Hell Let Loose: Ein Taktik-Shooter mit Potenzial

Hell Let Loose Teaserbild
Quelle: Team 17

Wer in Hell let Loose gewinnen will muss eines tun: sich absprechen. Sonst ist schon alles verloren. Doch hat der Shooter wirklich das Potential, dass sich viele von ihm versprechen?

Entwicklerstudios griffen gerne mal in die staubige Kiste der Weltgeschichte, wenn es um die Settings ihrer Spiele ging. Dabei ist vor allem der Zweite Weltkrieg sehr begehrt. Das erkennt man zum Beispiel an den neu releasten Titeln wie Battlefield 5 oder Call of Duty World War 2. Nun wagt sich ein weiterer Entwickler, Black Matter, an das umstrittene Thema, allerdings präsentiert dieser einen Online-Shooter, bei dem vor allem eines zählt: Absprache. Wer sich mit seinem Team nicht verständigt, hat bereits die Runde verloren. Das Spiel Hell let Loose ist momentan noch im Early-Access auf Steam – und wir fragen uns, ob es wirklich so viel Potenzial hat, ein Triple AAA Titel zu werden.

Das Spielprinzip

Hell Let Loose versetzt uns in die Lage eines Soldaten der Alliierten beziehungsweise der Achsenmächte. Man kämpft als sechsköpfiger Squad und zieht auf einem riesigen Schlachtfeld in den Krieg. Die Server bieten dabei Platz für bis zu 100 Spieler, also 50 gegen 50. Derzeit enthält Hell Let Loose acht unterschiedliche Karten. Diese Maps sind realen Schauplätze des Zweiten Weltkriegs durch echte Aufklärungs- und Satellitendaten nachempfunden. Ebenso kann man in 2 Modi in die Schlacht ziehen: Dem Offensive- und Warfare-Modus. Während man im Warfare-Modus alle Sektoren kontrollieren oder ein Großteil der Gebiete bei Spielablauf halten muss, um zu gewinnen, hält im Offensivmodus eine Fraktion zu Beginn der Partie alle Sektoren, die Stück für Stück von den Angreifern vor Ablauf der Zeit eingenommen werden müssen.

Kommunikation und Absprache ist das oberste Gebot in Hell Let Loose. Wer sich mit seinem Squad und dem Rest eures Teams nicht abspricht, hat sofort verloren. Leider beginnt da auch schon das erste Problem: Nicht alle Spieler halten sich an dieses Gebot. So kommt man manchmal mit Spielern in einen Squad, die nicht antworten oder einen gar nicht verstehen. Das führt dann natürlich zu eingeschränkter Kommunikation und letztendlich zur Niederlage. Das Spiel ist also definitiv nichts für Casual Player oder für Leute, die nicht gerne mit fremden Menschen reden wollen.

Aber nicht nur Absprache ist wichtig in diesem Spiel, sondern auch Beobachtung. Man erkennt Verbündete nämlich nur dann, wenn man lange genug auf sie zielt, was in einer heißen Auseinandersetzung nicht immer möglich ist. Bevor man also einen eurer Teammitglieder niedermäht, sollte man sich die Uniformen einprägen und ab und zu auf die Karte schauen, um Freund von Feind zu unterscheiden. Außerdem: Wenn man einen Spieler unter Beschuss nimmt, wird einem kein Hitmarker gegeben. Also immer die vermeintliche Leiche im Auge behalten...

Hell Let Loose Infantry and Tank
Die Zusammenarbeit untereinander ist in Hell Let Loose ein wichtiger Schlüssel zum Sieg (Quelle: Team 17)

Das Klassensystem

So ziemlich jeder Online-Shooter bietet den Spielern mehrere Klassen zur Auswahl. Auch Hell Let Loose erlaubt es, allerdings kann man hierbei aus insgesamt 14 unterschiedlichen Rollen eine wählen. Jede Klasse erfüllt dabei eine andere, spezifische Aufgabe. Der Pionier zum Beispiel kümmert sich um die Reparatur von Panzern und die Errichtung von Hindernissen, während der Offizier den Trupp anführt und Befehle vom Kommandanten entgegen nimmt. Der Kommandant ist ein einziger Spieler pro Team, der den Squads Aufgaben zuweist, den strategischen Überblick behält und falls nötig das Team mit Luftschlägen, Versorgungsmaterialien oder schwerem Gerät wie Panzern versorgt.

Jedoch fällt der klassische Aspekt der Ausrüstung weg, denn Hell Let Loose hat den Klassen ein festes Equipment zugewiesen. Fast jede Rolle besitzt als Waffe einen Karabiner, außer die Rollen des MG-Schützen, des Sturmsoldaten, Automatikgewehrschützen und natürlich des Truppführers. Damit der Squad auch nur den Hauch einer Chance gegen einen Panzer hat, steht der Antipanzersoldat mit einem Raketenwerfer zur Verfügung. Die Waffen der Klassen kommen ohne Visiere, außer die Waffe des Scharfschützen. Das Handling der Waffen ist dennoch akkurat und ebenso realistisch umgesetzt. Für gewöhnlich wird man beim ersten Treffer schon außer Gefecht gesetzt, sollte man am Torso getroffen werden. Die Gliedmaßen halten ein bisschen mehr aus, aber auch nur bedingt. Bei einem Kopftreffer ist es natürlich gleich vorbei. Aber keine Sorge, gegen kleine Verletzungen gibt es als Standardausrüstung für jede Rolle zwei Verbände. Wurde man außer Gefecht gesetzt, kann man nur von einem Sanitäter mit seiner Spritze al la Battlefield wiederbeleben.

Bei den Fahrzeugen hält sich Hell Let Loose auch nicht zurück. Insgesamt 8 verschieden Fahrzeuge bietet das Spiel. Auf deutscher Seiten den leichten Aufklärer Puma, den leichten Panzer II Luch, den mittelschweren Panther Panzer V und den Tiger Panzer IV. Auf amerikanischer Seite den M8 Greyhound als Aufklärer, den M5 Scott, den mittelschweren Sherman M4 und dessen schwerere Bruder den Sherman Firefly. Auch bei den Panzercrewss hat man die Möglichkeit zwischen dem Panzerkommandaten (Pendant zum Offizier eines Infantrietrupps) und einem einfachen Besatzungsmitglied zu wählen.

Hell Let Loose MP 40
Die Unreal Engine 4 machts möglich: Was ein Ausblick. (Quelle: Team 17)

Schöne Grafik, guter Sound

Hell Let Loose basiert auf der Unreal Engine 4, was dem Spiel einen realistischen Look gibt. Die Texturen sind scharf und in der Ferne verschwimmt nichts. Auf fast jeder Karte scheint die Sonne – außer auf der neuen Map Hill 400 im Offensive-Modus und der Map Foy. Dort ist die Sicht mehr als nur vernebelt. In dieser Suppe einen Gegner zu treffen, ist wie im Lotto zu gewinnen. Trifft das Sonnenlicht auf Metall oder Glas wird es reflektiert. Natürlich ist das noch nicht alles, was das Spiel graphisch kann. Der Weltkriegs-Shooter hat schon im Early-Access ein überaus schönes und realistisches Ambiente, was man auch über den Sound sagen kann.

Viele der Geräusche sind ihrem realen Pendant sehr ähnlich bis hin zu identisch. Steht man direkt neben einen Artillerie-Einschlag, verliert man beinahe das Gehör. Befindet man sich aber ein paar Kilometer entfernt, hört man das Geschoss anfliegen, sieht es aber nur auftreffen und spürt ggf. noch die Schockwelle.

Vom Aussehen und In-Game Sound bietet Hell Let Loose schon im Early-Access schon so einiges und man kann nur umso gespannter sein, wie es sich bis zum fertigen Spiel weiterentwickeln wird.

Gut gefüllte Server sind Vorhanden

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, überhaupt einen Server mit einer gewissen Anzahl an Spielern zu finden, scheint nun alles geregelt. Es ist jetzt sogar schwer geworden, auf einen der deutschen Server zu connecten, da diese immer gut gefüllt sind. Ebenso wurde die Performance der Server im Hinblick auf den Beginn der Early-Access-Phase deutlich verbessert, sodass man ein gutes Spielerlebnis ohne viele Ruckler oder Highping genießen kann.

Hellletloose roadmap
Die letzte Roadmap für Hell Let Loose zeigt die Neuerungen für das kommende Update und was die Entwickler für die Zukunft noch Planen. (Quelle: reddit.com)

Early-Access mit erfolgsversprechenden Roadmap System

Laut Publisher Team 17 möchte man "Hell let Loose" bald den Early-Access-Status verlassen und das Spiel dann als vollwertigen Titel veröffentlichen. Bis dahin will man mit den Spielern gemeinsam das Game mit Fixes und neuem Content verbessern. Neben dieser neuen Location will man viel am Gameplay und die Akustik ändern. Dazu werden in regelmäßigen Abständen vom Entwickler Roadmaps publiziert, in denen die nächsten Schritte für das Game der Community präsentiert werden.

Fazit

Hell Let Loose hat viel Potential und könnte ein interessanter Team-Shooter werden. Aus heutiger Sicht kann man das Spiel definitiv weiterempfehlen. Der Titel befindet sich zwar noch im Early-Access, aber schon jetzt hat es einen gewissen Sucht-Faktor. Wie sich Hell Let Loose in Zukunft entwickeln wird, kann man durch die regelmäßigen Post der Entwickler über Steam verfolgen.

Weitere Spiele-Empfehlungen gibt es hier: