Vivians Identität als Transfrau wurde in der ursprünglichen englischen Version des Spiels ausgelassen, doch das Remake von 2024 bringt sie liebevoll zurück. Sanft, unsicher und voller Herz findet sie ihre Stärke, indem sie sich Mario anschließt und sich von ihren grausamen Schwestern löst. Ihre Reise zu Selbstrespekt und ihre Anerkennung als eine der „Schatten-Schwestern“, macht sie zu einer der liebenswertesten trans Charakteren der Videospielwelt. | © Nintendo
Früher als „Junge in Frauenkleidern“ bezeichnet, ist sie inzwischen offiziell eine Transfrau, bestätigt von den Entwicklern und vollständig in Guilty Gear Strive anerkannt. Bridgets Geschichte begann ungewöhnlich: Sie wurde als Zwilling in einem Dorf geboren, das glaubte, zwei Jungen bringen Unglück. Deshalb wurde sie als Mädchen erzogen, um ihre Familie zu schützen. Auch wenn der spätere Wandel Diskussionen auslöste, ist die Botschaft heute klar: Bridget ist eine Frau, und ihre Geschichte handelt von Selbstakzeptanz und innerer Stärke.
Catalyst wurde laut den Entwicklern bewusst als unverkennbar trans erschaffen. Die Figur entstand mit Unterstützung von GLAAD und trans Entwicklern und wird von einer Transfrau gesprochen. Ihre Identität ist nicht nachträglich eingefügt, sondern ein zentraler Teil ihres Charakters. Cool, geheimnisvoll und wortwörtlich magnetisch (denn sie kontrolliert Ferrofluid), setzt Catalyst einen neuen Standard für echte Trans–Repräsentation in Mainstream Shootern.
Sie kickt, flippt und tritt selbstbewusst auf, doch Poisons Geschichte ist geprägt von Drama und veralteten Labeln. Ihre Identität als Transfrau entstand ursprünglich eher zufällig, als sie in der Konzeptphase von Final Fight als Gegnerin eingeführt wurde, um Kritik daran zu vermeiden, dass Männer im Spiel gegen Frauen kämpfen. Ihre Herkunft mag kompliziert sein, doch inzwischen ist Poison zu einem starken Symbol für Repräsentation in der Fighting Game–Szene geworden. | © Capcom
Sirona ist die erste offen Transfigur in der Welt von Harry Potter, gesprochen von einer Transfrau und mit Würde dargestellt. Sie erwähnt, dass sie in der Vergangenheit für einen Zauberer gehalten wurde, was auf ihre Identität hinweist. Auch wenn ihre Darstellung von vielen begrüßt wurde, empfanden einige sie als problematisch, vor allem wegen der transfeindlichen Aussagen der Schöpferin des Franchise. | © Warner Bros. Games
Ericas trans Identität wird in Catherine mehrfach deutlich angedeutet. Sie ist herzlich, schlagfertig und selbstbewusst, oft die emotionale Stütze für andere. Als Transfrau in ihren Dreißigern durchbricht sie Klischees und bietet eine seltene, positive Repräsentation. Trotzdem macht das Spiel auch Fehler, etwa durch ihren Deadname in den Credits und ungeschickte Szenen, die ihre Identität nicht respektvoll behandeln. Dennoch bleibt Erica für viele Fans eine Lieblingsfigur, wegen ihrer Menschlichkeit und Wärme. | © Atlus
Levs Geschichte ist eine stille Rebellion gegen starre Regeln und ein Kampf ums Überleben. Als Transjunge wächst er in einer religiösen Gemeinschaft auf und muss fliehen, nachdem er sich entscheidet, so zu leben, wie er wirklich ist. Sein Übergang, symbolisiert durch das Rasieren seiner Haare, wird von seiner Schwester liebevoll unterstützt, während die Welt ihm mit Feindseligkeit begegnet. Lev zeigt, dass wahre Stärke nicht aus Kämpfen kommt, sondern aus dem Mut, zu sich selbst zu stehen, selbst in einer grausamen und erbarmungslosen Welt. | © Sony Pictures Entertainment
Jahrelang spekulierten Fans, dass Chromie aus World of Warcraft trans sein könnte, da ihr wahrer Name Chronormu einem Namensmuster folgt, das normalerweise männlichen bronzenen Drachen vorbehalten ist. Diese Theorie wurde schließlich in der Kurzgeschichte Visage Day bestätigt, in der Chronormu ihre Identität annimmt und sich entscheidet, als weiblicher Gnom aufzutreten. Auf die Frage, warum sie das tut, antwortet sie einfach: „Es passt zu mir.“ Chromie wird nun offiziell als Transfrau anerkannt und zählt zu den wenigen, positiv dargestellten trans Charakteren im Blizzard–Universum. | © Blizzard Entertainment
Madelines Aufstieg auf den Celeste Berg ist eine Reise durch Angst, Unsicherheit und Selbstfindung und für viele trans Spieler war sie emotional sehr nahbar. Auch wenn das Spiel nie ausdrücklich sagt, dass Madeline trans ist, fühlen sich die Metaphern des zerrissenen Selbst, der Identitätssuche und des Umgangs mit inneren Konflikten sehr vertraut an. Später outete sich Entwicklerin Maddy Thorson als trans und bestätigte Madelines Identität. Sie erklärte, dass Madeline zwar nie bewusst als trans Figur angelegt war, in der Rückschau jedoch ihre eigene Erfahrung widerspiegelt. Was ursprünglich als Spiel über mentale Gesundheit begann, entpuppte sich im Nachhinein als still erzählte Transgeschichte. | © Extremely OK Games
Cremisius „Krem“ Aclassi ist ein trans Mann und Leutnant der Bull’s Chargers in Dragon Age Inquisition. Er wurde in Tevinter geboren und bei der Geburt als weiblich eingeordnet, widersetzte sich jedoch dem Druck zu heiraten und trat schließlich dem Militär bei, wo er sein Geschlecht verbergen musste, um zu überleben. Krem gilt als eine der frühesten und respektvollsten trans Darstellungen in einem Mainstream Rollenspiel. BioWare arbeitete eng mit der Community zusammen, um schädliche Klischees zu vermeiden und Krem sowohl in seiner Hintergrundgeschichte als auch in Stimme und Animationen authentisch darzustellen. | © Electronic Arts
Tyler schrieb Geschichte als erster trans Mann in einem großen Studio Game. Seine Identität wird einfühlsam und differenziert behandelt und fließt ganz natürlich in die Handlung ein, während er sich mit seiner Zwillingsschwester wieder annähert und den Tod ihrer Mutter untersucht. Dass er trans ist, wird nicht als überraschende Wendung oder Belastung dargestellt – es ist einfach ein Teil von ihm und Teil der Geschichte. | © Xbox Game Studios
Miranda ist eine Transfrau und politische Aktivistin in Watch Dogs 2. Sie tritt in einer Nebenmission auf, die sich mit Gentrifizierung und Überwachung beschäftigt. Ihre trans Identität wird kurz erwähnt, aber nicht überbetont. Sie wird als selbstbewusst, kompetent und prinzipientreu dargestellt – eine willkommene und respektvolle Darstellung einer trans Figur in einem AAA-Spiel. Auch wenn ihre Screen–Time begrenzt ist, wird sie vom Protagonisten respektiert, und ihre Rolle dreht sich um ihren Aktivismus, nicht um ihre Identität. | © Ubisoft
Birdo tauchte erstmals in Super Mario Bros. 2 (1988) auf, wo sie im Handbuch als männlich beschrieben wurde, „der denkt, er sei ein Mädchen“ und lieber „Birdetta“ genannt werden möchte. Diese seltsame Formulierung wurde später in vielen Übersetzungen weggelassen, aber die ursprüngliche japanische Beschreibung war deutlicher: Birdo war als Frau gedacht. Auch wenn Nintendo in den letzten Jahren nicht immer konsequent war – manchmal wurde ihre Identität gelöscht, heruntergespielt oder ins Lächerliche gezogen – bleibt Birdo eine der frühesten trans-coded Figuren in der Gaming–Geschichte. | © Nintendo
Ayaka ist eine Transfrau, die in Yakuza 3 in einem Hostess–Club arbeitet. Ihre Identität wird im Rahmen einer Nebenstory enthüllt. Während Kazuma Kiryu sie überraschend respektvoll behandelt, wirkt der humorvolle Rahmen der Geschichte heute stellenweise veraltet. Ihre Darstellung war für 2009 ungewöhnlich und sollte eigentlich würdevoll sein – die Umsetzung ist jedoch teilweise unbeholfen. Trotzdem bleibt Ayaka ein frühes Beispiel für trans Repräsentation in der Serie, und ihre Geschichte deutet auf mehr Tiefe hin, als das Spiel letztlich zeigt. | © SEGA
Claire ist keine Figur, deren gesamte Geschichte sich um ihre Identität als Transfrau dreht – sie ist eine talentierte Mechanikerin, leidenschaftliche Streetracerin und jemand, der mit Trauer kämpft. Ihre trans Identität wird leise angedeutet: durch eine Flagge auf ihrem Truck und eine kurze, aber bedeutende Erwähnung ihrer Transition, als sie von ihrem verstorbenen Ehemann erzählt. Und dann geht die Geschichte einfach weiter. Claires Auftritt wirkt zurückhaltend, glaubwürdig und angenehm authentisch. | © CD Projekt Red
Anlässlich des Pride Month werfen wir einen Blick auf 15 Transgender Charaktere aus der Geschichte der Videospiele. Von frühen Darstellungen mit gemischter Repräsentation bis hin zu neueren, durchdachten Darstellungen zeigt dieser Artikel, wie Trans–Identitäten zunehmend in die sich entwickelnde Erzählwelt des Gamings integriert wurden.
