Tadschikistan verbietet den Verkauf von GTA und Counter-Strike

Immer mehr Länder schränken den Verkauf bestimmter Videospiele ein. Kürzlich verbot Tadschikistan GTA und Counter-Strike vollständig. Nach westlichen Maßstäben gilt diese Maßnahme als höchst fragwürdig. Wie rechtfertigen die betroffenen Länder also diese weitreichenden Verbote?

CS und GTA
In einigen Ländern, werden Spiele mit einem Gewaltpotenzial weiter eingeschränkt | © Rockstar Games & Valve

Tadschikistan hat die Videospiele Grand Theft Auto (GTA) und Counter-Strike wegen Bedenken über ihren potenziellen Einfluss auf kriminelles Verhalten verboten. Das Innenministerium kündigte an, dass die Polizei in Duschanbe Kontrollen in Spielzentren durchführen wird, um den Verkauf dieser Titel zu verhindern.

„Jugendliche und junge Erwachsene, die diese Spiele regelmäßig spielen, geraten unter ihren negativen Einfluss und begehen verschiedene Straftaten“, erklärte das Ministerium und forderte die Eltern auf, die Aktivitäten ihrer Kinder zu überwachen und sie davon abzuhalten, Spiele zu spielen, die „Mord, Diebstahl und Gewalt" fördern.

Kontroverses Verbot

In Counter-Strike kämpfen Spieler in Team-basierten, taktischen Gefechten, wobei der Einsatz von Waffen und strategischer Planung eine zentrale Rolle spielt. GTA erlaubt es den Spielern, in einer offenen Welt kriminelle Aktivitäten wie Diebstahl und Gewalt auszuüben.

CS 2 1
In Counter-Strike könnt Ihr zwischen der Rolle des Terroristen und Counterterroristen wählen. | © Valve

Beide Spiele enthalten gewaltsame Elemente, was Bedenken weckt, dass sie aggressives Verhalten fördern könnten, besonders bei jungen Spielern, die in einer fiktiven Welt Strafen und moralische Konsequenzen nicht direkt erleben.

Verkaufsverbot, ein politischer Trend?

Diese Maßnahme reiht sich in eine globale Entwicklung ein: In der Türkei wurde im August der Zugang zur Spieleplattform Roblox gesperrt, da Bedenken über potenzielle Kinderausbeutung aufkamen. Medienberichten zufolge haben einige Erwachsene, darunter auch bekannte Sexualstraftäter, die Plattform genutzt, um Kinder anzusprechen und mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Gleichzeitig äußerten sich junge Entwickler auf Roblox besorgt über mögliche finanzielle Benachteiligungen durch die Plattform.

Roblox
Roblox gehört zu den beliebtesten Spielen für Kinder. | © AP

Das Verbot rief in der Türkei erhebliche Proteste hervor, viele Kinder gingen auf die Straßen. Gleichzeitig entstand eine größere Online-Bewegung unter dem Hashtag #FreeRoblox, die auch international Unterstützung fand. Im Oktober verweigerte Kuwait die Freigabe von Call of Duty: Black Ops 6, woraufhin Activision alle Vorbestellungen zurückerstattete. Die genauen Gründe für diese Entscheidung sind bisher unbekannt.

Was haltet ihr von diesen Maßnahmen? Sind diese im Sinne des Jugendschutzes gerechtfertigt und geht die Zensur zu weit? Schreibt uns eure Gedanken in die Kommentare!

Marlo Brasseler

Marlo studiert Journalismus in Magdeburg und begeistert sich seit seiner Kindheit für Videospiele und die deutsche YouTube-Gaming-Szene. Besonders interessieren ihn Survival-, Strategie- und taktische Shooter-Spiele wie DayZ, Total War und Valorant....