Das Glitch-Pokémon, das Trainer von ihren Geldsorgen befreit – die Geschichte des weltberühmten MissingNo-Glitches | gesponsert

Wer Pokémon gespielt hat, kennt auch MissingNo – aber was wirklich hinter dem Glitch steckt, verraten wir euch im Detail.

Mit diesem Glitch bringt ihr eure Voltilamm ins Trockene. | © EarlyGame

Wer schon mal ein Pokémongame gespielt hat, dürfte mit einem der berühmtesten Glitches der Spielgeschichte vertraut sein. Was es mit MissingNo auf sich hat und wie der Glitch funktioniert, erklären wir euch hier.

Lasst uns auf eine gedankliche Reise gehen, zurück in eine Zeit, in der das Internet für uns alle noch nicht einmal Neuland war, sondern ein unerreichbarer, anderer Planet in einer fernen Galaxie. Einer Zeit der Schulhof-Gaminggerüchte, in der dem besten Freund eines Cousins, der auf eine andere Schule ging, etwas total Verrücktes bei Pokémon unter die Augen kam, oder der Onkel dritten Grades bei Nintendo arbeitete und jede noch so aberwitzige Theorie, die sich Klassenkameraden so aus den Fingern saugten, bestätigen konnte.

In genau dieser Zeit spornten Pokémon Rot und Blau unser aller Fantasie an und ließen die Gerüchteküche nur so brodeln.

MissingNo – Der Poké-Glitch

Neben schlichten Erzählungen wie der, dass das Halten des B-Knopfes die Wahrscheinlichkeit erhöhen würde, dass ein wildes Pokémon in seinem Ball bleibe, über durchaus glaubhafte Theorien wie eine vermeintliche Rückkehr der MS Anne bis hin zu absurden Gerüchten über Weiterentwicklungen oder Fusionen von Glurak, Bisaflor und Turtok waren der Vorstellung der Fans keine Grenzen gesetzt.

Vom Virus bis zum Pokémon-Gott, MissingNo musste für jedes Game-Gerücht herhalten. | © GameFreak

In genau dieser Zeit begegneten Spieler auch MissingNo – einem Glitch, der in den Games tatsächlich existierte und die Grenzen zwischen Gerüchten und Realität noch weiter strapazierte...

Der einzigartige Meisterball – gar nicht so einzigartig

Da nur die wenigsten zu dieser Zeit über einen funktionierende Internetverbindung verfügten, konnte niemand verifizieren, worum es sich bei MissingNo genau handelte. Doch egal ob geheimes Spezial-Pokémon, Poké-Gott (oder Teufel), Virus oder Glitch, zunächst war vor allem wichtig, wie nützlich diese Erscheinung für Spieler war.

So gab es hierbei zunächst nicht nur MissingNo selbst, sondern auch allerlei anderer Pokémon zu fangen, die entweder ungewöhnlich für den Fundort waren oder ein Level weit über dem Cap von 100 besaßen – allerdings waren diese Taschenmonster mehr als instabil. Teils verfügten sie über keine Attacken, wechselten mitten im Spiel die Gestalt oder veränderten ihr Level von 128 urplötzlich auf 0 – einen wirklichen Vorteil brachten sie im Spiel also nicht.

Ein Mewtwo auf Level 132? MissingNo regelt. | © GameFreak

Stattdessen war das Ganze aus einem anderen Grund so interessant und gefragt.

Denn wer MissingNo begegnete, stellte danach mit Blick in den Beutel fest, dass bestimmte Items sich vervielfacht hatten. Top-Beleber, Sonderbonbons oder gar der einzigartige Meisterball konnten so hunderte Male verwendet werden.

Neben der schlichten Tatsache, dass so viele Items an sich schon sehr nützlich waren, konnten damit indirekt auch äußerst begehrte, seltene Pokémon erhalten werden. Wer etwa ein Porygon sein Eigen nennen wollte, musste es sich in der Spielhalle erspielen – oder seine teuer verdienten Poké-Dollar gegen Spielmünzen eintauschen. Dank MissingNo war dies aber kein Problem, schließlich konnten Items beliebig vervielfacht und dann verkauft werden, sodass auch der Kauf einer großen Menge Spielmünzen kein Problem mehr darstellte.

Bis heute zählt MissingNo daher zu den berühmtesten Glitches der Gaminggeschichte überhaupt.

Den Glitch aktivieren

Wer sich selbst von dem Glitch-Pokémon und seinen Fähigkeiten überzeugen will, muss ein paar bestimmte Schritte in der richtigen Reihenfolge ausführen, die sich bei den meisten Spielern aus dieser Zeit wohl unauslöschlich ins Gehirn gebrannt haben:

  1. Geht zunächst nach Vertania City und lasst euch vom alten Mann am Stadtrand zeigen, wie man Pokémon fängt.
  2. Nutzt dann umgehend Fliegen oder Teleport, um auf die Zinnoberinsel zu gelangen.
  3. Begebt euch zur Ostküste der Insel, setzt Surfer ein und schwimmt direkt am Küstenstreifen auf und ab, an dem Land und Wasser sich berühren.
  4. Habt ihr diese Schritte richtig ausgeführt, begegnen euch entsprechend "korrumpierte" Pokémon – und eben MissingNo selbst.
  5. Nach dem Aufeinandertreffen mit dem Glitch ist das Item, das sich in eurem Beutel an sechster Stelle befand, vervielfacht.
Wenn ihr alle Schritte richtig befolgt habt, winken reichlich Items. | © GameFreak

Worum genau handelt es sich bei MissingNo?

Heutzutage, nicht zuletzt Dank weitverbreiteter Internetzugänge, wissen wir, dass es sich bei MissingNo weder um einen Virus, einen Poké-Teufel oder ein Wesen aus einer schrecklichen Creepypasta handelt, sondern schlicht und ergreifend um einen Glitch. Und wie aus dem Namen schon abzuleiten ist, um einen, der durch fehlende Zahlen entsteht.

Um es ganz simpel zu erklären:

MissingNo bzw. Missing Number beschreibt einen "Notfall" im Spiel.

Da alle 151 Pokémon der ersten Gen im Speicher hinterlegt, Speicherplätze aber nur in Potenzen von 2 (also 1, 2, 4, 16, 128 und 256 etc.) zur Verfügung stehen, sind selbst bei der kleinsten Einheit, in der alle 151 Taschenmonster untergebracht werden können – also 256 Plätzen – immer noch 105 zu viel.

Durch bestimmte Fehler kann das Spiel dazu gebracht werden, auf diese ungenutzten Speicherplätze zuzugreifen. Da dort kein Pokémon bzw. seine Nummer hinterlegt ist, ergibt sich die Meldung "MissingNo".

Der Hintergrund des Glitches

Durch bestimmte Handlungen kann dafür gesorgt werden, dass das Spiel genau diese Speicherplätze nutzen will bzw. muss.

Abhängig von verschiedenen Parametern kann MissingNo unterschiedlich aussehen. | © GameFreak

Zu Beginn des Spieles gebt ihr eurer Figur einen Namen, mit dem ihr von diversen NPCs auch angesprochen werdet. Im Speicher eures Games hat der einen festen Platz, an dem er auch durchgängig bleibt – mit einer Ausnahme: Wenn ihr euch vom alten Mann in Vertania City zeigen lasst, wie Pokémon gefangen werden, erscheint dessen Name auf dem Kampfbildschirm – so verwahrt das Spiel an der Stelle eures Namens nun "Alter Mann" auf.

Damit ihr euren Namen danach aber wieder zurückbekommt, wird dieser vorerst an einen anderen Platz verschoben, nämlich in den Abschnitt, der eigentlich entscheidet, welche Pokémon euch an eurem aktuellen Ort im hohen Gras begegnen können. Da ihr euch in einer Stadt befindet und es hier kein hohes Gras gibt, ist dieser Platz gerade frei.

Nach der Demonstration des alten Mannes wird der Ort seines Namens nun wieder mit eurem überschrieben, die Stelle, die über Poké-Begegnungen entscheidet, bleibt jedoch unverändert. Auch der direkte Wechsel auf die Zinnoberinsel ändert hieran nichts – schließlich wächst auch hier kein hohes Gras.

Der Küstenstreifen der Insel ist aber dennoch als hohes Gras klassifiziert, was letztlich bedeutet, dass das Spiel an dieser Stelle auf den Speicherplatz zugreifen möchte, an dem Poké-Begegnungen hinterlegt sind, dort aber nur den Spielernamen vorfindet.

Dieser Fehler lässt MissingNo erscheinen. Doch während bei jedem anderen Pokémon zwei Bits für "Gesehen" und "Gefangen" hinterlegt sind, die jeweils den Wert 0 (also "nein") oder 1 (also "ja") haben, sind diese Bits bzw. die Informationen dafür, bei der ungewollten Ausnahme MissingNo an einem anderen Ort abgelegt – nämlich an der sechsten Stelle eures Item-Beutels. Nachdem hier nun eine Binärstelle angezeigt werden sollte, wird aus der bisherigen Anzahl von Items nun eine 128.

Wieder was gelernt!

Im echten Leben gibt es leider keine Item-vervielfachenden Glitches, die man gewinnbringend nutzen könnte, aber es gibt die Deutsche Vermögensberatung, die euch dabei helfen kann, euch auch ohne Programmierfehler abzusichern.

Es braucht keine 128 Meisterbälle für ein wenig mehr auf dem Konto – Nur die Deutsche Vermögensberatung

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Gute Beratung, ganz ohne Glitches und Programmierfehler. | © Deutsche Vermögensberatung

Weil es im echten Leben nicht die Möglichkeit gibt, den eigenen Namen mit einem alten Mann zu tauschen und dann mit einem Pokémon mal eben auf die Zinnoberinsel zu fliegen, braucht es andere Mittel, Wege und Pläne, um sich abzusichern.

Die Deutsche Vermögensberatung ist auf genau diese Punkte spezialisiert und kann euch als Finanzcoaches in allen Lebenslagen genau da helfen, wo MissingNo auf eurem Konto nicht funktioniert. Daher: Vielen Dank an die Deutsche Vermögensberatung!

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....