Der Vater von Micki Maus ist tot – zum Todestag von Walt Disney

Ein Erbe zwischen Magie, Innovation und Kontroversen.

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Er ist der Vater der Micki Maus und einer Vielzahl anderer Cartoonlegenden. | © d23.com

Am 5. Dezember erinnert die Welt an den Geburtstag von Walt Disney, geboren 1901 in Chicago. Mehr als ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod prägt sein Einfluss noch immer die globale Unterhaltungsindustrie – und in vielerlei Hinsicht auch die kulturelle Vorstellungskraft ganzer Generationen.

Von Dampfbetriebenen Booten und oscarverdächtigen Zwergen

Disney begann seine Karriere als Zeichner und schuf 1928 mit Micky Maus eine der bekanntesten Figuren der Mediengeschichte. Sein Mut zu technischen und erzählerischen Innovationen führte zu bahnbrechenden Projekten wie Steamboat Willie, dem ersten Zeichentrickfilm mit synchronisiertem Ton, oder Schneewittchen und die sieben Zwerge, dem ersten abendfüllenden Animationsfilm – der sogar einen Oscar erhielt (um genau zu sein, erhielt er sogar 8, da jeder einzelne Zwerg einen Miniaturoscar erhielt). Diese Werke legten den Grundstein für ein Filmimperium, das bis heute seine kreative DNA aus frühen Experimenten mit Klang, Farbe und emotionalem Storytelling zieht.

Darüber hinaus entwickelte Disney mit "Disneyland" und später "Walt Disney World" völlig neue Formen der Freizeitkultur. Die Idee, ganze Welten zu erschaffen, die Fantasie physisch erlebbar machen, revolutionierte den Begriff des Themenparks – ein Konzept, das weltweit Nachahmer fand und in seiner Reichweite bis heute unerreicht bleibt.

Die Schattenseiten der Traumfabrik

Doch Disneys Vermächtnis ist nicht frei von Schatten. Schon zu seinen Lebzeiten wurde er für vermeintlich konservative Weltbilder, für die stereotype Darstellung verschiedener Bevölkerungsgruppen und für problematische Arbeitsbedingungen in seinem Studio kritisiert. Auch wenn sich die Walt Disney Company inzwischen sichtbar um Diversität und soziale Verantwortung bemüht, werden viele dieser Kritikpunkte bis heute diskutiert – teils als Warnung davor, wie kulturelle Macht Ungleichheiten verstärken kann, teils als Aufforderung zu einer kritischeren Auseinandersetzung mit Ikonen der Popkultur.

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Disney erweckte zahllose Märchen und Zeichentrickfiguren zum Leben. | © Wikipedia

Auch mit Blick auf die Frage, ob Konkurrenzfirmen überhaupt eine Chance gegen den aufstrebenden Giganten haben konnten, der bis heute in gewissen Bereichen an einer Monopolstellung arbeitet treten immer wieder dunkle Flecke der Disney-Geschichte auf, wie etwa der Umgang mit dem Animationsstudio der Fleischer-Brüder oder den Vorwürfen, dass die Geschichte Der König der Löwen Bild für Bild von einem japanischen Konkurrenten geklaut wurde.

Magie, die weiterlebt

Trotz dieser Kontroversen bleibt Walt Disney eine der prägendsten Figuren der modernen Mediengeschichte. Seine Vision, dass Geschichten Trost, Hoffnung und Mut vermitteln können, inspiriert Animationskünstlerinnen, Filmemacherinnen und Imagineers auf der ganzen Welt.


An seinem Geburtstag erinnert man sich nicht nur an den Mann, der ein globales Imperium begründete, sondern auch an die anhaltende Verantwortung, die mit solchem kreativen Einfluss einhergeht.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....