YouTuber warnt Gameentwickler vor seinem angeblichen Agenten

Es ist nichts Neues, dass Scammer die Namen großer YouTuber missbrauchen. Doch zu versuchen, Spiele-Entwickler auf diese Weise auszutricksen, nur um an Gratis-Spiele zu kommen, ist noch einmal eine ganz andere Stufe der Dreistigkeit.

Moist Cr1tikal warns about scammer
MoistCr1tikal warnt vor Fake-Mails in seinem Namen. | © penuginz0

Was aussieht wie eine harmlose PR-Anfrage, entpuppte sich als dreiste Betrugsmasche: MoistCr1tikal warnt Entwickler vor gefälschten E-Mails in seinem Namen.

MoistCr1tikal warnt Studios vor gefälschten E-Mails

Am 18. November gab der Streamer Charlie „MoistCr1tikal“ White eine öffentliche Warnung heraus: Ein Scammer hatte versucht, sich über gefälschte E-Mails als sein Agent auszugeben, um so an kostenlose Spiele zu kommen. Aufgefallen war der Betrug, als Whites Manager ihm eine Verifizierungsanfrage der Czech Games Edition weiterleitete. Die angebliche Anfrage stammte nicht einmal aus der Perspektive eines Agenten, sondern war so formuliert, als hätte MoistCr1tikal selbst sie geschrieben, inklusive simpler Emoticons, was einige Entwickler stutzig machte und zur Überprüfung führte.

White warnte, dass der Täter wahrscheinlich bereits hunderte solcher E-Mails verschickt habe. Er stellte klar, dass man jede Anfrage ignorieren könne, in der er angeblich um Gratis-Spiele bittet, da er sich Spiele grundsätzlich selbst kauft.

In seinem typischen Stil kommentierte MoistCr1tikal den Betrugsversuch später als „von einem 12-Jährigen geschrieben“ und bezeichnete den Täter als „vorpubertären Kleinkriminellen“. Er vermutet, dass der Scammer in der Vergangenheit bereits Erfolg hatte und nun versucht, die Masche im großen Stil auszurollen.

Leider ist das kein Einzelfall, denn immer häufiger bedienen sich Betrüger der Identität bekannter Internetpersönlichkeiten, um an Geld, Produkte oder Vorteile zu gelangen.

Digitale Imitation: Ein wachsendes Risiko für Creator

Der Vorfall zeigt jedoch ein größeres Problem, das in den letzten Jahren immer deutlicher geworden ist. Es war noch nie so einfach wie heute, sich online als jemand anderes auszugeben. Mit frei verfügbaren Tools lassen sich täuschend echte E-Mail-Adressen, professionelle Signaturen oder sogar komplette Identitäten in wenigen Minuten erstellen. Gleichzeitig liefern soziale Netzwerke genügend öffentlich zugängliche Informationen, um die Rolle einer bekannten Persönlichkeit glaubwürdig wirken zu lassen.

Mit dem Aufkommen moderner KI verschärft sich dieses Problem zusätzlich. Denn inzwischen lassen sich nicht nur E-Mails oder Social-Media-Profile imitieren, sondern auch Stimmen, Gesichter oder sogar beides gleichzeitig. Dadurch wird es in Zukunft immer schwieriger werden, Fälschungen zuverlässig von echten Inhalten zu unterscheiden.

Für Content Creator ist diese Entwicklung besonders gefährlich, da ihre Stimme, ihr Gesicht und zahlreiche persönliche Informationen ständig im öffentlichen Raum präsent sind. Der Fall um MoistCr1tikal macht daher erneut deutlich, wie anfällig die Branche in dieser Hinsicht ist und dass solche Betrugsversuche in Zukunft vermutlich häufiger und zugleich deutlich überzeugender auftreten werden.

Vertrauen ist gut, Verifikation ist besser

Der Fall um MoistCr1tikal zeigt, wie weit Identitätsbetrug in der Online-Welt bereits verbreitet ist. Auch wenn dieser Vorfall glimpflich ausging, macht er deutlich, dass Creator und Studios künftig noch vorsichtiger sein müssen. Charlies Warnung richtet sich deshalb nicht nur an Entwickler, sondern an alle, die online mit vermeintlichen Persönlichkeiten in Kontakt treten. Nicht jede Anfrage ist echt, und ein kurzer Check kann einem viel Ärger ersparen.

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Luis Scharringhausen

Videospiele sind meine Leidenschaft, besonders Elden Ring. Nebenbei studiere ich Journalismus und schaue gerne Serien....