Im Jahr 2020 ist Esports ja bereits eine
Milliarden-Dollar-Industrie, aber das war nicht immer so. Die Geschichte
hinter der wachsenden Branche ist eine brisante, schnelle und
ungewöhnlich bewegte. Es gab nicht immer weltweite Turniere, geschweige
denn die Vielfalt an Spielen wie heute.
Unzählige
Spieler, Millionen an Preisgeldern für Turniere, eine riesige Industrie
mit unschätzbaren Umsätzen... So kennen wir heute die Esports-Branche.
Mittlerweile gibt es kein Thema auf der Welt, dass nicht in einem SPiel
behandelt wird und einige haben sich als echte Sport-Titel durchgesetzt:
mit Events, Profi-Sportlern, Wettbüros und Co.
Wie alles Begann: Spacewar-Turnier
Der Beginn von Esports ist jedoch ganz bescheiden: 1972 wurde an einem Universitätscampus in Stanford, California ein Spacewar-Turnier abgehalten – mit einem 1vs1 Deathmatch Format. Der Gewinner des Wettbewerbs war Bruce Baumgart. Sein Gewinn: ein 12-monatiges Abo für das Rolling Stone Magazin. Das ist mal was anderes als die Millionen, die beim Dota 2 Turnier "The International" locken, oder?
Es vergingen noch 8 Jahre bis das erste tatsächliche esports Turnier stattfand – im Jahr 1980. Das Space Invaders Championship hatte insgesamt 10.000 Bewerber und wurde sogar in den Medien übertragen – Space Invaders war damals extrem beliebt. Es war der erste nationale Wettbewerb in den USA, und für lange Zeit auch der Größte. Tatsächlich tat sich nicht viel in der Welt des Esports – nicht für über 10 Jahre.
Frühe Probleme
Trotz den frühen Anfängen war moderner Esports als Konzept damals
noch undenkbar – beim SPielen Geld gewinnen? Daran hat damals niemand geglaubt. Den Unterschied machte dann die Verbreitung des
Internets in den 90ern. Plötzlich konnten Videospiele auch über
Entfernungen stattfinden – und das Undenkbare wurde möglich. Kurz darauf folgten Fortschritte in Graphik und
Prozessorpower, womit dann auch der Weg für bessere und ansprechendere
Spiele geebnet war.
Eines der größten Probleme, die Esports zu Beginn hatte, war die Abwesenheit jedweder Regelwerke. Es gab weder offizielle Teilnahme- oder Qualifikationsbedingungen, noch Schiedsrichter oder sonstige Notwendigkeiten. Nachdem 1982 mit dem Schiedsrichterdienst „Twin Galaxies National Scoreboard“ wieder Esports-Geschichte geschrieben wurde, stand moderne Turnieren nichts mehr im Weg.
Das erste Team
Im Jahr 1983 wurde das erste professionelle Esports-Team gegründet. Das US National Video Game Team reiste durch die USA und forderte Spieler in den damals beliebten Spielehallen heraus – erst Jahre später gab es dann andere Teams, die selbst gegeneinander antraten. Doch erst in den 90ern wurde klar, dass die Zukunft von Videospielen in LAN und Internet-Wettkämpfen lag und damit auch bei den Computern. Vorher waren Spielapparate beliebt, wie man sie in Spielhallen findet.
Got Game?
Mit Spielen wie Doom, StarCraft, Quake und Unreal Tournament war die perfekte Szene für das gegeneinander antreten geschaffen – und damit auch die Notwendigkeit für Clans und später Esports-Ligen gegeben.
Bereits 1999 gab es in Deutschland Turniere mit internationalen
Gästen – und das ein Jahr bevor in Süd-Korea Esports ihren Anfang
fanden. Natürlich waren bei all diesen Turnieren kleine Preise zu haben
(falls überhaupt) und es gab kaum Aufmerksamkeit von den Medien. 2005
fand das erste Turnier mit einer Million Dollar als Preisgeld
statt – bei einer Turnierserie für das Spiel Painkiller die verteilt
über die ganze Welt stattfand. Es war ein bedeutender Moment in der Esports-Geschichte und wurde auf MTV live übertragen.
Und jetzt, 15 Jahre später, stehen wir da. Mit Turnieren von unfassbarer Größe – und die Esports-Branche wächst weiter. Bis in die Unendlichkeit und noch viel weiter. Die besten Spiele der letzten zehn Jahre, haben wir übrigens in einer Listen zusammengefasst – falls jetzt jemand richtig Lust hat direkt los zu spielen.