Die besten asiatischen Filme des 21. Jahrhunderts laut der New York Times

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Ignacio Weil

Entertainment - Juli 5th 2025, 17:00 MESZ

Cropped Memories of Murder — Memories of Murder (2003) – Bong Joon-ho (#99)

Bevor *Parasite* die Welt im Sturm eroberte, hatte Bong Joon-ho seinen Ruf bereits mit *Memories of Murder* in Stein gemeißelt, einem erschreckenden und beunruhigendem Krimi-Drama, dass auf Koreas ersten Serienmörder-Fall basiert. Der Film spielt in den 1980er Jahren und folgt zwei Detektiven – meisterhaft gespielt von Song Kang-ho und Kim Sang-kyung – deren gegensätzliche Ermittlungsstile eine Gesellschaft widerspiegeln, die mit Chaos und Unterdrückung zu kämpfen hat. Bong schafft es hierbei problemlos die Brücke zwischen schwarzem Humor, Polizeiarbeit, und Existenzkrisen zu schlagen, wobei jede Szene sich vielschichtig und unvorhersehbar anfühlt. Anders als die meisten Thriller, liefert dieser Film keinen einfachen Abschluss, sondern verweilt stattdessen auf der Unklarheit, die die finale Szene in einem breit macht. *Memories of Murder* ist ein Meilenstein des modernen koreanischen Kinos, der zugleich ein geheimnisvolles Mysterium, als auch Kritik an Systemversagen darstellt. | © CJ Entertainment

Cropped Past Lives — Past Lives – In einem anderen Leben (2023) – Celine Song (#86)

Obwohl es sich um eine koreanisch-amerikanische Geschichte handelt, schafft es *Past Lives* überall Anklang zu finden – und die Aufnahme in diese Liste zeigt den wachsenden Einfluss länderübergreifender asiatischer Erzählungen. Celine Song schafft es die emotionale Schwere von Zeit, Einwanderung, und Liebe durch die Geschichte der Jugendfreunde Nora und Hae Sung einzufangen. Greta Lee und Teo Yoo liefern eine emotionale Darbietung einer Verbindung die Distanz und Sprache überwindet. Die zutiefst koreanische Sichtweise des Films – basierend auf dem Konzept Inyeon oder Schicksal – verankert ihn in seinem kulturellen Hintergrund und spricht zugleich ein breites, globales Publikum an. John Magaro verleiht dem Film als Noras Ehemann, der zwischen Mitgefühl und stiller Eifersucht schwankt, zusätzliche Nuancen. *Past Lives* ist nicht einfach nur ein romantisches Drama; Es ist ein kulturübergreifendes Innehalten über Identität, Zugehörigkeit, und die Entscheidungen, die wir treffen. | © A24

Cropped The Act of Killing — The Act of Killing (2012) – Joshua Oppenheimer (#82)

Einer der verstörendsten und originellen Dokumentarfilme, die je gedreht wurden. *The Act of Killing* konfrontiert die Schrecken der anti-kommunistischen Säuberungen durch eine surreale und moralisch erschütternde Linse. Unter der Regie von Joshua Oppenheimer, lässt der Film ehemalige Anführer von Todesschwadronen – darunter Anwar Kongo – ihre Gräueltaten nachstellen. Und das in ihrem gewünschten Hollywood-Stil, von Gangsterfilmen bis hin zu Musicals. Daraus entsteht ein FIlm, der nicht nur unser Geschichtsverständnis in Frage stellt, sondern auch das Wesen von Mitschuld, Erinnerung und Aufführung. Wenn auch kontrovers, entfachte der von Werner Herzog und Errol Morris produzierte Film internationale Diskussionen über Indonesiens düstere Vergangenheit. *The Act of Killing* ist eine Meisterklasse des Dokumentarfilms und gleichzeitig ein erschreckender Blick darauf, was passiert, wenn Mörder ihre eigenen Mythen schreiben. | © Final Cut for Real

Cropped Oldboy — Oldboy (2003) – Park Chan-wook (#43)

Stylish, brutal, und thematisch gewagt, *Oldboy* hat das südkoreanische Kino auf der internationalen Leinwand neu definiert. Park Chan-wook's Neo-Noir Rache-Thriller folgt Oh Dae-su, der von Choi Min-sik mit erstaunlicher Vielseitigkeit gespielt wird und auf mysteriöse Weise 15 Jahre lang inhaftiert war und dann ohne Erklärung entlassen wurde. Was folgt ist eine verworrene Reise durch Rache, Schuld, und der dunkle Zerfall der menschlichen Psyche. Mit seiner unvergesslichen Flur-Kampfszene, schockierenden Plot Twists, und seinem opernhaften visuellen Flair wurde *Oldboy* eine Kultsensation und hat zahlreiche Verfilmungen inspiriert, darunter ein Hollywood-Remake. Parks Regie verschmilzt emotionale Verstörung mit erzählerischer Bravour und erschafft dabei einen Film der zugleich fesselnd und beunruhigend ist. Es wäre keineswegs übertrieben *Oldboy* einen der einflussreichsten asiatischen Filme des 21. Jahrhunderts zu nennen. | © Show East

Cropped Yi Yi — Yi Yi – A One and a Two(2000) – Edward Yang (#40)

Edward Yangs *Yi Yi* ist ein stilles Epos – ein Film der sich seine Zeit nimmt und dennoch mehr über das Leben, Familie, und die Moderne aussagt als es die meisten Filme je versuchen. Der Film spielt in Taipeh und begleitet eine Familie der Mittelschicht über ein Jahr hinweg, wobei er die Freuden, das Bedauern, und die persönlichen Erfahrungen jedes Mitglieds beobachtet. Yangs Regie ist behutsam, fast unsichtbar und er lässt die Charaktere – darunter der unvergessliche junge Yang-Yang – natürlich entfalten. Die Schönheit des Films steckt im Detail: Eine Beerdigung, eine Hochzeit, eine erste Liebe, ein Moment der Erkenntnis. Durch diese alltäglichen Ereignisse zeichnet *Yi Yi* ein tiefgründiges Porträt des Lebens selbst – mit all seinen Rhythmen, Enttäuschungen und stillen Wundern. Gefeiert für seine allumfassende Menschlichkeit, gilt der Film als einer der emotionalsten asiatischen Filme unserer Zeit. | © Atom Films

Cropped a separation — A Separation (2011) – Asghar Farhadi (#33)

In *A Separation*, einem moralisch komplexen Drama, das mit einem Paar beginnt, das sich scheiden lassen will, und sich zu einer vielschichtigen Untersuchung von Klasse, Religion und Wahrheit im modernen Iran entwickelt, schwelt die Spannung unter der Oberfläche. Unter der Regie von Asghar Farhadi zeichnet sich der Film dadurch aus, dass er die Perspektive jeder Figur mit Empathie darstellt und den Zuschauer in einem ständigen Zustand emotionaler und ethischer Unsicherheit belässt. Leila Hatami und Peyman Moaadi führen eine außergewöhnliche Besetzung an, deren Darbietungen im Alltäglichen verankert und dennoch emotional aufgeladen sind. Farhadis Drehbuch bietet keine einfachen Antworten - stattdessen zeichnet es die Unordnung des wirklichen Lebens auf eine Art und Weise nach, wie es nur wenige Filme wagen. *A Separation* gewann den Academy Award für den besten fremdsprachigen Film und wurde zu einem Meilenstein für das iranische Kino auf der Weltbühne. | © Dreamlab Films

Cropped Crouching Tiger Hidden Dragon — Tiger and Dragon (2000) – Ang Lee (#16)

Ang Lees *Tiger and Dragon* ist ebenso poetisch wie actionreich und definiert das Martial-Arts-Kino für das 21. Jahrhundert neu. Mit atemberaubenden Choreografien und genialer Kinematografie erzählt der Film die Geschichte von verbotener Liebe, Ehre und Schicksal, getragen von einer legendären Besetzung mit Michelle Yeoh, Chow Yun-fat und Zhang Ziyi. Während die der Schwerkraft trotzenden Kampfszenen legendär sind, sind es die ruhigen, emotionalen Momente, die den Film zu etwas Zeitlosem machen. Lee verschmilzt die Wuxia-Tradition mit einer globalen Geschichte und bringt das chinesische Kino an die Spitze der internationalen Aufmerksamkeit. *Tiger and Dragon* wurde zu einem kritischen und kommerziellen Phänomen, erhielt vier Oscars und bewies, dass Genrefilme auch sehr lyrisch und anspruchsvoll sein können. | © Columbia Pictures Film Production Asia

Cropped Spirited Away — Chihiros Reise ins Zauberland (2001) – Hayao Miyazaki (#9)

*Chihiros Reise ins Zauberland*, ein Meisterwerk der Animation und der Fantasie, ist Hayao Miyazakis meistgefeierter Film - und eine überragende Leistung des globalen Kinos. Die Geschichte der Reise der jungen Chihiro in eine Geisterwelt, die von seltsamen Göttern, Hexen und sprechenden Kreaturen bevölkert ist, ist ebenso reich an Wundern wie an Allegorien. Vom rätselhaften Ohngesicht bis zum hoch aufragenden Badehaus ist jedes Bild von handgezeichneter Kunstfertigkeit und beeindruckender Kenntnis von Naturgestaltung durchdrungen. Miyazaki verknüpft Themen wie Identität, Gier, und Mut zu einer Geschichte über das Erwachsenwerden, die sowohl persönlich als auch universell wirkt. *Chihiros Reise ins Zauberland* wurde als erster Anime-Film mit dem Academy Award für den besten animierten Spielfilm ausgezeichnet, machte Studio Ghibli einem weltweiten Publikum bekannt und veränderte die Landschaft des animierten Erzählens für immer. | © Studio Ghibli

Cropped in the mood for love 2000 — In the Mood for Love (2000) – Wong Kar-wai (#4)

Nur wenige Filme haben die Sehnsucht mit solch sinnlicher Zurückhaltung eingefangen wie *In the Mood for Love*. Wong Kar-wai inszeniert eine visuell hypnotische und emotional zurückhaltende Liebesgeschichte zwischen zwei Nachbarn - mit schmerzlicher Subtilität gespielt von Tony Leung und Maggie Cheung - die entdecken, dass ihre Ehepartner eine Affäre haben. Anstatt ihren wachsenden Gefühlen nachzugehen, treiben sie durch einen langsamen Tanz verpasster Beziehungen, der von einer üppigen Kameraführung, exquisiten Kostümen und einer eindringlichen Filmmusik eingerahmt wird. Jeder Moment des Films ist sorgfältig komponiert und schafft eine Atmosphäre von stiller Verwüstung und Eleganz. Wongs elliptische Erzählweise und der Einsatz von Wiederholungen machen die Zeit selbst zu einer Figur und betonen das Ungesagte und Unerledigte. *In the Mood for Love* ist ein Eckpfeiler des Weltkinos des 21. Jahrhunderts und ein Prüfstein für romantische Erzählungen. | © Block 2 Pictures

Cropped Parasite — Parasite (2019) – Bong Joon-ho (#1)

Es kommt selten vor, dass ein Film die globale Filmdiskussion komplett auf den Kopf stellt, aber Bong Joon-hos *Parasite* hat genau das geschafft. In einer Mischung aus schwarzer Komödie, Gesellschaftssatire und Spannung folgt die Geschichte einer armen südkoreanischen Familie, die sich nach und nach in das Leben eines wohlhabenden Haushalts einschleust - mit ebenso unerwarteten wie explosiven Folgen. Mit unvergesslichen Auftritten von Song Kang-ho, Choi Woo-shik, Park So-dam und Cho Yeo-jeong bringt das Ensemble Präzision und Nuancen in jeden Takt von Bongs straff konstruiertem Drehbuch. Der Kommentar des Films zu den Klassenunterschieden ist sowohl spezifisch für Korea als auch weltweit sofort erkennbar. *Parasite* schrieb Geschichte als der erste nicht englischsprachige Film, der bei den Oscars den Preis für den besten Film gewann, und festigte damit seinen Platz als kulturelles Wahrzeichen und als Triumph des asiatischen Kinos im 21. Jahrhundert | © CJ Entertainment

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Das asiatische Kino hat die Welt mit seinen gewagten Erzählungen, kulturvollen Perspektiven, und unvergesslichen Bildern in den Bann gezogen. Von herzzerreißenden Dramen bis hin zu Genre-übergreifenden Thrillern, Filmemacher in Asien haben immer wieder die Grenzen des modernen Kinos verschoben. Der New York Times fiel dieser einschlägige Einfluss auf und hat einige herausragende asiatische Filme dieses Jahrhunderts in einer Liste zusammengefasst. Dieser Artikel hebt diese Filme hervor und ergründet, wieso diese Filme noch heute so einen großen Anklang bei Zuschauern aus aller Welt finden. Egal ob du das erste mal ins asiatische Kino reinschnupperst oder einfach deine Watchlist ausbauen möchtest. Diese Filme muss man unbedingt gesehen haben.