Die 15 besten animierten Filme für Erwachsene aus dem Osten

Fünfzehn unvergessliche animierte Filme für Erwachsene aus dem Osten – jedes Werk ein Meisterstück aus Kunst, Emotion und Erzählkunst. Pro Regisseur nur ein Film, und jeder trifft auf seine ganz eigene, wunderschöne Weise mitten ins Herz.

Akira movie intro
© Tokyo Movie Shinsha

Östliche Animation hat eine ganz eigene Art, sich an dich heranzuschleichen – sanfte Farben, ruhige Anfänge, und dann boom: emotionale Verwüstung, existenzielle Philosophie oder ein Schwertkampf, der die Gesetze der Physik infrage stellt. Von Japan über Korea bis darüber hinaus hat der Osten neu definiert, was „Animation für Erwachsene“ bedeuten kann – handgezeichnete Kunst wird hier zu allem, von Herzschmerz bis zu kosmischem Horror. Und genau wie bei unserer westlichen Liste gilt auch hier: nur ein Film pro Schöpfer – Fairness muss sein, selbst im emotionalen Kriegsgebiet.

Diese Liste taucht ein in die verstörenden, tiefgründigen und atemberaubend seltsamen Werke, die östliche Animation so unvergesslich machen. Diese Filme erzählen nicht einfach nur Geschichten – sie ziehen dich in ganze Welten aus Schönheit und Melancholie hinein. Und wenn du hier fertig bist, kannst du gleich zu "Die 15 besten animierten Filme für Erwachsene aus dem Westen" wechseln, um zu sehen, wie die andere Seite des Planeten auf ihre ganz eigene Weise merkwürdig wird.

Night Is Short, Walk on Girl (2017)

Cropped The Night Is Short Walk on Girl
© Science Saru / Aniplex

Eine einzige Nacht in Kyoto verwandelt sich in einen Wirbelsturm aus surrealen Begegnungen, kosmischen Zufällen und überfüllten Bars in diesem energiegeladenen, euphorischen Filmtrip. Das Mädchen mit den schwarzen Haaren stolpert von einer seltsamen Situation in die nächste, während ihr hoffnungsvoller Senpai unbeholfen versucht, seine Chance zu nutzen – das Ergebnis ist weniger "Rom-Com" als vielmehr eine "romantische Quest durch die Psychedelik".

Der Animationsstil? Wild, elastisch, voller Freude am Regelbruch und an explodierenden Bildrahmen. Es ist ein Film für Erwachsene nicht wegen expliziter Szenen oder übertriebener Gewalt, sondern weil er junge Liebe als Rätsel, Fieber und Möglichkeit zugleich behandelt. Die Witze zünden, die Seltsamkeit bleibt haften – und am Ende fühlt man sich, als hätte man eine einzige, erschöpfende Clubnacht innerhalb eines Gemäldes erlebt.

Kurz gesagt: Dieser Film beweist, dass Anime schwindelerregend, wagemutig und zutiefst menschlich sein kann.

The Rabbi’s Cat (2011)

Rabbi Cat
© Autochenille Production

Stell dir eine sprechende, namenlose Katze vor, die einen Papagei verschluckt und plötzlich philosophische Bar-Mizwa-Debatten im kolonialen Algerien beginnt – genau auf dieser schrägen Grundlage stellt dieser Film seine ernsten Fragen. Er verwebt Humor mit religiöser Spannung, kulturellem Aufeinanderprallen und existenzieller Verspieltheit, während die Katze die Welt des Rabbiners – und auch die seiner Tochter – gehörig durcheinanderbringt.

Die Animation fließt in pastellfarbenem, handgezeichnetem Charme, doch lass dich von der Schönheit nicht täuschen: unter der Oberfläche verlaufen tiefe Strömungen. Dies ist ein Film für Erwachsene, weil er Identität, Glauben und Begehren nicht vereinfacht – er lädt ein zu Unbehagen, Lachen und Nachdenken. Es ist nicht einfach ein Cartoon, sondern ein Gespräch in Katzenfell und Buchseiten. Und ja, die Vorstellung, einer Katze zuzusehen, die Mitzwot einfordert, ist still und leise revolutionär.

Redline (2009)

Cropped redline 2009
© Madhouse

Ein wahnsinniges Rennen durch das Universum, handgezeichnet in atemberaubender Geschwindigkeit – dieser Film ist nicht nur schnell, er ist wütend, grell und hemmungslos lebendig. Hunderttausende von Einzelbildern später spürt man jedes Motorenbrüllen, jedes durchdrehende Rad, jede Explosion in grellen Farben und irrwitzigem Design.

Doch unter all dem Spektakel schlägt ein erwachsenes Herz: Ehrgeiz, Besessenheit, Risiko – und die Frage, was passiert, wenn man immer nur dem nächsten Sieg hinterherjagt. Dieser Film behandelt Animation nicht als Sicherheitsnetz, sondern als Frontalangriff – und genau deshalb funktioniert er so gut.

Wenn du dachtest, du wüsstest, was Anime leisten kann, schleudert dich Redline quer durchs Weltall. Wild, entfesselt und herrlich ungefiltert.

Waltz With Bashir (2008)

Waltz with Bashir
© Bridgit Folman Film Gang / Les Films d’Ici / Razor Film

Dieser Film wagt sich in Gefilde, in die sich nur wenige Animationen trauen: Erinnerung, Krieg, Trauma – und die Frage: „Kann ich meinem Gedächtnis trauen?“ Der Regisseur führt dich auf eine Reise durch das Beirut des Jahres 1982 – in Fragmenten, in Träumen, in Schmerz. Animiert, ja, aber so schwer wie das echte Leben.

Die Schönheit der Bilder steht im Kontrast zum Grauen der Wahrheit und lässt dich die Kluft zwischen äußerer Ruhe und innerem Sturm spüren. Es ist ein Film für Erwachsene, weil er nach Wahrheit hungert – nicht nach bloßer Unterhaltung – und dir zutraut, Schritt zu halten.

Wenn du je gespürt hast, wie Erinnerung entgleitet, oder dich gefragt hast: „Was tat ich, während ich zusah?“, dann liefert dieser Film eine Antwort. Eine eindringliche Erinnerung daran, dass manchmal das Schwerste, was man animieren kann, genau das ist, was wir zu vergessen versuchen.

Sword of the Stranger (2007)

Cropped sword of the stranger 2007
© Bones

Angesiedelt in einer untergehenden Ära von Schwertern und Ehre, folgt dieser japanische Animationsfilm einem namenlosen Ronin und einem jungen Waisen, die von religiösen Attentätern verfolgt werden – und liefert Action, Pathos und Kunst in gleichem Maß. Die Kampfszenen schlagen ein wie Stürme, die Landschaften flüstern Einsamkeit, und die Last der Figuren hallt in den Schatten ihrer Klingen nach.

Er ist ein Film für Erwachsene nicht nur wegen des Blutes, sondern wegen seiner Tiefe: Reue, Loyalität, die Bürde, Beschützer zu sein, obwohl man den Titel vielleicht nicht verdient. Die Animation ist üppig und dynamisch, verdient, nicht prahlerisch. Und am Ende weiß man: Manche der schärfsten Geschichten werden erzählt mit Energie, Stille, Stahl – und einem Jungen, der einfach nur Sicherheit sucht.

Persepolis (2007)

Cropped Persepolis
© 2.4.7. Films

Eine Coming-of-Age-Geschichte wie keine andere: Dieser Film begleitet ein junges Mädchen, das am Vorabend der iranischen Revolution aufwächst und später ins Exil geht – also ja, er ist persönlich, politisch und still kraftvoll. Die handgezeichneten Schwarz-Weiß-Bilder erinnern an die Graphic Novel und fangen Erinnerung, Ungerechtigkeit und Identität mit scharfer Eleganz ein.

Er scheut sich nicht, Krieg, Exil oder kulturelle Entwurzelung direkt anzusprechen – verliert dabei aber nie Hoffnung, Humor oder die bittersüße Menschlichkeit mitten im Trauma. Beim Zuschauen fühlt man sich zugleich wie ein Kind, das alles zum ersten Mal sieht, und wie ein Erwachsener, der die Risse erkennt.

Ein „animierter Film für Erwachsene“ im besten Sinne: emotional, kontextreich, nicht bloß spektakulär. Und er bleibt aktuell, weil die Fragen, die er stellt – nach dem Selbst, dem Land, dem Wandel – niemals an Bedeutung verlieren.

Tekkonkinkreet (2006)

Cropped tekkonkinkreet 2006
© Studio 4°C

In einer zerfallenden Megastadt – halb Tokio, halb Traum – müssen zwei verwaiste Brüder, der eine wild, der andere unschuldig, ihr Revier verteidigen, während Kräfte von außen die Stadt auseinanderreißen. Die Animation verbindet handgezeichnete Raffinesse mit 3D-Wagemut und verleiht dem Chaos von „Treasure Town“ einen ganz eigenen visuellen Herzschlag.

Doch das Spektakel ist nur die Oberfläche: Die Geschichte fragt, was Familie bedeutet, wenn alles um sie herum zerbricht, und ob Unschuld in einer Welt aus Trümmern überleben kann. Das „Erwachsenen“-Label verdient der Film durch seine raue Sprache, die existentielle Schwere unter den Straßenkämpfen und die moralische Grauzone, in der Beschützen und Verletzen ineinander übergehen.

Visuell überwältigend und zugleich emotional geerdet, ist dies einer jener Filme, die lange nachhallen, nachdem der Bildschirm dunkel wird. Danach siehst du Beton-Dschungel mit anderen Augen.

Paprika (2006)

Paprika
© Madhouse

Tauche ein in eine Traumwelt, in der die Realität zerbricht, Therapeut:innen in die Gedanken anderer eintreten und man nie ganz sicher ist, ob man wach ist – oder noch immer im Schlaf treibt. Verwirrend, selbstbewusst und wild farbenfroh treibt dieser Film die Animation ins Terrain des psychologischen Thrillers – natürlich in Japan.

Die Wendungen halten dich ständig in Bewegung: Identität, Verlangen, das, was das Unterbewusstsein verbirgt und enthüllt. Als „Animation für Erwachsene“ scheut sich dieser Film weder vor komplexen Ideen noch vor emotionalem Chaos – im Gegenteil, er umarmt beides. Die visuelle Gestaltung ist luxuriös, die Erzählung dicht, und doch dreht sich alles um eine einzige Frage: Wer sind wir, wenn niemand hinsieht?

Und ja – vielleicht verdreht er dir ein wenig das Gehirn, bevor er dich mit diesem seltsam beruhigenden Gefühl zurücklässt: „Ich glaube, ich bin jetzt wach.“

Vampire Hunter D: Bloodlust (2000)

Vampire hunter D Bloodlust
© Madhouse

Stell dir gotische Vampire vor, blutrote Himmel, uralte Adelsgeschlechter, einen stoischen Jäger namens D – und die Frage: Wie sehr kann man zum Retter werden, wenn man selbst verflucht ist? Diese düstere Fantasy verbindet Horror und Eleganz auf eine Weise, wie es Animation außerhalb kleiner Kultnischen nur selten tut.

Ein Film für Erwachsene – nicht wegen des Bluts oder der Vampirmythologie, sondern wegen seiner Einsamkeit, seiner tragischen Romantik und der Idee einer Pflicht, die aus Schmerz geboren wird. Die Atmosphäre ist schwer, die Hintergründe opulent, die Kampfszenen elegant und zugleich erbarmungslos.

Man verlässt ihn nicht mit einem Lied auf den Lippen, sondern mit Gedanken über Unsterblichkeit, Verlust und die Last der Erlösung. Einer jener Filme, die daran erinnern, dass Animation ebenso düster, leidenschaftlich und ernsthaft sein kann wie jedes nächtliche Live-Action-Epos.

Perfect Blue (1997)

Perfect Blue
© Madhouse

Dieser Film verwebt Popruhm, Identitätskrise und Voyeurismus zu einem psychologischen Horror, der nur zufällig animiert ist – sodass dein Verstand versucht, Schritt zu halten, während deine Augen gebannt bleiben. Eine ehemalige Pop-Idolin wird Schauspielerin, dann zum Objekt einer Obsession – und schließlich zu einem auseinanderfallenden Selbst. Das Ergebnis ist unbequem, intensiv und tief introspektiv.

Die Animation verwischt die Grenzen, hält dich in ständiger Unsicherheit, und die erzählerischen Wendungen wirken verdient, nicht konstruiert. Es ist ein Film für Erwachsene, weil er tief eintaucht: in Ruhm, Darstellung, Realität und Illusion – in den Spiegel, der zurückblickt, und man weiß nicht mehr, wer eigentlich schaut.

Nach diesem Film wirst du Spiegel nie wieder mit denselben Augen sehen. Eine Meisterklasse in handwerklicher Präzision – und im Erzeugen von Unbehagen.

Ghost in the Shell (1995)

Ghost in the Shell
© Production I.G / Bandai Visual

Du weißt, es wird ernst, wenn ein Animationsfilm schon vor dem Ende der ersten Schießerei die Natur der Identität infrage stellt. Angesiedelt in einer glänzenden, cybergetränkten Zukunft, in der Gedanken gehackt und Körper aufgerüstet werden können, verwandelt diese Geschichte Science-Fiction in Philosophie – ohne dabei ihren mitreißenden Rhythmus zu verlieren.

Die Bilder sind bis heute ikonisch: neonleuchtende Reflexionen, digitaler Regen, eine Stadt, die wie ein lebendiger Organismus summt. Doch was diesen Film wirklich „erwachsen“ macht, ist nicht die Gewalt oder Nacktheit, sondern das Sehnen des Bewusstseins – das Verlangen zu wissen, ob Menschsein nur Code ist, versehen mit einer Prise Nostalgie.

Er ist verstörend, brillant – und fühlt sich immer noch an wie das Morgen.

Akira (1988)

Cropped akira movie
© Tokyo Movie Shinsha

Lange bevor „postapokalyptischer Anime“ zu einem eigenen Genrebegriff wurde, ließ dieser Film eine psychische Bombe in der Popkultur explodieren. Neo-Tokyo ist hier nicht einfach futuristisch – es ist fiebrig, aufgeladen mit Rebellion und Mutation, die sich durch jede aufgerissene Straße ziehen.

Die Geschichte von Kaneda und Tetsuo, deren Freundschaft in einen Zusammenbruch übergeht, trifft härter als viele Realfilm-Tragödien, und die handgezeichneten Details lassen selbst Jahrzehnte später noch den Atem stocken.

Erwachsen ist dieser Film durch sein Chaos: Macht, Korruption, Verlust – und die Unfähigkeit, das zu kontrollieren, was längst zerbrochen ist. Akira schaut man nicht einfach; man nimmt ihn in sich auf wie eine psychische Schockwelle. Es ist filmische Anarchie in ihrer edelsten Form.

Grave of the Fireflies (1988)

© Studio Ghibli

Vergiss Umhänge und Explosionen – das hier ist ein Kriegsfilm, reduziert auf reine Emotion. Zwei Geschwister, die versuchen, im zerbombten Japan zu überleben – es klingt schlicht, doch die Art, wie sich ihre Geschichte entfaltet, wird dich still zerstören.

Die Animation leuchtet in sanftem Licht, selbst während alles, was sie zeigt, in Flammen steht – ein unerträglicher Kontrast zwischen Schönheit und Vernichtung. Es ist ein Film für Erwachsene, weil er ehrlich ist, unbarmherzig und keine falsche Trostpflaster anbietet.

Nur wenige Filme – animiert oder nicht – fassen Verlust so menschlich. Du wirst ihn mit einem Kloß im Hals beenden und mit neuem Respekt vor der Kraft handgezeichneter Tragödien.

Barefoot Gen (1983)

Barefoot Gen
© Madhouse

Dieser Film weicht nicht zurück. Er blickt direkt in den Feuersturm von Hiroshima – und zwingt dich, ihn durch die Augen eines Kindes zu sehen, das sich weigert, still zu sterben. Das Ergebnis ist brutal, erschütternd, aber notwendig – Animation als historisches Zeugnis.

Die groben, schlichten Linien machen das Grauen nur unmittelbarer, ungefilterter. Und doch dringt durch die Asche ein Funken Hoffnung – trotzig und zutiefst menschlich. Es ist ein Film für Erwachsene, weil er auf Erinnerung und Verantwortung besteht, nicht auf Sentimentalität.

Ihn anzusehen ist weniger Unterhaltung als eine Abrechnung – eine, die man so schnell nicht vergisst.

Belladonna of Sadness (1973)

Belladonna of Sadness
© Mushi Production

Psychedelische Hexerei, Sinnlichkeit und Rebellion wirbeln in diesem atemberaubenden, aquarellgetränkten Fiebertraum ineinander. Erzählt wird die Geschichte von Jeanne, einer Frau, die verraten und wiedergeboren wird – als Macht der Rache gegen ihre feudalen Unterdrücker.

Die Bilder fließen wie ein säuregetränktes Wandteppich-Gemälde – manchmal still, manchmal überwältigend. Unter der surrealen Schönheit schlägt ein trotzig-feministisches Herz: Wut, Begehren und Selbstermächtigung, gemalt in Violett, Rot und Auflehnung.

Ein Film für Erwachsene nicht wegen Reizüberflutung oder Erotik, sondern wegen seiner schonungslosen Ehrlichkeit über Macht, Sexualität und Widerstand. Man schaut ihn nicht einfach – man wird von ihm besessen.

Ignacio Weil

Graduado de Comunicación Social, escritor de novelas de fantasía y traductor de Español-Inglés. Después de graduarme, viajé por toda latinoamérica, hasta sentar cabeza en Buenos Aires (¿Por ahora...?). Me han gustado los videojuegos desde la época de Dreamcast y Gamecube...