Machen wir mal eine kleine Zeitreise und schauen uns an, wie das ganze "The Witcher" Universum überhaupt entstanden ist.

The Witcher hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer polnischen Fantasy-Kurzgeschichte zu einem der größten Gaming- und Popkultur-Phänomene der Welt entwickelt. Was als literarischer Geheimtipp begann, wurde durch CD Projekt Red zum gefeierten RPG-Epos und durch Netflix zur internationalen Serien-Sensation.
Aller Anfang war ein Buch
1986 reichte Sapkowski seine Kurzgeschichte "Der Hexer" bei einem Schreibwettbewerb ein. Obwohl sie nur den dritten Platz belegte, legte sie den Grundstein für ein komplexes Universum. Die Geschichten zeichneten sich durch tiefgehende Moral, osteuropäische Folklore und komplexe Charaktere aus. Figuren wie Renfri, die als verdrehte Version von Schneewittchen interpretiert werden kann, fordern Leser dazu auf, traditionelle Gut-und-Böse-Schemata zu hinterfragen.Die Buchreihe erreichte in Polen Kultstatus und wurde in über 20 Sprachen übersetzt. Heute sind weltweit mehr als 15 Millionen Exemplare verkauft.
Jetzt kommt CD Projekt Red ins Spiel

1994 wurde CD Projekt Red von Marcin Iwiński und Michał Kiciński in Warschau gegründet. Anfangs konzentrierte sich das Studio auf die Übersetzung westlicher Spiele, darunter "Baldur's Gate". 2003 sicherte sich das Team für nur 9.500 Dollar die Rechte an "The Witcher" – eine Entscheidung, die sich als einer der profitabelsten Deals der Gaming-Geschichte herausstellen sollte.
Das erste Spiel erschien 2007 und setzte die Buchgeschichte fort. Geralt leidet an Amnesie – ein cleverer Schachzug, um neue Spieler an das Universum heranzuführen. Die Geschichte beginnt mit einem Angriff auf Kaer Morhen, Geralts Heimat, und entwickelt sich zu einer epischen Jagd nach der Bande der Salamandra.Das Kampfsystem kombinierte Timing und Taktik, während Alchemie und Geralts Schwerter zentrale Elemente blieben. Trotz technischer Mängel verkaufte sich das Spiel 1,5 Millionen Mal und etablierte CD Projekt Red als ernstzunehmendes Studio.
Endlich der Durchbruch
Mit "The Witcher 2" zementierte CD Projekt Red seinen Ruf. Die eigens entwickelte REDengine brachte beeindruckende Grafik und ein verbessertes Kampfsystem. Die tiefgehende Story und die politischen Intrigen machten das Spiel zum Kritikerliebling. Eine Xbox-360-Version sorgte zudem für ein größeres Publikum.
2015 erschien "The Witcher 3: Wild Hunt" und wurde eines der besten Spiele aller Zeiten. Die offene Welt, tiefgehende Quests ("Der blutige Baron" setzte neue Maßstäbe im Storytelling) und die musikalische Untermalung begeisterten Fans weltweit. Mit über 50 Millionen verkauften Exemplaren und über 800 Auszeichnungen wurde es zum Meilenstein des RPG-Genres.
2019 erschien dann die Netflix-Serie mit Henry Cavill als Geralt. Trotz Erfolgen sorgten Abweichungen von den Büchern und kreative Differenzen für Kontroversen. Cavill selbst verließ die Serie nach Staffel 3, da er mit der kreativen Richtung unzufrieden war.
Was kommt jetzt?

Im Dezember 2024 wurde der erste Trailer zu "The Witcher 4" veröffentlicht. Ciri wird diesmal die Hauptrolle übernehmen – eine Entscheidung, die gemischte Reaktionen auslöste. Kritiker zweifeln daran, ob eine Frau die Hexermutation überleben kann, doch die Lore widerlegt diese Annahme. Außerdem ist Ciri mit ihrem Elder-Blut alles andere als gewöhnlich.
Viele Fans hoffen auf Rückkehrer wie Geralt oder alternative Spielpassagen mit ihm. Doch nach dem katastrophalen "Cyberpunk 2077"-Release bleiben viele skeptisch und warten erst einmal ab.
Egal ob Buch, Spiel oder Serie – "The Witcher" bleibt eine Legende. Die Zukunft sieht vielversprechend aus. Was wünscht ihr euch von "The Witcher 4"?