Der Komponist, der uns die musikalischen Meisterwerke aus Harry Potter, Star Wars, Indiana Jones UND Superman geschenkt hat, sagt jetzt, dass er gar kein Fan von Filmmusik sei...

John Williams ist der König der Filmmusik. Er ist einer der einflussreichsten Filmkomponisten aller Zeiten. Seit den 1950er Jahren prägt er Hollywoods Musik und hat Soundtracks geschaffen, die untrennbar mit Kino-Klassikern verbunden sind. Bekannt wurde er vor allem durch seine Arbeit für Star Wars, Indiana Jones, Jurassic Park, Harry Potter und Schindlers Liste.
Williams Musik schafft es einfach, dass Figuren, Orte oder Ideen sofort erkennbar werden. Viele seiner Melodien sind zu popkulturellen Ikonen geworden. Jeder denkt beim Imperial March direkt an Vader und bei Hedwig’s Theme an Hogwarts.
John Williams "mochte Filmmusik noch nie besonders"

Er wurde 54 Mal für den Oscar nominiert und gewann fünf... sechs Mal für den Emmy, davon drei gewonnen... 25 Mal für den Golden Globe, vier gewonnen... 71 Mal für den Grammy, 26 gewonnen... und dazu kommen sieben British Academy Film Awards. Mit 54 Oscar-Nominierungen hält Williams aktuell den Rekord für die meisten Oscar-Nominierungen einer lebenden Person. Und ausgerechnet ER mag scheinbar keine Filmmusik... Wie kann das sein?
Der überraschende Kommentar von John Williams kam in einem Interview, das anlässlich einer neuen Biografie über ihn von Tim Greiving geführt wurde. Im Gespräch mit dem Guardian sagte er: „Ich mochte Filmmusik noch nie besonders.“ Klingt verrückt, wenn man bedenkt, dass er Soundtracks für Star Wars, Indiana Jones, Jurassic Park und Harry Potter geschrieben hat.
Warum er das sagt? Williams unterscheidet zwischen „richtiger“ Musik und Filmmusik, die für ihn oft nur Begleitung ist. Die meisten Filmmusiken bestehen aus kurzen Motiven oder wiederkehrenden Themen und seien in Konzerten selten so stark wie klassische Werke. Für ihn ist echte Musik etwas, das auch alleine bestehen kann, während Filmmusik in erster Linie die Szenen im Film unterstützt.
Seine Aussage ist also keine Abwertung seiner eigenen Arbeit, sondern zeigt, wie hoch seine Ansprüche an Musik sind. Er glaubt, wahre Kunst steckt darin, dass ein Stück auch ohne Film funktioniert – während Filmmusik meistens genau dafür gemacht ist, Bilder zu begleiten.