Die traditionsreiche Shooter-Reihe Call of Duty ist bekannt für realistische Militär-Action und taktische Feuergefechte – zumindest war das einmal so.

Spätestens seit dem neuesten Update von Call of Duty: Mobile ist vom "klassischen" CoD-Feeling kaum noch etwas übrig. Mit der Veröffentlichung von Season 6 im Sommer 2025 erleben Fans ein Event, das sich wie ein komplett anderes Spiel anfühlt: Gundams übernehmen die Schlachtfelder.
Von Kriegsschauplatz zu Anime-Schlachtfeld
In einem offiziellen Crossover mit der japanischen Kultmarke Gundam hat Call of Duty: Mobile nicht einfach nur neue Skins oder kosmetische Items eingeführt – sondern einen vollständig eigenständigen Spielmodus. Und der hat es in sich: In einem zeitlich begrenzten 4v4-Team-Deathmatch steigen Spieler nicht als Soldaten, sondern als gigantische Mechas in die Arena.
Dabei steht nicht nur ein neues Setting im Fokus, sondern ein kompletter Gameplay-Umbau:
- Dritte-Person-Perspektive statt gewohnter Ego-Sicht
- Ein völlig neues HUD, das an klassische Mecha-Spiele erinnert
- Exklusive Map im Stil einer Raumstation, speziell für diesen Modus entworfen
- Japanischer Kommentator, der das Matchgeschehen dramatisch begleitet
- Flugfähigkeiten, Laserwaffen, Raketenangriffe und wendige Ausweichmanöver
Schon nach wenigen Sekunden im Match könnte man meinen, man spiele einen Ableger von Armored Core oder Mobile Suit Gundam – aber sicher kein Call of Duty mehr.
Die Reaktionen: Begeisterung und Verwirrung
In der Community ist die Reaktion auf den neuen Modus überwiegend positiv – wenn auch nicht ohne Stirnrunzeln, dank zu starker Bots.
CODM finally you did something which is making me happy to play this game again. A perfect Gundam Collab as a Gundam fan , I absolutely liked it. Only problem is bots has some insane moves lmao @PlayCODMobile pic.twitter.com/EsFQdAfICB
— NO_YDK_ONII (@notOniilol) July 4, 2025
Kritik kommt allerdings auch auf – insbesondere von langjährigen Fans, die sich fragen, ob Call of Duty seine Identität endgültig verloren hat. Nach Auftritten von Donnie Darko, Beavis & Butthead und den Teenage Mutant Ninja Turtles ist der Schritt zu Anime-Mechas zwar nicht komplett unerwartet, aber dennoch ein Bruch mit den ursprünglichen Serienwerten.
I have yet to see anyone make a good case as to how cod HASNT lost its identity
— Mista J (@JohnnyDTheChee1) July 3, 2025
Ist das noch Call of Duty?
Dass sich Call of Duty: Mobile stärker experimentiert als die Konsolenableger, ist nichts Neues. Schon früh setzte die mobile Version auf saisonale Events mit ungewöhnlichen Crossover-Partnern. Doch mit dem Gundam-Modus überschreitet Activision eine Grenze: Die Kernmechaniken, das Spielgefühl und die Optik haben mit dem klassischen CoD-Gameplay kaum noch etwas gemeinsam.
Was ursprünglich als Taktikshooter begann, ist jetzt ein Popkultur-Mix aus Sci-Fi, Anime, Cartoons und Superhelden.
Wie lange bleibt der Modus?
Ein offizielles Enddatum für das Gundam-Event wurde bisher nicht bekannt gegeben. Erfahrungswerte deuten jedoch darauf hin, dass der Modus mit dem Start von Season 7 Anfang August 2025 wieder verschwindet. Wer das Mecha-Chaos also noch selbst erleben will, der sollte sich besser beeilen.
Mit dem Gundam-Mode hat Call of Duty: Mobile eine radikale Entscheidung getroffen – eine, die die Grenzen des Franchise neu definiert. Ob das der Beginn einer dauerhaften Neuausrichtung ist oder nur ein kurzer Abstecher in fremde Galaxien, bleibt abzuwarten. Fest steht: Call of Duty ist, stand Juli 2025, nicht mehr das Spiel, das es einmal war.