"KI hat keinen Platz": Musks Videospiel-Plan von Larian kritisiert

Elon Musk will Games von der KI erstellen lassen – Larian setzt weiter auf Kreativität und Handarbeit.

Larian vs musk
KI gegen Kreativität: Elon Musk träumt vom Spiel ohne Menschen – Larian Studios hält mit Herzblut und Handwerk dagegen. | © Larian Studios

Elon Musk will mit seinem KI-Unternehmen xAI das erste Videospiel veröffentlichen, das vollständig ohne menschliche Entwickler entsteht und das schon im nächsten Jahr. Damit will er zeigen, dass künstliche Intelligenz mehr kann als nur Texte oder Bilder generieren. Doch ob die Technologie wirklich so weit ist, bleibt offen. In der Branche sorgt die Ankündigung bereits für Diskussionen, besonders bei Studios wie Larian, die für ihre detailverliebte Spielentwicklung bekannt sind.

Elon Musk plant das erste komplett von KI erschaffene Videospiel

Noch ist unklar, wie ausgereift diese Pläne tatsächlich sind. Fest steht jedoch, dass Elon Musk ein Videospiel vollständig von künstlicher Intelligenz entwickeln lassen möchte. Das hauseigene Modell Grok, entwickelt von seinem Unternehmen xAI, soll den gesamten kreativen Prozess übernehmen, von dem Design bis hin zum Gameplay.

Die Ankündigung blieb nicht ohne Reaktion: In der Gaming-Welt wurde heftig diskutiert und inzwischen hat sich sogar Larian, das Studio hinter Baldur’s Gate 3, eingeschaltet.

Larian Studios meldet sich zu Wort

Dieser Ansatz kommt bei Larian Studios nicht besonders gut an. Das Studio hinter Baldur’s Gate 3 ist bekannt dafür, viel Herzblut und Kreativität in seine Spiele zu stecken. Damit steht Larian in starkem Kontrast zu Musks Vision einer vollständig automatisierten Spieleproduktion.

Für Larian ist Spielentwicklung mehr Kunst als Algorithmus. Der Publishing-Direktor von Baldur’s Gate 3, Michael Douse, erklärte dazu:

„Was diese Branche wirklich braucht, sind nicht noch mehr mathematisch konstruierte, psychologisch optimierte Gameplay-Loops, sondern authentische Welten, mit denen sich Menschen verbunden fühlen oder in die sie eintauchen wollen.“

Weiter führte er aus:

„KI hat ihren Platz als Werkzeug, aber wir haben alle Werkzeuge dieser Welt, und sie gleichen nicht den enormen Mangel an klarer Richtung aus. KI wird das große Problem der Branche nicht lösen, nämlich den Mangel an Führung und Vision.“

In weiteren Posts schrieb Douse über das, was für ihn gute Spiele ausmacht:

„Erfolg werden diejenigen haben, die etwas für Menschen erschaffen – als Menschen.“

Und schließlich betonte er:

„Es gibt kein echtes Handwerk ohne den menschlichen Einfluss, ohne das besondere Können oder das Gefühl für Andersartigkeit. Wenn man Spiele zu etwas Sterilem und Gefühllosem macht, verliert man genau das, was sie bedeutungsvoll macht – die Resonanz, wegen der Menschen überhaupt spielen.“

Seine Aussagen treffen einen Nerv. Denn während KI immer neue Möglichkeiten eröffnet, erinnert Douse daran, dass Spiele am Ende von Menschen für Menschen gemacht werden und genau das darf nicht verloren gehen.

KI und die Zukunft des Gamings

Vielleicht wird KI eines Tages ganze Welten erschaffen. Doch bis dahin bleibt das Herz des Gamings menschlich. Die Herausforderung für die Industrie wird sein, Technologie und Emotion in Einklang zu bringen, statt das eine durch das andere zu ersetzen. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie stark künstliche Intelligenz kreative Prozesse tatsächlich prägen kann. Zwischen Automatisierung und Inspiration liegt ein schmaler Grat. Studios, die es schaffen, KI gezielt als Werkzeug einzusetzen, ohne den menschlichen Kern ihrer Arbeit zu verlieren, werden die Entwicklung der Branche entscheidend mitgestalten.

Was sind eure Gedanken zu diesem Thema? Schreibt es uns in die Kommentare!

Luis Scharringhausen

Videospiele sind meine Leidenschaft, besonders Elden Ring. Nebenbei studiere ich Journalismus und schaue gerne Serien....