“Ich kann nicht mehr”: Shurjoka beendet Influencerkarriere

In einem kürzlichen Stream äußerte Shurjoka sich zu den Ereignissen der letzten Wochen, erklärte, als Influencerin nicht mehr aktiv sein zu wollen und sprach über zukünftige Projekte.

Shurjoka beendet influencerkarriere
Shurjoka will sich nicht mehr als Influencerin bezeichnen. | © Twitch

Nach dem Ende ihrer Streaming-Pause meldete sich Shurjoka vor kurzem wieder bei ihren Zuschauern, sprach erneut über den ominösen Discord und die dort gesammelten Daten sowie das Ende ihrer Influencerkarriere.

Die angeblichen Ziele des Shurjoka-Discords

Shurjoka ist wieder da. Und wenig überraschend äußerte sie sich seit ihrer Rückkehr von der Streamingpause bereits mehrmals recht kontrovers.

Schon bevor sie in besagtem Stream vor die Kamera trat, erklärte die Streamerin bereits, dass sie sich aus dem “männlichen Circlejerk auf Twitch” zurückgezogen hatte, da sie “die Männer im Kreis springen” lassen wollte und das Ganze überhaupt nichts mehr mit ihr zu tun hätte.

Auch wenn nicht wirklich klar wird, worauf sie sich hierbei bezieht, hätte sich laut ihr genau das auch bewahrheitet.

Auf den seit Wochen schon thematisierten Discord angesprochen, der unter anderem dafür kritisiert wurde, dass dort für alle Beteiligten einsehbar die privaten Daten Dritter gesammelt wurden, erklärt Shurjoka, dass sie bereits zuvor angekündigt hätte, ihren Fall aufzuarbeiten.

So seien unzählige Streams gesichtet und protokolliert worden, um diese unter anderem der Presse und feministischen Organisationen zur Verfügung zu stellen, auch wenn Shurjoka an dieser Stelle, wie so häufig nie wirklich Institutionen nennt, die mit ihr zusammenarbeiten würden. Selbst würde sie dies sicherlich damit erklären, dass sie sämtliche Beteiligten schützen wollen würden, konkretere Informationen bleibt sie den Zuschauern so dennoch weiterhin schuldig.

Bärendienst für Linke und FeministInnen

Mit Blick auf neueste, angebliche Leaks aus dem Discord, in welchen unter anderem davon geredet werden soll, “Stimmung für Shurjoka” in den Communities anderer zu machen, dass die Freundin von KuchenTV ausfindig gemacht wurde und man Inhalte nutzen wolle um Carina Push “vorzuführen”, ist allerdings ohnehin fraglich, inwieweit dies feministischem oder linkem Aktivismus dienlich sein sollte.

Dem linken Aktivismus alles andere als dienlich scheint dann allerdings das Zugänglichmachen der privaten Daten von YouTubern wie KuchenTV und Jay Riddle für alle Discord-User. Die recht fadenscheinig Aussage Shurjokas, dass sie “Rechtsextreme identifizieren” würde, wenn sie dies “für Strafanzeigen” bräuchte, ist dabei eher problematisch.

Schließlich handelt es sich nicht um das erste Mal, dass User sie dafür kritisieren, den Begriff “rechtsextrem” so inflationär zu benutzen, da sich über die beiden erwähnten YouTuber sicherlich einiges gesagt werden könnte und speziell KuchenTV immer wieder mit fragwürdigen, stark konservativen Aussagen von sich reden macht, ihnen extrem rechtes Gedankengut zuzusprechen, allerdings Grenzen verwischt und tatsächlich rechtsextreme Inhalte und Aussagen so banalisiert werden.

Klar ist, dass es weitaus problematischere, offen rechte Influencer gibt, an welchen Kritik weitaus besser angebracht wäre, als sich in der andauernden Privatfehde mit KuchenTV zu verlieren.

Boos sei ihr "hinterhergedackelt wie ein Hund"

In Bezug auf dessen Äußerungen zum Discord-Server spricht Shurjoka hierbei auch von Rechtsanwalt Alexander Boos, wirft ihm Verleumdung vor und behauptet, dass er vermutlich ein verletztes Ego hätte, weil sie sich nicht bereiterklärt hätte, ein Selfie mit ihm zu machen.

Die Streamerin bezieht sich dabei auf einen ihrer Gerichtsprozesse gegen Tobias Huch, bei welchem laut ihrer Aussage Boos ihr “hinterhergedackelt sei, wie ein Hund”, weil er ein Foto mit ihr haben wollte.

Boos selbst gibt in einem Video später an, dass die Frage nach einem Selfie oder ähnlichem so nie gestellt worden war, da er sie nur begrüßt hätte und daraufhin von Shurjoka abgewimmelt worden sei.

Viele User kritisieren dabei vor allem die teils überzogen süffisante Art, mit der Shurjoka über die erwähnten Personen spricht und schreiben auch von erneuten Widersprüchen, in welche sie sich mit ihren Aussagen teilweise wieder verstricke.

Shurjoka will keine Influencerin mehr sein

Später kommt Shurjoka dann auch darauf zu sprechen, dass für sie die politische Arbeit nun in den Vordergrund träte, sie das Dasein als Influencerin aber hinter sich lassen wolle. Das Ende dieser Karriere kündigt sie an indem sie sagt:

Ich habe die letzten Monate sehr viel damit gekämpft, für mich zu entscheiden, wo für mich die Reise als Influencerin weiter hingeht.

Später führt sie aus:

Ich hab kein Bock mehr drauf, weil ich keine Erfüllung in diesem Job mehr finde. Ich habe keinen Bock mehr, Influencerin zu sein.

In Zukunft wolle sie vermehrt Artikel und Kolumnen schreiben und in Podcasts auftreten, wobei davon auszugehen ist, dass dies nicht mehr bei der Wiener Zeitung stattfinden wird, da diese sich inzwischen von ihr distanzierten.

Sie erklärt, dass der Grund für ihre Entscheidung, sich auf ihre politische Arbeit zu fokussieren, obwohl sie laut eigenen Angaben als Influencerin auch “easy weitermachen” und damit “wieder einen A**** voll Geld verdienen” könnte, darin begründet liegt, dass sie Influencer “boring as f***” fände.

Laut ihr seien die Probleme, die in dieser Szene besprochen werden würden, flach und nichtig und ihre Timeline voll mit Produkten, die kein Mensch bräuchte. Sie kritisiert, dass bei Themen wie schönheitschrirurgischen Eingriffen – die für eine feministische Aktivistin, als die sie sich selbst bezeichnet, durchaus von Bedeutung wären – keine relevanten “Talkingpoints” aufgegriffen werden würden.

Alles wie immer?

Inwieweit sie derartige Inhalte bisher als Influencerin bedient hätte, wird dabei nicht ganz klar, und ob sie, als vermeintlicher Teil dieser Szene nicht einfach ein Gegenentwurf sein könnte, scheint für Shurjoka auch keine passende Lösung zu sein, so dass sie diesen Bereichen den Rücken kehren will.

Auch gibt sie an, dass sie deutlich unregelmäßiger streamen wird und sich dort auch nur noch in Ausnahmefällen mit Videospielen beschäftigen wird, was für ihre Zuschauer allerdings auch keine all zu große Überraschung sein sollte, waren Games in den letzten zwei Jahren ohnehin kaum noch Thema bei ihr.

Sie schließt das Ganze, in dem sie ausführt, dass sie sich in der letzten Zeit darum bemüht habe, finanziell sukzessiv immer weniger von ihrem Livestream abhängig zu sein, da sie für sich entschieden habe, nicht mit Shurjoka, aber zumindest als Influencerin aufzuhören.

Inwieweit dies für ihren Inhalt eine wirkliche Veränderung bedeuten wird, ist trotz ihrer ausführlichen Erklärung nicht ganz klar, weil viele der Bereiche, die sie laut eigenen Angaben nun hinter sich lassen will, ohnehin schon lange nicht mehr von ihr bedient wurden. Was wohl aber recht sicher ist, dass egal womit Shurjoka ihre Zuschauer in der Zukunft bespaßen möchte – es in jedem Fall weiterhin kontrovers bleibt.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....