide Seiten schwächen. Ein Sieg der Sturmmäntel wäre gefährlich, ein gestärktes Kaiserreich ebenso. Ihr Ziel: Einfluss durch Zersetzung der Grundordnung.
Zwar teilen viele Kaiserliche insgeheim die Ablehnung gegenüber dem Weißgold-Konkordat, doch für sie hat der Erhalt des Reiches Vorrang. Selbst Talos-Anhänger innerhalb der Legion – wie Legat Rikke – halten ihre Überzeugungen lieber im Verborgenen, um das sowieso schon fragile Gleichgewicht nicht zu gefährden.
Geteilte Länder, gespaltete Loyalitäten

Himmelsrand ist in acht Jarltümer aufgeteilt – vier stehen zu den Sturmmänteln, vier zur Kaiserlichen Seite. Weißlauf, im Herzen des Landes, war lange neutral, doch Jarl Balgruuf schloss sich schließlich dem Kaiserreich an, um seine Stadt zu schützen. Die Folge: eine der heftigsten Schlachten des Krieges – die Belagerung von Weißlauf. Andere Jarle, wie Laila Recht-Sprecher in Rifton, unterstützen die Rebellion aus Überzeugung – oder Opportunismus. Wieder andere bleiben skeptisch, trauen weder Ulfric noch Tullius. Der Krieg ist also auch politisch ein Minenfeld.
Ob Ulfric ein Freiheitskämpfer oder ein machthungriger Thronräuber ist, darüber streitet Himmelsrand – und mit ihm die Spielerschaft.