Der ehemalige Chef von Blizzard findet, dass die Diablo-Reihe sich nicht auf einem guten Weg befindet.

Mike Ybarra, ehemaliger Präsident von Blizzard Entertainment, hat die neue Roadmap für Diablo 4 öffentlich kritisiert und Verbesserungsvorschläge geäußert.
Diablos 2025 Roadmap
The Age of Hatred continues in #DiabloIV. pic.twitter.com/yhcc2rkZh5
— Diablo (@Diablo) April 8, 2025
Der offizielle Diablo-Account auf X veröffentlichte vor kurzem eine Roadmap, die alle Events des Jahres 2025 darstellte. Demnach wird das Jahr in Viertel geteilt und alle drei Monate startet ein neuer Abschnitt, wobei in jedem davon auch neuer permanent bleibender Content hinzugefügt wird.
Und auch für 2026 gibt es schon Pläne, wobei zu diesen noch keine Details genannt werden. Doch zumindest für 2025 scheint es einen strikten Zeitplan zu geben - und genau dieser wird jetzt vom ehemaligen Chef des Studios kritisiert.
Öffentliche Kritik
My personal opinion of the top Diablo 4 issues:1) Don't ship to check a box. Season's need to get off the cycle of shipping, spending 2 months to fix issues, then repeating. 2) Pause and give the team time to really address the end-game issues. Playing for a week to then 1 or... https://t.co/Na1zfjUvJS
— Mike Ybarra (@Qwik) April 9, 2025
Mike Ybarra, ehemaliger Präsident von Blizzard Entertainment, der kurz nach der Übernahme Blizzards durch Microsoft seinen Rücktritt ankündigte, äußerte sich auf X zu der Roadmap.
Im Post macht er folgende Verbesserungsvorschläge:
1) Versendet nicht nur, um etwas abhaken zu können. Die Seasons müssen aus dem Zyklus ausbrechen, in dem zuerst veröffentlicht wird, dann zwei Monate lang Fehler behoben werden – und das Ganze sich dann wiederholt.
2) Macht eine Pause und gebt dem Team Zeit, die wirklichen Endgame-Probleme zu beheben. Eine Woche zu spielen, dann einen „Uber“-Boss 500 Mal zu töten, um ein einzigartiges Item zu bekommen, und danach bis zur nächsten Season aufzuhören – das ist im Kern einfach kein Spaß.
3) Der Veröffentlichungszeitplan für Erweiterungen ist zu lang – jährlich wäre besser. Reduziert die Investitionen in die „Story“ (kostet enorm viel für ein einmaliges Element in einem ARPG) und konzentriert euch stattdessen auf neue Klassen, neue Gegnertypen und neue Endgame-Aktivitäten, die länger als ein paar Tage relevant bleiben. - Mike Ybarra
Zudem hat er beim aktuellen Werdegang wenig Hoffnung für Diablos Zukunft:
Wenn der Zyklus einfach weiterläuft, ohne die grundlegenden Probleme zu beheben, weiß ich nicht, wohin Diablo sich entwickelt. Ihr könnt so viele Endgame-Aktivitäten hinzufügen, wie ihr wollt – aber solange die Basisprobleme bleiben, tretet ihr auf der Stelle. Irgendwann gibt es einfach so viele zufällige Elemente, dass sich der Aufwand nicht mehr lohnt.
Blizzards Reaktion
Da Diablo-Fans Ybarra überwiegend zustimmten, haben sich inzwischen Blizzard-Angestellte zur Situation geäußert.
Community Manager "Lyricana_Nightrayne" postete im offiziellen Diablo-Subreddit:
Wir haben in den späteren Abschnitten der Roadmap bewusst weniger Details genannt, um Raum für Inhalte zu lassen, an denen das Team derzeit noch arbeitet. Das ist also nicht alles, was 2025 kommt. :) - Lyricana_Nightrayne
Director of Social & Content Marketing Adam "PezRadar" fügte hinzu:
In den letzten Tagen haben wir viele Kommentare und Rückmeldungen gesehen, in denen angenommen wird, die Roadmap sei die vollständige Übersicht über alles, was geplant ist. Ich möchte alle jedoch beruhigen: Uns ist sehr wohl bewusst, welche Features sich viele Spieler*innen wünschen – und ich kann bestätigen, dass wir uns viele dieser Themen anschauen. Dazu gehören unter anderem Skilltrees und entsprechende Anpassungen, Verbesserungen des Endgames und generell Maßnahmen, um das Spielerlebnis für alle zu verbessern – und noch einiges mehr. Die Roadmap wird im Laufe der Zeit aktualisiert, wenn wir weiter voranschreiten. Dabei werden auch immer mehr der aktuell diskutierten Inhalte enthüllt – inklusive aller Details zu den jeweiligen Updates. - PezRadar
Was haltet ihr von der Kritik? Hat Mike Ybarra mit seiner Kritik Recht oder ist Diablo 4 mit der Roadmap für 2025 auf einem guten Weg, v.a. wenn noch mehr kommt, als in dieser dargestellt wird?