Call of Duty ist nicht mehr wiederzuerkennen: Geht der neue Gundam-Mode zu weit?

Die traditionsreiche Shooter-Reihe Call of Duty ist bekannt für realistische Militär-Action und taktische Feuergefechte – zumindest war das einmal so.

Co D Gundam Screenshot
Ist das noch CoD? | © Activision

Spätestens seit dem neuesten Update von Call of Duty: Mobile ist vom "klassischen" CoD-Feeling kaum noch etwas übrig. Mit der Veröffentlichung von Season 6 im Sommer 2025 erleben Fans ein Event, das sich wie ein komplett anderes Spiel anfühlt: Gundams übernehmen die Schlachtfelder.

Von Kriegsschauplatz zu Anime-Schlachtfeld

In einem offiziellen Crossover mit der japanischen Kultmarke Gundam hat Call of Duty: Mobile nicht einfach nur neue Skins oder kosmetische Items eingeführt – sondern einen vollständig eigenständigen Spielmodus. Und der hat es in sich: In einem zeitlich begrenzten 4v4-Team-Deathmatch steigen Spieler nicht als Soldaten, sondern als gigantische Mechas in die Arena.

Dabei steht nicht nur ein neues Setting im Fokus, sondern ein kompletter Gameplay-Umbau:

  • Dritte-Person-Perspektive statt gewohnter Ego-Sicht
  • Ein völlig neues HUD, das an klassische Mecha-Spiele erinnert
  • Exklusive Map im Stil einer Raumstation, speziell für diesen Modus entworfen
  • Japanischer Kommentator, der das Matchgeschehen dramatisch begleitet
  • Flugfähigkeiten, Laserwaffen, Raketenangriffe und wendige Ausweichmanöver

Schon nach wenigen Sekunden im Match könnte man meinen, man spiele einen Ableger von Armored Core oder Mobile Suit Gundam – aber sicher kein Call of Duty mehr.

Die Reaktionen: Begeisterung und Verwirrung

In der Community ist die Reaktion auf den neuen Modus überwiegend positiv – wenn auch nicht ohne Stirnrunzeln, dank zu starker Bots.

Kritik kommt allerdings auch auf – insbesondere von langjährigen Fans, die sich fragen, ob Call of Duty seine Identität endgültig verloren hat. Nach Auftritten von Donnie Darko, Beavis & Butthead und den Teenage Mutant Ninja Turtles ist der Schritt zu Anime-Mechas zwar nicht komplett unerwartet, aber dennoch ein Bruch mit den ursprünglichen Serienwerten.

Ist das noch Call of Duty?

Dass sich Call of Duty: Mobile stärker experimentiert als die Konsolenableger, ist nichts Neues. Schon früh setzte die mobile Version auf saisonale Events mit ungewöhnlichen Crossover-Partnern. Doch mit dem Gundam-Modus überschreitet Activision eine Grenze: Die Kernmechaniken, das Spielgefühl und die Optik haben mit dem klassischen CoD-Gameplay kaum noch etwas gemeinsam.

Was ursprünglich als Taktikshooter begann, ist jetzt ein Popkultur-Mix aus Sci-Fi, Anime, Cartoons und Superhelden.

Wie lange bleibt der Modus?

Ein offizielles Enddatum für das Gundam-Event wurde bisher nicht bekannt gegeben. Erfahrungswerte deuten jedoch darauf hin, dass der Modus mit dem Start von Season 7 Anfang August 2025 wieder verschwindet. Wer das Mecha-Chaos also noch selbst erleben will, der sollte sich besser beeilen.

Mit dem Gundam-Mode hat Call of Duty: Mobile eine radikale Entscheidung getroffen – eine, die die Grenzen des Franchise neu definiert. Ob das der Beginn einer dauerhaften Neuausrichtung ist oder nur ein kurzer Abstecher in fremde Galaxien, bleibt abzuwarten. Fest steht: Call of Duty ist, stand Juli 2025, nicht mehr das Spiel, das es einmal war.

Florian Frick

Flo studiert Sportjournalismus und verbindet bei EarlyGame seine Leidenschaft fürs Schreiben und eSports. Er liebt CS, und zu sagen, dass er emotional werden kann, wenn er seine Lieblingsteams verfolgt, wäre untertrieben....