Der Vater des gebackenen Hühnchens ist Tod: KFC-Gründer Colonel Sanders starb heute vor 45 Jahren

Fastfood mit kulturellem Einfluss – und das alles Dank 11 Gewürzen eines Mannes.

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Bis heute "fingerlickin' good": Das Hühnchen von Colonel Sanders. | © KFC

Wer jemals Chicken Tender oder einen Zinger Burger probiert hat, verdankt dieses Geschmackserlebnis einem einzigen Mann: Colonel Harland David Sanders.

Heute jährt sich der Tod des Gründers der weltberühmten Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken zum 45. Mal. Er hinterließ ein Erbe, das weit über die Gastronomie hinausreicht. Sein Leben, geprägt von Rückschlägen, Hartnäckigkeit und außergewöhnlichem Unternehmergeist, gilt bis heute als ein Paradebeispiel dafür, dass Erfolg manchmal erst spät kommt – und dennoch bleibend sein kann.

Schon als Kind zur Selbstständigkeit gezwungen

Harland Sanders wurde am 9. September 1890 in Indiana geboren und wuchs unter einfachen Bedingungen auf. Schon früh musste er Verantwortung übernehmen: Nach dem Tod seines Vaters kümmerte er sich im Alter von nur sechs Jahren um seine jüngeren Geschwister, während die Mutter arbeitete.

Diese frühe Selbstständigkeit formte sein Leben entscheidend. Bevor Sanders überhaupt daran dachte, ein Restaurant zu eröffnen, übte er ein halbes Dutzend verschiedener Berufe aus – er war unter anderem Farmer, Straßenbahnschaffner, Soldat, Versicherungsmakler, Dampfschiffkapitän und Tankstellenpächter. Jeder dieser Wege führte ihn irgendwann in eine Sackgasse. Doch Sanders war kein Mann, der aufgab.

Brathähnchen-Gewürz als Touri-Magnet

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Als junger Mann war Sanders optisch und von seinen Ideen noch weit weg vom späteren Erfolg. | © Wikipedia

Erst in seinen 40ern fand er zur Gastronomie. In Kentucky begann er, Reisenden an einer Tankstelle einfache, aber geschmacklich herausragende Gerichte zu servieren. Sein berühmtes Brathähnchen entwickelte sich schnell zum Publikumsliebling. Der Durchbruch jedoch kam, nachdem Sanders das Schnellbratverfahren im Druckkochtopf perfektioniert und seine inzwischen legendäre Mischung aus „11 Kräutern und Gewürzen“ kreiert hatte. In den 1950er-Jahren begann er schließlich, sein Konzept zu franchisieren – zu einem Zeitpunkt, in dem er bereits über 60 Jahre alt war.

Die 1960er brachten den endgültigen Triumph: KFC wurde zur globalen Marke, und der Colonel, mit seinem weißen Anzug, der schwarzen Schleife und dem markanten Spitzbart, zur Ikone amerikanischer Popkultur. Dabei blieb er stets ein Symbol für Bodenständigkeit, persönliche Ausdauer und traditionelle südstaatliche Gastfreundschaft. 1964 verkaufte Sanders das Unternehmen, blieb aber als Werbefigur und Markenbotschafter erhalten – eine Rolle, die seine Popularität noch Jahrzehnte über seinen Tod hinaus festigte.

Ein köstliches Erbe

Colonel Sanders starb am 16. Dezember 1980 im Alter von 90 Jahren. Doch sein Erbe lebt weiter: In tausenden Restaurants weltweit, in unzähligen Werbekampagnen, aber vor allem in der Vorstellung, dass auch ein Mensch, der viele Niederlagen erlebt hat, irgendwann den Moment findet, in dem sich Hartnäckigkeit bezahlt macht. Seine Geschichte wird oft zitiert, wenn es darum geht, Mut zu machen – gerade jenen, die spät im Leben noch einmal neu anfangen müssen.

Heute, mehr als vier Jahrzehnte nach seinem Tod, ist Colonel Sanders längst mehr als der Gründer einer Fast-Food-Kette. Er ist ein kulturelles Symbol geworden, eine Figur, die echten Unternehmergeist verkörpert und deren Image bis 2025 immer wieder neu interpretiert wurde – mal humorvoll, mal nostalgisch, mal ikonisch. Doch unabhängig von der Präsentation bleibt der Kern unverändert: ein Mann, der aus bescheidenen Anfängen ein globales Phänomen schuf und dessen Name untrennbar mit einem Stück amerikanischer Wirtschaftsgeschichte verbunden ist.

P.S. Dank des zusätzlichen veganen Angebots, das KFC mit pflanzenbasierten Ersatzprodukten anbietet, kommen auch Menschen, die sich ohne tierische Produkte ernähren wollen, inzwischen in die geheime Gewürzmischung des Colonels – absolut empfehlenswert.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....