Sie sammelte Geld für streunende Katzen in Kuwait – dann stellte sich aber heraus, dass sie das Kätzchen, um welches sie sich kümmerte, längst wieder in die Gosse entlassen hatte.

Vor einiger Zeit berichteten wir über Maribel Todt, eine ehemalige GNTM-Teilnehmerin, die sich inzwischen als Influencerin verdingt, auf gar keinen Fall wirklich arbeiten will und daher Spenden sammelt – unter anderem für ihr krankes Pferd.
Der Unterschied zur Influencerin in diesem Fall: Das Tier gehörte ihr zumindest wirklich und sie kümmerte sich darum.
Essen als Videoinhalt
Chantal Sarault – ihren Followern besser unter dem Namen Foodie Beauty bekannt – ist Mukbang-Influencerin, ihr Content besteht zu großen Teilen also daraus, sich gewaltige Mengen an Lebensmitteln zu besorgen, sie mehr oder weniger ansehnlich vor der Kamera anzurichten und das gesamte Essen dann zu verputzen.
So isst sie kiloweise Käse mit Wein oder nimmt dutzende Teller Pasta zu sich und zeigt ihren Followern, dass sie deshalb gar keine Zeit zum Aufräumen hatte und sich der Müll der letzten Tage unter ihrem Tisch auftürme.
Das ist zwar alles durchaus fragwürdig, im aktuellen Fall aber nicht wirklich von Belang, denn, bevor sich jetzt die Kommentarspalte aber mit wütenden Boomern füllt, die irgendwelche unangenehmen Kommentare über das Aussehen oder Gewicht der jungen Frau äußern wollen, weil sie nicht in ihr von Vorurteilen geprägtes Weltbild passt: Um ihren normalen Content geht es an dieser Stelle nicht.
Denn Sarault versteckt sich aktuell nicht vor den Behörden ihrer Heimat Kuwait, weil sie fünf Doppelwhopper hintereinander aß, sondern wegen Spendenbetrugs.
Geheuchelte Tierliebe
Vor kurzem erzählte sie ihren Zuschauern nämlich von der Gründung einer Charity-Organisation namens “Save the Cats”.
Kuwait hat ein großes Problem mit streunenden Katzen und wo viele dieser Tiere normalerweise ein trauriges Leben in den Straßen fristen, wollen verschiedene Institutionen und Einrichtungen immer wieder ihren Teil dazu beitragen, in dem sie Tiere aufnehmen, behandeln, kastrieren und entweder in liebende Hände geben oder in kontrollierten Umgebungen wieder freilassen.
Auch Sarault gab vor, ähnliches machen zu wollen und zeigte sich dafür mit einem Kitten, welches sie in der Nähe ihres Zuhauses aufgelesen hatte. Sie zeigte das verstörte Tier in ihrem Stream und erzählte von “Save the Cats”. Auf Rückfrage des Chats, ob sie denn einen offiziellen Spendenlink dafür bereitgestellt hätte, forderte sie die Zuschauer auf, ihr das Geld einfach auf ihren privaten PayPal-Account zu senden.
Auf die berechtigte Kritik und die Nachfragen der Fans reagierte die Influencerin mürrisch. Sie erklärte, dass der offizielle Weg viel zu verwirrend wäre und sie mit einem komplexen Netz aus anderen Hilfsorganisationen zusammenarbeiten würde, da es in Kuwait weder offizielle Tierschutzbehörden noch Gesetze dafür gäbe. Laut ihr, wäre ihr weg der einzige, der die Tiere vor dem sicheren Tod bewahren würde.
Katzenrettung nur Vorwand
Foodie Beauty geriet jedoch erneut in die Kritik, als die Gruppen, die vermeintlich mit ihr arbeiteten, dies dementierten und erklärten, dass die Influencerin niemals mit ihnen in Kontakt getreten war und in keinster Weise Teil ihrer Arbeit zum Schutz der Tiere wäre.
Als sie selbst dann bekanntgab, dass die das Kätzchen aus dem Video zu einem Tierarzt gebracht hätte und dieser ihr angeblich geraten hätte, das Tier einfach wieder auszusetzen, war vollends klar, dass Sarault nicht ehrlich zu den Spendern war und nie geplant hatte, sich um die Katze zu kümmern oder sie zu einem Veterinär zu bringen. Deshalb ermitteln die Behörden vor Ort nun auch gegen sie.
Dass es sich hierbei nicht um die erste fragwürdige Aktion von Foodie Beauty handelt und sie auch schon früher wegen des falschen Umgangs mit Tieren auffiel, wird bei einem Blick in ihre Vergangenheit klar.
Fragwürdige Vergangenheit (und Zukunft)
Denn Chantal Sarault stammt nicht gebürtig aus Kuwait. Sie wurde in Kanada geboren und versuchte sich auch dort schon viele Jahre mit Beauty-, Mukbang- und Abehmvideos als Influencerin.
Doch weil auch damals schon eine ganze Reihe von Skandalen und seltsamen Streams zusammenkamen, die etwa beinhalteten, dass sie sich für teuren Käse für einen älteren Mann auszog oder sie darüber ablästerte, einen Typ ohne Finger gedatet zu haben, entschied sie eines Tages aus Kanada zu fliehen und all ihre Probleme hinter sich zu lassen.
Sie flüchtete nach Kuwait, heiratete dort und erklärte ihren Followern, dass sie von nun an Hijab tragen würde und ein besserer Mensch sei. Ihrer Vergangenheit vollends entkommen, konnte sie aber nicht so einfach. Da sie in Kanade zuvor mit zwei Katzen zusammenwohnte, gab sie diese einfach an eine befreundete YouTuberin ab, die daraufhin den erbärmlichen Gesundheitszustand eines der Tiere kritisierte. Laut ihr währen die Krallen das Katze in ihre Pfoten eingewachsen, ohne dass Sarault deshalb je einen Tierarzt aufgesucht hätte.
Aktuell befindet sich Sarault auf der Flucht und versteckt sich wegen Spendenbetrugs vor den Behörden in Kuwait – ob ihr Plan diesmal wieder beinhaltet, das Land einfach zu verlassen, wird sich zeigen. Hauptsache diesmal werden deswegen keine Tiere in Mitleidenschaft gezogen...