Ihr seid noch am Überlegen, ob ihr euch Kingdom Come: Deliverance 2 für den PC oder für die PlayStation holen wollt? Wir helfen gerne.

Kingom Come: Deliverance 2 ist vor etwas mehr als einer Woche erschienen und seitdem in aller Munde. Falls ihr seitdem zitternd in Embryonalhaltung verharrt, weil ihr euch nicht entscheiden könnt, für welche Plattform ihr euch das Mittelalter-Epos zulegen solltet, seid ihr hier genau richtig. Wir durften für euch sowohl die PC- als auch die PS5-Version testen und haben hier einen Vergleich erstellt, der euch hoffentlich bei der Entscheidung hilft.
PC-Version: Leistung und Anpassungsmöglichkeiten
Die PC-Version von Kingdom Come: Deliverance 2 läuft mit einem AMD Ryzen 5900X und einer Nvidia GeForce RTX 3070 sowohl in hohen als auch in Ultra-Einstellungen stabil mit 60 FPS. Spürbare Framerate-Drops sind selten und treten hauptsächlich in größeren Schlachten auf, wenn viele NPCs gleichzeitig agieren. Das ist zwar ärgerlich, aber angesichts der komplexen Simulation auch nachvollziehbar. Ladezeiten sind relativ lang, was man bereits aus dem ersten Teil kennt.
In Cutscenes kann es vorkommen, dass Texturen verzögert nachladen, was gelegentlich zu einem etwas unsauberen ersten Eindruck führt. Zudem tritt hier und da leichtes Lichtflackern auf, das aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Ein großer Vorteil der PC-Version ist die Möglichkeit, die Grafikeinstellungen präzise anzupassen, was gerade für Spieler mit leistungsstarker Hardware ein Pluspunkt ist.
Systemanforderungen für PC
Empfohlen:
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit (oder neuer)
- Prozessor: Intel Core i7-13700K oder AMD Ryzen 7 7800X3D
- Arbeitsspeicher: 32 GB RAM
- Grafikkarte: RTX 4070 oder AMD Radeon RX 7800 XT
- Speicherplatz: 100 GB verfügbar
Minimum:
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit (oder neuer)
- Prozessor: Intel Core i5-8400 oder AMD Ryzen 5 2600
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 1060 (6GB) oder AMD Radeon RX 580
- Speicherplatz: 100 GB verfügbar
Zusätzlich bietet die PC-Version über 360 Mods auf NexusMods, mit denen sich verschiedene Anpassungen und Verbesserungen vornehmen lassen – ein klarer Vorteil gegenüber der PS5, wo solche Optionen nicht existieren.
PS5-Version: Grafikmodi und Optimierung
Die Konsolenversion von Kingdom Come: Deliverance 2 ist für die PS5 Pro optimiert und nutzt dort PSSR, um eine bessere Bildqualität zu erreichen. Die verschiedenen Grafikmodi im Überblick:
- Qualitätsmodus (PS5 & Xbox Series X): 1440p-Auflösung, per FSR auf 4K hochskaliert.
- Leistungsmodus: Native 1080p, hochskaliert auf 1440p.
- PS5 Pro: Dynamische 1440p-Auflösung, skaliert auf 4K durch PSSR.
Steuerung und Spielerlebnis
Während ich den ersten Teil auf der PlayStation 5 gespielt habe, fühlt sich Kingdom Come 2 am PC deutlich natürlicher an – besonders in den Kämpfen. Das kann natürlich am leicht überarbeiteten Kampfsystem liegen, aber auch an der präziseren Maussteuerung, die sich hier besonders gut anfühlt. Gerade Mechaniken wie Schlösserknacken profitieren davon, da sie mit der Maus spürbar genauer funktionieren als mit dem Joystick.
Positiv fällt auf, dass UI und Menüs auf beiden Plattformen identisch sind. Wer also von der Konsole auf den PC wechselt (oder umgekehrt), findet sich direkt zurecht.
Ein weiterer Vorteil der PC-Version ist die Möglichkeit, das Spiel auf dem Steam Deck zu spielen. Wer auch unterwegs weiter durch Böhmen reiten möchte, hat auch auf Valves Handheld eine solide Performance. Die besten Einstellungen dazu findet ihr hier:
Das sagt meine Kollegin Tanja, die die PS5-Version für euch testet:

Wer schon den ersten Teil von Kingdom Come: Deliverance auf der Konsole gespielt (und gemocht) hat, der wird auch den Nachfolgertitel mit Controller in der Hand meistern können. Die beiden zuvor erwähnten Voreinstellungen für die Grafikmodi – Leistung oder Qualität – nehmen sich optisch nicht viel. Persönlich empfehle ich jedoch den Leistungsmodus, um ein flüssiges Spiel zu gewährleisten.
Auf Lags warte ich nämlich seit rund 80 Spielstunden, die ich sowohl in dichten Wäldern und florierenden Städten oder großen Schlachten verbracht habe. Die einzigen kleineren Grafikbugs, auf die ich bisher gestoßen bin, ist das gelegentliche Lichtflackern, das in bestimmten Situationen häufiger auftritt. Befindet man sich beispielsweise bei einem Gewitter in einer Stadt und triggert ein Gespräch, bei denen die Kamera zwischen den Sprechenden hin- und herspringt, kann es schon einmal vorkommen, dass eine der Einstellungen das ganze Gespräch über flackert.
Abgesehen von diesen kleineren Makeln – die nach einem Konsolenneustart übrigens wie vergessen sind – läuft das Spiel flüssig und auch das überarbeitete Kampfsystem fühlt sich mit Controller in der Hand natürlich und sogar einfacher an als das des Vorgängertitels. Meisterschläge wurden deutlich verbessert und fühlen sich im Kampf mit Banditen auch nach Tagen des ununterbrochenen Zockens noch immer bemerkenswert gut an – es wird einfach nicht alt, den bösen Jungs zu zeigen, wer hier der Meister mit dem Langschwert ist.
Doch was soll es nun werden – PC oder Konsole? Letztendlich kommt es auf die persönliche Präferenz und vermutlich auch das heimische Setup an. Arme Seelen wie ich, deren PC nicht der Neueste ist, werden mit der PS5-Version auf jeden Fall glücklich sein. Die PC-Version bietet jedoch bessere Anpassungsmöglichkeiten. Wer also die Anforderungen an das Spiel stemmen kann, ist mit dieser Version besser beraten.
Fazit zu Kingdom Come: Deliverance 2

Der Nachfolgertitel des Mittelalter-Epos ist für uns genau das, was ein Sequel sein sollte: Es nimmt alles, was den ersten Teil grandios gemacht hat, und macht es noch einmal genauso oder sogar besser. Mit dem gleichen Witz und Herz, den Spieler aus dem ersten Teil gewohnt sind, geht es direkt in einen anderen Teil Böhmens und in dem ist so einiges los: In Echtzeit kann man sich tagelang mit Nebenquests beschäftigen, die allesamt mit Liebe zum Detail glänzen. Die Hauptmissionen sind episch inszeniert, sorgen jedes Mal für Abwechslung, und dennoch lassen sie genug Platz für die wunderschön gestaltete Welt und geben Raum zum fröhlichen Erkunden.
Mit neuen Schauplätzen, die von großen Burgen über Wälder und lebendige Großstädte reichen, haben Spieler mit Kingdom Come: Deliverance endlich wieder ein Game, in das man wochenlang eintauchen und täglich Fortschritte vorweisen kann, die den Serotoninspiegel permanent auf einem gesunden Level halten – das hat uns in der Spielelandschaft viel zu lange gefehlt.
Warhorse Studios hat sich, unserer Einschätzung nach, selbst übertroffen, denn sie haben es geschafft, den Kern von Kingdom Come beizubehalten und trotzdem einen würdigen Nachfolger zu schaffen, der alte und neue Fans gleichermaßen begeistert.
Veteranen können sich auf den ein oder anderen Wink zum Vorgängertitel freuen und sind die komplexen Mechaniken bereits gewohnt, während Neulinge durch natürliche Dialoge und gute Tutorials ebenfalls im liebevoll gestalteten Böhmen zurechtfinden werden. Diverse Quality-of-Life-Verbesserungen (wie die Tatsache, dass beispielsweise das Hungerbedürfnis besser gebalanced ist) machen Kingdom Come: Deliverance für uns zu einem der besten Spiele der letzten Jahre.