Von Hades II bis hin zu klassischen, von Mythen inspirierten Abenteuern – das sind die besten Videospiel-Darstellungen des Gottes der Unterwelt.
Ein unterhaltsamer, feuriger Blick darauf, wie Hades in der Geschichte der Videospiele vom furchteinflößenden zum faszinierenden Charakter wurde.
Da Hades II nun endlich sein feuriges Debüt feiert, gibt es keinen besseren Zeitpunkt, um einen Blick darauf zu werfen, wie der Herr der Unterwelt im Laufe der Videospielgeschichte dargestellt wurde. Von furchterregenden Bosskämpfen bis hin zu überraschend charmanten Antihelden ist Hades in mehr Gestalten aufgetreten, als die meisten Sterblichen verkraften könnten – und jede davon bringt eine einzigartige Wendung in den Mythos.
Die griechische Mythologie war schon immer ein Spielplatz für Videospielentwickler, und keine Figur hat mehr kreative Interpretationen inspiriert als der Gott der Toten selbst. Also schnapp dir deine himmlische Waffe deiner Wahl, entzünde eine Fackel und begleite uns auf einer Reise durch die besten und mutigsten Darstellungen des Hades, die je in Pixel gegossen wurden.
Hades (2020)
In Supergiants Roguelike bekämpfst du Hades nicht einfach – du kreist um ihn, um einen Gott, der zugleich Vater, Monarch und unerträglich unbeholfener Dinnergast ist. Der Dialog bricht auf, wann immer Zagreus aus der Rolle fällt – und durch diese Risse erkennt man etwas jenseits göttlichen Zorns: Reue, Pflicht, Liebe. Die mythischen Kräfte sind real, doch ebenso die kleinen Eifersüchteleien und familiären Verpflichtungen, die einen Sterblichen zerbrechen könnten.
Jeder Durchlauf dreht sich nicht nur um Kombos und Waffen, sondern darum, sich durch emotionale Schwerkraft zu kämpfen. Die Unterwelt wird hier zu weit mehr als einem Level oder Endgegner – sie ist Ahnensitz, Gefängnis und Bühne zugleich.
Für alle, die die besten Darstellungen von Hades in Videospielen zusammenstellen, ist diese Version unverzichtbar, denn sie vereint Furcht und ein verstricktes Herz.
Final Fantasy XIV: Shadowbringers (2019)
Licht und Dunkelheit sind hier nicht bloß Handlungsmittel – sie sind existenzielle Kräfte, die Schicksale formen, Götter zu Kompromissen zwingen und Seelen dazu bringen, sich zu entscheiden, ob sie leiden oder kämpfen wollen. Shadowbringers verwandelt das, was leicht eine generische Erweiterung über „böse Götter und verlorene Seelen“ hätte sein können, in etwas zutiefst Persönliches – für NPCs, für Abenteurer und sogar für die Göttergestalten selbst.
Schatten sickern ins Tageslicht, göttliche Autorität zerbricht, und man beginnt sich zu fragen: Wer richtet über die Götter?Die Erzählung ist reich an Tragödien, Verrat, Opferbereitschaft und einer bisweilen rauen Schönheit, die einen klein fühlen lässt.
Auch wenn Hades hier nicht wörtlich genannt wird, hallt sein Thema deutlich nach: die Kontrolle über den Tod, die Last der Macht, die Identität jenseits göttlicher Erwartungen.Es ist eine metaphorische Version von Hades, eine, die noch lange nach dem Abspann nachklingt.
Assassin’s Creed Odyssey – The Fate of Atlantis (2019)

Wenn du in „Torment of Hades“ eintauchst, landest du in einer Version der Unterwelt, die zugleich bedrückend, poetisch und wunderschön schrecklich ist: umherirrende Seelen, fließende Flüsse, eine Architektur, die Angst und Erinnerung widerhallen lässt.
Ubisoft verschwendet keine Zeit und stellt dich Hades direkt gegenüber – nicht nur als Gegner, sondern als Richter und Wächter, der dich mit dem Gewicht des Mythos konfrontiert. Der Kontrast zwischen dem goldenen Frieden von Elysium und den Schatten der Unterwelt brennt sich in deine Augen – und in deine Entscheidungen.
Du wandelst nicht nur durch den Mythos, sondern auch durch Ideen: Gerechtigkeit, Bestrafung, Gnade und Unausweichlichkeit. Es geht hier nicht nur darum, sich durch Schatten zu schlagen – sondern darum, in dem moralischen Raum zu leben, den sie einnehmen.
Wenn du nach einer Darstellung von Hades in Videospielen suchst, die sich nicht vor Schrecken oder Nachdenklichkeit scheut, findest du hier beides.
Fortnite (2017)
Die Fortnite-Version von Hades trat prominent in Kapitel 5, Saison 2 („Myths & Mortals“) auf, in der die griechische Mythologie im Mittelpunkt stand: Hades war ein Battle-Pass-Skin und zugleich ein Boss-NPC im Gebiet „The Underworld“ der Karte – komplett mit Wellen von Schergen und Belohnungen für seinen Sieg.
Der Skin bietet mehrere Varianten (Lethean, Stygian usw.) sowie ein integriertes Verwandlungs-Emote, wodurch Hades mehr ist als nur optischer Zierrat. Epic Games machte ihn zu einem Spektakel: mythische Waffen-Drops, dramatische Bosskämpfe und kosmetische Gegenstände, die den Mythos untermauern.
Seine Präsenz veränderte die Dynamik der Matches, denn wer sich Hades stellte, musste sowohl mit den Gameplay-Mechaniken als auch mit der mythischen Symbolik umgehen. Für viele Spieler war dies eines der ersten Male, dass sie Hades außerhalb der klassischen Mythologie erlebten – schnelle Action trifft epische Ikonografie.
Es ist keine tiefgreifende Neuerzählung des Mythos, aber sie vereint Einfluss und Stil in bester Fortnite-Manier.
Horizon Zero Dawn (2017)
Aloys unterirdische Expeditionen verwandeln die Unterwelt in eine Welt aus vergrabener Technologie, korrumpierten Kernen und heimgesuchten Archiven – statt in einen feurigen Palast des Verderbens. Guerrilla Gamesverwandelt die Idee des „Herrn der Toten“ in eine Atmosphäre: Ruinen, die sich wie Gräber anfühlen, und Maschinen, die durch das Überleben Urteil sprechen.
Das Erkunden dieser unterirdischen Anlagen wird zu einer Pilgerreise, in der die Hybris der Vergangenheit wie Prophezeiung wirkt und die Umgebung selbst eine mythische Geschichte erzählt. Das Spiel ersetzt den wörtlichen Gott durch eine strukturelle Göttlichkeit – Systeme, die über Leben und Tod herrschen, ohne Gewänder oder Thron, aber mit ebenso großer Bedrohung.
Für alle, die Darstellungen von Hades in Videospielen katalogisieren, bietet Horizon Zero Dawn ein subtiles, modernes Echo statt einer klassischen Umsetzung. Es ist meditativ, unheimlich und zutiefst menschlich – ein neu interpretierter Mythos aus verlassener Technologie und dem emotionalen Preis der Wiedergeburt.
Smite (2014)
In Smite lauert Hades nicht in den Schatten – er tritt kühn in die Arena, bewaffnet mit Feuer, Seelen und Fäulnis als seinen Werkzeugen – und wird zu einem der spielbaren Götter, ausgestattet mit magischen Fernkampffähigkeiten und einem dunklen Thron mitten im Gefecht. Er ist weniger der schweigende Herrscher als vielmehr eine aktive Bedrohung, die den Untergang über Spieler bringt, die sich zu weit von der Sicherheit entfernen.
Titan Forge Games / Hi-Rez Studios haben ihn so gestaltet, dass er sich mythisch und zugleich wettkampftauglichanfühlt – seine Macht ist in Teamkämpfen so ausbalanciert, dass er nicht einfach alles dominieren kann. Es steckt Kunstfertigkeit in seinem Design, Sprachzeilen, die vor Groll knistern, und Animationen, die dich die Unterwelt respektieren lassen, wenn er sie ruft.
Als Darstellung von Hades in Videospielen, die zugleich Gameplay-Spektakel ist, liefert Smite eindrucksvoll ab: Du trittst ihm gegenüber, spielst ihn, fürchtest ihn. Kein Mythos im Hintergrund – hier ist er zentral, gefährlich und eindrucksvoll inszeniert.
Rayman Legends (2013)
Es gibt in Rayman Legends zwar keinen Charakter, der offiziell „Hades“ heißt, doch das Spiel greift den Mythos der Unterwelt deutlich auf – mit einer Bühne voller „Hades’ Hand“, einer unheilvollen Bossfigur, die dir mitten im bunten Chaos eine seltene Dosis Furcht verabreicht.
Statuen, flammende Effekte und die zyklopische Architektur der Karte „The Fiery Depths / Olympus Maximus“ verweisen auf ein Pantheon aus Mythen, das man wie durch ein Zerrspiegel-Kabinett erblickt. Ubisoft Montpellier spielt meisterhaft mit Kontrasten: heiteres Plattforming, das immer wieder von Groteskem und Surrealem durchbrochen wird.
Hades ist hier weniger eine Figur als vielmehr ein schwebendes Thema, eine Stimmung im Leveldesign, die daran erinnert, dass Mythos nicht immer gemütlich ist. Dieses tonale Wechselspiel – wenn deine Zehen vor Angst und Freude zugleich zucken – macht diese Darstellung unvergesslich: mythischer Schrecken trifft kindliche Freude.
Selbst ohne Thronsaal-Monolog verdient sich Rayman Legends seinen Platz auf jeder Liste der Hades-Darstellungen in Videospielen, weil es die Unterwelt zugleich als Spielplatz und als Gefahr zeigt.
Kid Icarus: Uprising (2012)
Hades in Kid Icarus: Uprising tritt als großer Antagonist, Intrigant, Showman und Seelensammler zugleich auf. Er belebt Medusa wieder, verbreitet Gerüchte, manipuliert Menschen und Götter, um Seelen zu sammeln, und stellt sich schließlich Pit in einem Finalkampf, der sich zugleich episch und absurd anfühlt – auf die beste Art.
Er ist charismatisch, sarkastisch und ein wenig theatralisch – ein Bösewicht, der es sichtlich genießt, der Bösewicht zu sein, mit Witz und Stil, selbst wenn dein Heiliges Schatz-Artefakt seine Diener in Stücke schlägt. Der Grafikstilspringt wild zwischen cartoonhafter Leichtigkeit und grotesker Übertreibung, besonders in seinen Boss-Formen, in denen sein Körper buchstäblich zur Waffe wird.
Doch trotz allem ist Hades nicht einfach böse um des Bösen willen – er handelt mit Motiv, Strategie und Konsequenz, die sich über sterbliche und göttliche Reiche hinweg ausbreiten. Es ist ein Mythos mit Punchlines und Explosionen, mit absurdem Ausmaß und überraschend berührenden Momenten (denn selbst Götter tragen Groll).
Für Spieleentwickler, die Hades in Videospielen einfangen wollen, bietet Kid Icarus: Uprising eine unvergessliche Mischung aus Spektakel, Erzählkunst und Schelmerei – ein Hades, der ebenso unterhält wie beeindruckt.
God of War I–III (2005–2010)
Kratos’ blutige Reise durch Olymp, Unterwelt und darüber hinaus macht Hades zu einem der einprägsamsten Antagonisten der Reihe – zugleich monströser Tyrann und verbitterter göttlicher Bruder, besonders in God of War III, wo der Endkampf mit Hades sich wie das Ende einer Ära anfühlt.
Sein Design entwickelt sich zu einem Sinnbild seiner Bürde: gehörnter Helm, flammender Schädel, narbige Haut – man spürt, wie viel Gewicht das Herrschen über die Unterwelt trägt: Körper, Seelen, Verrat, Zeit. Santa Monica Studiomacht Hades zu weit mehr als einem Bosskampf – er ist verkörperte Rache, die Schwerkraft, die Götter wie Sterbliche gleichermaßen hinabzieht.
Durch Zwischensequenzen, Überlieferungen und Umgebungsdesign – Tempel, Ruinen, Seelenflüsse – wird die Unterwelt zu einem Ort voller Erinnerung und Reue, und ihr Herrscher ist ebenso gefesselt von Schuld und Rivalität, wie Kratos von seiner Wut.
Spieler treten ihm nicht nur entgegen, um zu siegen, sondern um sich dem Preis von Macht, Rache und göttlichem Erbe zu stellen. Dies ist Hades in Videospielen als Katastrophe und Charakter zugleich – ein Gott, der straft, aber auch leidet.
Kingdom Hearts 1–3(2002–2019)
Hades in Kingdom Hearts ist teilweise Bösewicht, teilweise widerwilliger Verbündeter des Chaos – mit einem Hauch von theatralischem Tyrannen: Er arbeitet mit Maleficent zusammen, nutzt die Herzlosen und manipuliert andere, aber stets mit komödiantischem Timing und sarkastischem Witz – weit entfernt vom archetypischen, düsteren Herrscher der Unterwelt.
Seine Welt, die Unterwelt im Olymp-Kolosseum, bietet Sora & Co. einen finsteren Ort voller Lava, verlorener Seelen und Prüfungen – samt Bosskämpfen, die auf das ikonische Disney-Herkules-Pantheon anspielen. Seine Darstellung ist grell, ausdrucksstark, eher Karikatur als Tragödie, doch gerade darin liegt der Charme von Kingdom Hearts.
Das Spiel strebt weniger nach mythischem Realismus als nach einem Märchenmythos – Hades als Gegenfigur, theatralisch, stolz und gefährlich, aber auch vergnüglich zu bekämpfen.
Für viele Spieler ist dies der erste Hades, dem sie begegnen: laute Stimme, dröhnendes Lachen, Verrat angekündigt, Gefahr geliefert. Auch wenn diese Version den Mythos nicht tiefgründig erforscht, verdient sie ihren Platz unter den Videospiel-Darstellungen von Hades – weil sie ihn unvergesslich macht.