Samuel L. Jackson wird 77 – und wir verraten euch wofür das L in seinem Namen steht!

Er gehört wohl zu den kultigsten Schauspielern aller Zeiten – egal welches Franchise, er war sicher involviert.

Samuel L Jackson 01 Broadview Pictures
| © Boradview Pictures

Heute feiert Samuel Leroy Jackson seinen 77. Geburtstag – ein Anlass, auf das Leben und Wirken eines der prägendsten Schauspieler unserer Zeit zu blicken. Kaum ein anderer Darsteller hat das moderne Kino mit so viel Wucht, Wiedererkennbarkeit und Haltung geprägt wie er. Jackson ist mehr als ein Star: Er ist eine Stimme, eine Haltung, eine kulturelle Konstante.

Rassismus und Ungleichheit von Klein auf

Samuel L. Jackson wurde am 21. Dezember 1948 in Washington, D.C., geboren und wuchs überwiegend in Chattanooga, Tennessee, auf. Seine Kindheit war geprägt von gesellschaftlichen Spannungen und der Erfahrung struktureller Ungleichheit im amerikanischen Süden. Diese frühen Eindrücke sollten sein späteres künstlerisches und gesellschaftliches Engagement nachhaltig beeinflussen.

Am Morehouse College in Atlanta fand Jackson zur Schauspielerei – und zugleich zur politischen Bewusstwerdung. In den 1960er-Jahren engagierte er sich in der Bürgerrechtsbewegung und lernte Persönlichkeiten wie Martin Luther King Jr. kennen. Schauspiel war für ihn nie bloß Unterhaltung, sondern stets auch Ausdruck und Spiegel gesellschaftlicher Realitäten und sein eigenes, persönliches Wirken gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Ein wackeliger, aber steiler Weg

Jacksons Karriere begann auf der Theaterbühne und mit kleinen Filmrollen. Der große Durchbruch ließ auf sich warten und kam erst in den 1990er-Jahren. Eine entscheidende Rolle spielte die Zusammenarbeit mit Regisseur Quentin Tarantino. Als Jules Winnfield in Pulp Fiction (1994) schrieb Jackson Filmgeschichte: sein Monolog, seine Präsenz und seine sprachliche Präzision machten ihn über Nacht weltberühmt.

Es folgte eine beispiellose Karriere mit enormer Bandbreite. Jackson wurde zum festen Bestandteil des Autorenkinos durch Filme wie Jackie Brown und Django Unchained, mit seinem Beitrag zur Stirb langsam-Reihe des Actionfilms und des Blockbuster-Kinos. Als Nick Fury im Marvel Cinematic Universe prägte er nicht nur über ein Jahrzehnt hinweg eine der erfolgreichsten Filmreihen der Geschichte – er prägte, ohne sein direktes Zutun die Figur lange vor dem MCU.

Jackson als Kultfigur

Samuel L Jackson 02 MARVEL
Jackson war bereits Fury bevor er es selbst wusste. | © MARVEL

Immer wieder nahm der Schauspieler Einfluss auf die erfolgreichsten Film-Franchises aller Zeiten, einfach nur, weil er er war.

Bereits seit Jahrzehnten großer Comic-Fan, kaufte Jackson sich eine Ausgabe einer Avengers-Neuauflage und war erstaunt darüber, dass die dort enthaltene Neuinterpretation des Shield-Leiters Nick Fury sich verhielt wie er, redete wie er und sogar aussah wie er. Sofort kontaktierte er seinen Manager, der mit dem Marvel-Verlag in Kontakt trat und so stellte sich heraus: Die zuständigen Autoren und Zeichner hatten den neuen Fury wirklich dem Schauspieler nachempfunden.

Jackson war absolut nicht auf eine Klage oder Geld aus, doch forderte etwas anderes: Er ließ über seinen Manager regeln, dass, sollte die Figur des Fury jemals in einem Film verkörpert werden, die Rolle an ihn ginge.

Dass seine Star Wars-Rolle Mace Windu als erster und einziger Jedi jemals ein violettes Lichtschwert schwingt, hat auch nur einen Grund: Jackson wollte es so. Als er im Gespräch für die Figur war, stellte er gegenüber George Lucas klar, dass er diese Farbe für seine Waffe wolle, um sich im finalen Film auch in großen, chaotischen Kampfszenen wiederfinden zu können.

Später dazu befragt meinte Lucas nur: "Wenn Samuel L. Jackson dich so etwas fragt, dann machst du einfach."

Mit über 150 Film- und Serienrollen zählt er bis heute zu den kommerziell erfolgreichsten Schauspielern aller Zeiten.

Stil, Stimme und Haltung

Was Samuel L. Jackson einzigartig macht, ist seine Fähigkeit, selbst Nebenrollen eine ikonische Schärfe zu verleihen. Seine markante Stimme, sein präzises Timing und seine kompromisslose Präsenz machen jede Szene unverwechselbar. Gleichzeitig hat er sich nie schematisch festlegen lassen: Er spielte Helden und Schurken, Mentoren und Antihelden, stets mit einer Mischung aus Intelligenz, Wut, Humor und Würde.

Abseits der Leinwand ist Jackson seit Jahrzehnten gesellschaftlich aktiv. Er positioniert sich klar gegen Rassismus, soziale Ungleichheit und politische Gleichgültigkeit. Immer wieder nutzt er seine Prominenz, um auf Missstände aufmerksam zu machen – sei es durch Unterstützung von Bürgerrechtsinitiativen, durch politische Statements oder durch Engagement für bessere Bildungs- und Gesundheitschancen.

Jackson spricht offen über seine eigene Vergangenheit, einschließlich seines früheren Kampfes gegen Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Seine Geschichte ist auch eine des Überlebens, der Selbstreflexion und der Verantwortung – besonders gegenüber jüngeren Generationen.

Ein Vermächtnis in Bewegung

Mit 77 Jahren denkt Samuel L. Jackson nicht ans Aufhören. Er bleibt präsent, neugierig und streitbar. Sein Vermächtnis ist nicht nur in Einspielergebnissen oder Auszeichnungen messbar, sondern in kultureller Wirkung: Er hat Figuren geschaffen, die bleiben, und Haltungen vertreten, die Debatten angestoßen haben.

Am heutigen Geburtstag wird nicht nur ein außergewöhnlicher Schauspieler gefeiert, sondern ein Künstler, der gezeigt hat, dass Erfolg und Haltung kein Widerspruch sein müssen. Samuel L. Jackson ist – auf und neben der Leinwand – eine der unverwechselbaren Stimmen unserer Zeit.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....