Von Tyler Durden zur Stimme marginalisierter Gruppen – Brad Pitt wird 62

Einer, der Hollywood prägte wie kaum ein anderer – durch Filme, aber auch durch sein Engagement.

Brad Pitt Warner Bros
Vom Posterboy zum gesellschaftsrelevanten Charakterschaupieler. | © Warner Bros.

Brad Pitt feiert heute seinen 62. Geburtstag – ein Anlass, auf das Leben eines Mannes zu blicken, der Hollywood über Jahrzehnte auf einzigartige Weise geprägt hat.

1963 in Oklahoma geboren und in Missouri aufgewachsen, verließ Pitt kurz vor seinem Abschluss in Journalismus die Universität, um in Los Angeles Schauspieler zu werden.

"Die erste Regel des Fightclub..."

Nach einigen Jahren mit kleinen Auftritten gelang ihm 1991 mit seiner Rolle in Thelma & Louise der Durchbruch. In den 1990er Jahren folgte eine Reihe künstlerisch bedeutender Filme wie Seven, 12 Monkeys und Fight Club, die ihn unter anderem in der Kult-Rolle als imaginärer Tyler Durden als vielseitigen Charakterdarsteller etablierten und ihn weit über den Status eines "Posterboys" hinaus katapultierten.

Ob ohne seine Darstellungen die Figur des Jeffrey Goines noch heute so kultig wäre und Menschen auch mehr als 20 Jahre später noch zitieren würden, wie die erste Regel des Fight Club lautet, ist fraglich und betont, den Einfluss, den Pitts Talent auf das Publikum hat.

Parallel dazu wuchs sein Einfluss hinter der Kamera. 2001 gründete Pitt die Produktionsfirma Plan B Entertainment, die später mehrfach mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet wurde – darunter für The Departed, 12 Years a Slave und Moonlight. Auch in den 2000er und 2010er Jahren blieb er sowohl im Independent- als auch im Mainstreamkino präsent, etwa mit der Ocean’s-Reihe, Babel, The Curious Case of Benjamin Button oder Once Upon a Time in Hollywood, für das er 2019 seinen ersten Schauspiel-Oscar erhielt.

Brad Pitt 20th Century Fox
Kluge Monologe, eindrucksvolle Blicke – Brad Pitt kann mit und ohne Worte überzeugen. | © 20th Century Fox

In den 2020er Jahren konzentrierte sich Pitt zunehmend auf ausgewählte Rollen und verstärkt auf die Produktion gesellschaftlich relevanter Stoffe.

Brad Pitts Engagement für Minderheiten

Neben seiner Filmkarriere engagiert sich Pitt seit vielen Jahren sozial und ökologisch. Besonders bekannt wurde seine Initiative Make It Right, die nach Hurrikan Katrina nachhaltige Häuser in New Orleans errichtete. Er unterstützt zudem Projekte im Bereich erneuerbare Energien, nachhaltige Architektur und soziale Gerechtigkeit.

Als Produzent setzt er immer häufiger auf Filme, die marginalisierten Stimmen Raum geben und gesellschaftliche Missstände beleuchten. Unterdrückte Gruppen, Rassismus und die Ungerechtigkeiten der Welt halten durch seine Werke als nicht mehr zu ignorierende Themen immer wieder Einzug in Hollywood.


In der Öffentlichkeit wird Pitt auch für seine Offenheit über persönliche Herausforderungen geschätzt – etwa für sein Bekenntnis zu jahrelanger Abstinenz nach Problemen mit Alkohol und seinen bewussten Rückzug aus dem Boulevardfokus.

Mit 62 Jahren bleibt Brad Pitt eine der markantesten Figuren der Filmwelt: ein Schauspieler mit ikonischen Rollen, ein Produzent mit klarer Haltung und ein gesellschaftlich engagierter Mensch, dessen Einfluss weit über die Leinwand hinausreicht.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....