In einem lockeren und unterhaltsamen Gespräch konnte ich JamienichtJames näher kennenlernen. Wer wissen möchte, was den aufstrebenden Twitch-Streamer ausmacht, sollte jetzt weiterlesen.
Ein breites Lächeln, gute Laune und sofort das Gefühl, willkommen zu sein – so ergeht es einem, wenn man in den Twitch-Livestream von JamienichtJames kommt. Wer bei ihm einschaltet, merkt sofort, dass hier jemand mit echter Leidenschaft am Werk ist. Seine positive Ausstrahlung, sein Humor und seine Nähe zur Community schaffen eine Atmosphäre, die sich anfühlt, als würde man mit einem guten Freund im Voice hängen.
Tagsüber Erzieher, abends Twitch-Streamer
Schon mit 16 begann Jamie davon zu träumen, selbst zu streamen. Damals schaute er viel Papaplatte und fand die Vorstellung spannend, Spiele zu spielen und dabei eine kleine Community um sich zu haben. „Meine Mama meinte irgendwann: Jamie, mach das doch auch mal“, erinnert er sich. Wirklich ernst nahm er die Idee erst später. Als er immer mehr kleinere Streamer entdeckte, die mit 20 oder 30 Leuten im Chat eine warme, gemütliche Atmosphäre schufen, dachte er sich, genau das möchte er auch haben.
Auf die Frage, wie sein Name entstanden ist, musste Jamie schmunzeln. „Früher hieß ich tatsächlich James_Zip“, erzählt er. „Der Name kam aus einem Minecraft-Resourcepack eines Kumpels. Ich fand ihn einfach cool.“ Mit der Zeit störte ihn aber der Unterstrich und vor allem, dass die Leute ständig dachten, er heiße James. „Ich lag irgendwann im Bett und dachte: Niemand weiß, dass ich eigentlich Jamie heiße. Und ich wollte immer mehr zu meinem richtigen Namen stehen.“ Also suchte er nach einer Lösung, die jeder sofort versteht. Die Geburtsstunde des Twitch-Namens: JamienichtJames.
Seit inzwischen vier Jahren streamt der 22-Jährige auf Twitch und sein Content könnte kaum vielseitiger sein. Tagsüber arbeitet er als Erzieher, abends geht er mehrmals die Woche live und bringt mit seiner guten Laune frischen Wind auf die Livestreaming-Plattform. Mal arbeitet er an neuen Minecraft-Projekten, mal spielt er einige Runden Valorant mit seinen Zuschauern oder veranstaltet Formate und Events mit seiner Community.
Was auf jeden Fall feststeht: Jamie legt viel Wert auf echte Nähe zu seinen Zuschauern. Wenn er die echten Namen seiner Viewer kennt, spricht er sie auch so an und er merkt sich sehr viel von dem, was sie ihm anvertrauen. „Wenn mir jemand erzählt, dass er nächste Woche Dienstag seine Führerscheinprüfung hat und danach wieder im Chat auftaucht, dann frage ich natürlich, wie es gelaufen ist“, erzählt er begeistert.
Immer wieder nutzt er bisher auch seine Reichweite für den guten Zweck: Bei mehreren Charity-Streams sammelte er bereits einige Hundert Euro für den Tierschutz und für erkrankte Kinder. Man merkt schnell: Hier entsteht ein Online-Ort, an dem man nicht nur Spaß hat, sondern auch gemeinsam etwas bewirken kann.
Wachstum und mehr Reichweite auf Twitch dank TikTok
Doch aus dieser kleinen Community ist inzwischen etwas deutlich Größeres geworden. In den vergangenen Wochen gingen mehrere Clips von JamienichtJames auf TikTok viral. Einer davon ist ein Zusammenschnitt aus seinem Stream unter dem Motto "Dein Lieblingsstreamer ist nicht online? Dann check mich ab!", der viel Aufmerksamkeit erzeugte.
Kurz darauf veröffentlicht er ein Bewerbungsvideo für Craft Attack, das ebenfalls einige bekannte Streamer wie Hugo, Faister, MerlePerle und Fuxelbau auf sich aufmerksam machte. Für Craft Attack kam es zwar zu spät, doch die beiden Videos sorgten dafür, dass große Streamer auf ihn aufmerksam wurden und gleichzeitig viele neue Zuschauer zu ihm fanden.
„Ich konnte das am Anfang gar nicht so realisieren als dieser Hype auf einmal da war. Ich lade auf TikTok und YouTube Shorts ja schon seit 1-2 Jahren regelmäßig hoch.“ Doch es braucht nur ein paar Videos, die viral durch die Decke gehen und die Wirkung kann groß sein. „Das war ein tolles Gefühl und diese Wertschätzung hat mich glücklich gemacht. Es ist wirklich sehr motivierend!", fügt der Twitch-Streamer hinzu.
Wenn er streamt, geht es ihm besser
JamienichtJames erzählt, dass es früher Phasen gab, in denen er sich mit anderen Streamern verglich. Mit Menschen, die vielleicht einen ähnlichen Stil hatten, aber schneller wuchsen oder mehr Zuschauer erreichten. Irgendwann verstand er jedoch, dass dieses Vergleichen ihn nur bremst.
„Ich habe angefangen, mich selbst mehr zu akzeptieren. Mir wurde klar, dass ich das Ganze in erster Linie für mich mache. Streaming war nie etwas, das ich wegen Geld oder Ruhm angefangen habe. (...) Wenn es mir schlecht ging, habe ich einfach den Stream gestartet und es hat sich sofort besser angefühlt.“
Auch die Entscheidung, nicht mehr auf Zuschauerzahlen zu achten, weder bei sich noch bei anderen Streamern, hat ihm viel Druck genommen und ihm geholfen, wieder voller Freude zu streamen.
Was macht Jamie privat aus?
Obwohl der Content-Creator im Stream sehr gesprächig ist und stundenlang mit seiner Community quatscht, ist er privat deutlich ruhiger, sagt er selbst. „Ich bin zwar immer freundlich und nett, aber ich bin jetzt im Alltag nicht so eine Laberbacke, wie on-stream. Ich erzähle nicht viel von mir off-stream und bin eher in mich gekehrt.“ Doch was macht ein Streamer, der hauptberuflich als Erzieher arbeitet, wenn er komplett frei hat?
In Jamies Zuhause, im Garten seiner Eltern, laufen gerettete Hühner herum und wenn er mal die Seele baumeln lassen will, dann widmet er sich seiner anderen Passion: Filme, wie sie entstehen und alles drum herum. Da leuchten seine Augen auch wieder besonders auf, als er mir von diesem Thema erzählt.
„Mich interessiert nicht nur der Film an sich, sondern alles drumherum. In meinem nächsten Leben wäre ich vielleicht Filmregisseur oder Schauspieler geworden. Ich finde es spannend zu sehen, wie Trailer gemacht werden oder wie Regisseure bestimmte Szenen auswählen. Ein emotionaler Take ist oft wichtiger als die perfekte Genauigkeit.“
Der aufstrebende Gute-Laune-Streamer liebt es, kleine Details und Insider-Fakten zu entdecken. „Auch die Kameraperspektiven, die Teaser-Effekte, das alles fasziniert mich“, fügt er hinzu.
Auf der Reise zum Twitch Partner
Zum Abschluss unseres Interviews wollte ich von JamienichtJames wissen, welche Wünsche er für seine Twitch-Zukunft hat. „Grundsätzlich weitermachen, weiter wachsen, den Spaß beibehalten und im besten Fall die Stunden in meinem Job ein wenig reduzieren“, erklärt der Content-Creator. Er geht dabei ohne Druck an die Sache heran, denn auch sein Beruf als Erzieher erfüllt ihn sehr.
Nach einem aufschlussreichen und interessanten Gespräch bleibt nur zu sagen: EarlyGame drückt die Daumen für den baldigen Partner-Status und wünscht weiterhin eine großartige Reise auf Twitch.
Besonders erwähnenswert: Jamie ist bei unseren EarlyGames-Awards in der Kategorie „Hidden Gem“ auf der Longlist der Nominierten vertreten. Sobald es an die Shortlist und das Community-Voting geht, werden wir euch natürlich informieren. Bis dahin: Unbedingt mal bei JamienichtJames Twitch-Channel reinschauen!