MinusElf erzählt offen von schweren Schicksalsschlägen und wie sie ihren Weg ins Streaming fand.
Manche Lebenswege entstehen nicht aus einem klaren Plan, sondern aus Umständen, Verlusten und dem Versuch, irgendwie weiterzumachen. Die Geschichte der Streamerin MinusElf (bürgerlich Jasmin Wimmer) ist genau so ein Weg – leise begonnen, schwer belastet und am Ende doch von einer neuen Perspektive getragen.
Ursprünglich war ein Leben in der Öffentlichkeit nie ihr Ziel. Sie hatte andere Pläne, einen strukturierten Weg vor Augen, der zunächst nichts mit Streaming oder Social Media zu tun hatte.
Zwischen Schicksalsschlägen und Twitch
Schon seit einigen Jahren ist Jasmin auf der Streaming-Plattform Twitch aktiv. Besonders in diesem Jahr macht sie sich dort zunehmend einen Namen. Mit einer offenen, nahbaren Art und einer starken Verbindung zu ihrer Community ist sie vor allem in der Kategorie Just Chatting präsent, wo persönliche Gespräche, ehrlicher Austausch und gemeinsame Momente im Vordergrund stehen.
In einem ihrer früheren Streams wurde sie von einem Zuschauer gefragt, ob sie vor dem Streaming einen anderen Beruf ausgeübt habe. Ihre Antwort ging jedoch weit darüber hinaus: Sie erzählte von mehreren schweren Schicksalsschlägen, die sie geprägt und letztlich zu der Person gemacht haben, die sie heute ist.
Ich wollt nie Streamerin werden. Zwischen Abi und Studium hab ich beim Bestatter gearbeitet. Dann hab ich Gesundheitsmanagement angefangen zu studieren. Das hab ich dann bis vierten oder fünften Semester, dann ist die Hälfte meiner Familie an Krebs gestorben innerhalb von sechs Monaten. Also es sind drei Leute, wirklich alle zwei Monate an Krebs gestorben.
Von Schock und Schmerz geprägt
Der Verlust mehrerer nahestehender Menschen in so kurzer Zeit hinterließ tiefe Spuren. Trauer, Schock und Verantwortung ließen sich kaum voneinander trennen. Ihr duales Studium musste sie abbrechen, um zurück nach Hause zu gehen:
Ähm, dann musste ich zurückziehen, weil ich hab das dual studiert. Dann musste ich mit zu Hause 'ne Firma mitmachen und übernehmen, was mich sehr deprimiert hat und sehr extrem runtergezogen hat.
Während kaum Zeit blieb, das Erlebte zu verarbeiten, begann die Corona-Pandemie – eine zusätzliche Belastung in einer ohnehin schweren Phase:
Und dann kam Corona und das hat mich noch mehr runtergezogen. Das war auch, würde ich sagen, auch mein tiefster Punkt bis jetzt, weil ich, weil mich dieses ganze mentale, weil ich mir nicht so viel Zeit genommen hab zum Trauern und so, dieses ganze mentale.
Wie MinusElf ihr Glück im Streaming fand
Die psychische Belastung wirkte sich auch körperlich aus: „Und dann mit der Firma zu Hause und mit den Toten und mit dem Studium auf Eis legen und so was, da hab ich crazy abgenommen, weil ich nichts mehr gegessen hab, weil mich das so belastet hat.“
Während der Pandemie zockte MinusElf viel und lernte über Phasmophobia andere kleine Streamer kennen. Diese fragten sie, ob es für sie in Ordnung sei, wenn man sie in ihren Streams hören könnte. Irgendwann kam ihr der Gedanke, selbst einmal zu streamen. Gesagt, getan – aus Neugier wurde schnell Leidenschaft. Heute ist sie seit mehreren Jahren hauptberuflich Content-Creatorin und Streamerin und könnte mit ihrem Beruf kaum glücklicher sein.
Was sagt ihr zu Jasmin ihrer beeindruckenden Geschichte? Schreibt es gerne in die Kommentare.