Euer Gehirn ist schon lang von KI infiziert – YouTube Studie machts deutlich

Eine neue Studie hat herausgefunden, dass künstliche Intelligenz vielleicht schon viel mehr Einfluss in unsere Gehirne hat als wir wissen.

Chat gpt
Künstliche Intelligenz verändert wie wir reden | © Open AI

Eine Studie hat herausgefunden, dass sich unsere Sprache bereits kurz nach dem Release von ChatGPT verändert hat. Wie viel KI steckt bereits in uns?

ChatGPT und Co. verändern, wie wir reden

Ist dir schonmal aufgefallen, dass Texte die mithilfe künstlicher Intelligenz geschrieben wurden, immer wieder die gleichen Satzbauten oder Begriffe verwenden?

Englische Ausdrücke wie "embark on a journey", "dive into the realm" oder "navigate in the world of..." findet man extrem oft in GPT texten, sodass es fast offensichtlich ist, dass diese nicht von Menschen verfasst worden sind.

Unserem Team ist außerdem aufgefallen, dass ChatGPT oft zwei oder drei Adjektive benutzt, um etwas zu beschreiben, da es sich nicht entscheiden kann. Etwas wie "der Erfolg von Elden Ring war bahnbrechend und unvorhersehbar" oder "Zelda: Twilight Princess wurde dunkler, ernster, reifer" sieht man sehr häufig.

Aber verändert das nun wirklich auch wie wir Menschen reden?

Max-Planck Studie beweist Sprachwandel nach ChatGPT

Language is changing
Max-Planck Institut findet beweise für Sprachwandel nach ChatGPT | © Pixabay

Eine Studie des Max-Planck-Instituts hat nun erstmalig untersucht, ob die „Redeart“ von Large-Language-Models (LLM's) wie ChatGPT schon unsere eigene Sprache beeinflusst hat.

Dafür haben sie über 740.000 Stunden an YouTube-Vorträgen und Podcasts analysiert, vor und nach dem Release von ChatGPT. Und siehe da: Einige Wörter, die ChatGPT auffällig oft benutzt – wie "delve", "comprehend" oder "swift" – tauchten nach dem Release plötzlich deutlich öfter in menschlicher Sprache auf.

Das Besondere: Diese Wörter waren vorher nicht so beliebt. Der Anstieg kam ziemlich direkt nach dem Start von ChatGPT im November 2022. Vor allem in Bereichen wie Bildung, Wissenschaft und Technik. Also genau da, wo viele Leute mit KI-Tools arbeiten.

Die Studie zeigt also: Wir übernehmen KI-Sprache, teils unbewusst, in unseren Alltag. Das kann harmlos sein, aber auf Dauer auch unsere Ausdrucksweise beeinflussen. Und wenn immer mehr Menschen so sprechen wie ChatGPT, trainieren wir künftige Modelle mit diesen Daten weiter – was eine Art Sprach-Feedback-Schleife erzeugt.

Die Forschenden warnen auch vor möglichen Folgen: Sprachliche Vielfalt könnte darunter leiden, wenn alle den gleichen höflich-neutralen GPT-Stil übernehmen. Gleichzeitig eröffnen sich aber auch spannende Fragen dazu, ob KI vielleicht nicht nur unsere Sprache verändert – sondern auch, wie wir denken?

Was sagt ihr dazu?

Malena Rose

Malena ist Spielejournalistin und studiert Game Design. Ihre lebenslange Leidenschaft für Videospiele hat sie dazu inspiriert, ihre Passion zu ihrem Beruf zu machen. Durch ihr Studium in Game Design spielt sie mittlerweile sogar eine aktive Rolle in der Spieleindustrie....