Nightreign: The Forsaken Hollows – schwerer denn je, aber zu wenig davon?

Nightreign startet mit gemischten Reviews und diesmal liegt es nicht an der Schwierigkeit.

Elden Ring Nightreign DLC Schwierigkeit und Umfang
Was ihr vom neuen DLC erwarten könnt. | © FromSoftware

Das neue DLC zu Elden Ring Nightreign ist nun vor einer knappen Woche erschienen und es ist erneut brutal schwer. Anders als bei Shadow of the Erdtree ist jedoch nicht der Schwierigkeitsgrad für die gemischten Rezensionen verantwortlich, sondern der Umfang des DLCs.

Nightreign war hart – aber The Forsaken Hollows setzt noch einen drauf

Wer das Base-Game von Nightreign schon knackig fand, bekommt mit The Forsaken Hollows die volle FromSoftware-Dosis. Das DLC reizt die ohnehin hohe Schwierigkeit noch einmal aus und bringt viele Spieler an ihre Grenzen. Die neuen Gebiete sind spürbar heimtückischer gestaltet als die bereits gewohnten Herausforderungen des Hauptspiels.

Ein besonders fieses Beispiel ist eine der Burgen, die den Spielern während ihres Aufenthalts permanent die Hälfte der Lebenspunkte entzieht. Wer Nightreign kennt, weiß, wie schnell so etwas in einem frustrierenden One-Shot endet. Auch das neue Shifting-Earth-Event bringt weitere Herausforderungen mit sich und funktioniert im Grunde wie eine zusätzliche Karte. Besonders auffällig ist der riesige Abgrund in der Mitte. Durch das verwinkelte Leveldesign merkt man oft erst, dass man fällt, wenn man längst keinen festen Boden mehr unter den Füßen hat.

Hat man diese Hürden gemeistert, warten die eigentlichen Prüfungen: die neuen Bosse. An dieser Stelle muss ich meine persönlich meistgehasste Mechanik aller FromSoftware-Spiele erwähnen, nämlich Kämpfe gegen mehrere Gegner gleichzeitig. Die Lock-On-Funktion existiert aus gutem Grund, und sobald Angriffe von hinten kommen, fühlt sich der Kampf häufig unfair an. Zwar ist man in Nightreign meist nicht allein unterwegs und bekommt angezeigt, wenn man anvisiert wird, doch das ändert nichts daran, dass diese Situationen frustrierend bleiben. Am Ende hilft nur „Get Good."

Mit dem DLC kommen außerdem zwei neue Klassen ins Spiel: die Bestatterin und der Gelehrte. Dieser Build kombiniert Stärke mit Glauben und gilt bereits jetzt als eine der stärksten Klassen. Zudem ist sie vergleichsweise leicht zu meistern. Der Gelehrte hingegen richtet sich an erfahrenere Spieler. Als Support-Klasse teilt er weniger direkten Schaden aus und konzentriert sich darauf, das Team zu verstärken. Der ungewöhnliche Spielstil bietet viel Tiefe, weshalb die Community hier sicher noch einiges zu entdecken haben wird.

Wenn man dann hört, dass das DLC mit gemischten Rezensionen gestartet ist, fühlt man sich schnell an die Diskussionen rund um Shadow of the Erdtree erinnert. Doch diesmal sind es nicht die hohen Schwierigkeitsgrade, die für Kritik sorgen, sondern der insgesamt als zu gering empfundene Umfang des DLCs.

Wie viel steckt wirklich im DLC?

Viele Spieler beschweren sich darüber, dass das DLC nicht genug Inhalte biete. Einige scherzen sogar, dass die vorangegangenen kostenlosen Updates mehr Content geliefert hätten als das kostenpflichtige DLC. The Forsaken Hollows bietet zwar ein neues Shifting-Earth-Event, zwei neue Endbosse und die beiden neuen Klassen, doch vielen reicht das nicht. Es gibt zwar zusätzliche Zwischenbosse, aber die wirken eher wie ein kleiner Bonus und nicht wie ein zentraler Bestandteil des DLCs.

Vor allem die fehlenden neuen Waffen und Ashes of War enttäuschen viele Spieler, die genau darauf gehofft hatten. Dazu kommt, dass ein Spiel, das auf drei Spieler ausgelegt ist, nur zwei neue Klassen bekommt. Wenn man mit Freunden spielt und zuerst klären muss, wer nun die neuen Klassen ausprobieren darf, kann man verstehen, dass das nicht gerade auf Begeisterung stößt.

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob man für das DLC bereit ist, 15 Euro auszugeben. Das DLC bietet auf jeden Fall für die ersten paar Stunden einiges an neuem Inhalt. Die neuen Klassen und ihre Remembrance durchzuspielen sorgt ebenfalls für zusätzliche Unterhaltung, und eine Klasse wie den Gelehrten zu meistern wird sowieso einige Zeit in Anspruch nehmen. Wer sich allerdings erhofft hat, für die bestehenden Klassen komplett neue Builds bauen zu können, wird leer ausgehen.

Was denkt ihr? Findet ihr The Forsaken Hollows bietet zu wenig neue Inhalte? Schreibt es uns in die Kommentare!

Luis Scharringhausen

Videospiele sind meine Leidenschaft, besonders Elden Ring. Nebenbei studiere ich Journalismus und schaue gerne Serien....