Das beliebte Survival-Format erntet Kritik: Spekulationen lassen vermuten, dass die Teilnehmer nicht wirklich in unberührter Natur ausgesetzt wurden.

Seit Beginn der fünften Staffel von 7 vs. Wild häufen sich im Netz sowohl negative Kritiken als auch Zweifel daran, ob die Survival-Show tatsächlich, wie angekündigt, tief im Amazonas-Dschungel gedreht wurde.
Mehrere Outdoor- und Survival-Experten sowie auch andere Streamer und frühere Teilnehmer von 7 vs. Wild äußern den Verdacht, dass die Kulisse deutlich weniger abgelegen gewesen sein könnte, als es die Produktion behauptet.
Doch nicht im Urwald?
In zahlreichen Reaction-Videos wird darüber spekuliert, ob die Staffel gar nicht im unberührten Dschungel entstanden ist, sondern in unmittelbarer Nähe zur Zivilisation, möglicherweise sogar in der Nähe einer Bananenplantage.
Sie glauben auf Bildern und Aufnahmen Anzeichen erkennen, dass das Gebiet nicht dem typischen Erscheinungsbild des Amazonas entspricht. Ihnen fällt auf, dass die Wege auf den Aufnahmen ungewöhnlich breit sind und es zahlreiche Lichtungen gibt, was nicht zu einem dichten Dschungelgebiet passen würde.
So kommentiert Ex-Soldat und Outdoor-Experte OttoBulletproof beispielsweise in seinem Video:
„Also irgendein Wanderpfad ist das. [...] Diese Stämme sehen aus, als wären die dahingelegt worden.“
Weitere Kritiker sehen es ähnlich:
„Die waren gar nicht im tiefen Urwald.“
„Das ist eine Bananenplantage.“
In sozialen Medien ziehen Zuschauer inzwischen Parallelen zwischen 7 vs. Wild und dem RTL-Dschungelcamp. Für viele Zuschauer hat das Format an Glaubwürdigkeit verloren und wird von vielen nicht mehr als ernsthaftes Survival-Experiment wahrgenommen.
Schmuggel-Vorwürfe und Zweifel an der Authentizität
Neben den Fragen zum Drehort stehen auch die Bedingungen des Experiments selbst in der Kritik. Es wird unterstellt, dass einzelne Kandidaten möglicherweise Gegenstände oder sogar Nahrung in den Dschungel geschmuggelt haben.
Der Ex-Soldat und Outdoor-Experte Thomas Gast äußert dazu den Verdacht, dass „Müsliriegel oder ähnliches mitgenommen wurden“. Seine Begründung: Die Kandidaten wirkten auch nach 24 Stunden noch immer nicht unterzuckert und hätten zudem auch nicht über Essen gesprochen.
Thomas Gast polarisiert zusätzlich mit eigenen, umstrittenen Kommentaren. Um seine These zu stützen, dass die Bedingungen gar nicht so gefährlich gewesen sein können, sagte er:
„Warum geht ein Joe Vogel nicht raus jagen, Fallen stellen, das ist ein Männerjob. Kämpfen. Du kannst doch nicht die drei Mädchen losschicken zum Wasser holen und die Boys bleiben daheim. Nein. Wenn schon, dann umgekehrt. Aber ein Mann bleibt bei den Frauen. Die Jungs ziehen raus, weil es draußen gefährlich ist.“
Viele Kommentare machen aber deutlich, dass dieses Argument nicht ernst genommen wird und kritisieren seine Kommentare zu Geschlechterrollen im Survival-Kontext.
Sicherheitsgründe als Gegenargument
Tatsächlich halten einige Beobachter die Kritik für überzogen. Aus produktionstechnischer Sicht und vor allem aus Sicherheitsgründen sei es nachvollziehbar, dass unerfahrene Teilnehmer nicht mitten im unzugänglichen Regenwald ausgesetzt werden. Eine zu abgelegene Location würde die Rettungskette erheblich erschweren und damit ein reales Risiko darstellen.
Auch weisen viele Kommentare darauf hin, dass auch in früheren 7 vs. Wild Staffeln bereits die Nähe zur Zivilisation gegeben war und die Teilnehmer nicht immer in unberührter Natur ausgesetzt wurden:
„In der 2. Staffel gab es überall Spuren der Zivilisation, z.B. die alten Militäranlagen.“
„Bei den vorherigen Staffeln waren die Teilnehmer auch sehr nahe an der Zivilisation… wo ist bei diesem Punkt das Problem?“
Das eigentliche Problem: Falsche Erwartungen
Der Grund des Ärgers scheint allerdings weniger in der genauen Lage des Drehorts zu liegen, sondern in der Diskrepanz zwischen Ankündigung und Realität. So reagiert ein Zuschauer auf YouTube wie folgt:
„Das Problem ist halt das Joe im Vorhinein groß angekündigt hat, dass es in Staffel 5 völlig anders sein wird und dass sie da ganz tief im wirklich echten Amazonas Dschungel wären, und jetzt stellt sich halt raus, dass das komplett gelogen war.“
Ob sich die Vorwürfe letztlich bestätigen lassen oder ob sie auf Missverständnissen beruhen, bleibt nach wie vor unklar. Sicher ist nur, dass 7 vs. Wild von nun an genau unter die Lupe genommen wird.
Schaut ihr 7 vs. Wild? Was sind eure Gedanken zu diesem Thema? Schreibt es uns in die Kommentare!