MrBeast eröffnet Krankenhaus für Opfer von Kindersklaverei — und einige Menschen macht das wütend

Nicht jede Kritik ist berechtigt. Diese hier etwa, ist es ganz sicher nicht.

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© MrBeast via Instagram

YouTube-Star MrBeast (Jimmy Donaldson) hat kürzlich eine chirurgische Einrichtung in Ghana eröffnet, um geretteten Kindersklaven medizinische Hilfe zu leisten. Die Klinik, finanziert durch seine auf Wohltätigkeit ausgerichteten Inhalte, soll langfristige Versorgung für Kinder bieten, die unvorstellbares Leid überlebt haben. Obwohl das Projekt von vielen gelobt wurde, folgte online schnell eine große Welle an Kritik. Einige forderten, er solle sich lieber auf Hilfe für Amerikaner konzentrieren, statt Hilfsprojekte irgendwo anders auf der Welt zu finanzieren.

Du kannst MrBeast kritisieren, aber nicht dafür

Es ist absolut legitim, MrBeast für bestimmte Dinge zu kritisieren. Man kann zum Beispiel seine völlig geschmacklose Nachstellung von Squid Game hinterfragen — einer dystopischen Geschichte über wirtschaftliche Verzweiflung — gerade zu einer Zeit, in der die Welt mit Inflation und wachsender Obdachlosigkeit kämpft. Auch seine Ultra-luxuriöse Content-Ästhetik wirkt oft realitätsfern oder sogar leicht sadistisch (und... irgendwie... "Jigsaw-mäßig"). Zum Beispiel, wenn Menschen für erniedrigende Challenges mit riesigen Geldbeträgen belohnt werden – ein mittlerweile typisches Muster in der Influencer-Kultur.

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© MrBeast via Instagram

Aber ein Krankenhaus für gerettete Kindersklaven zu bauen? Das ist ein ziemlich seltsamer Anlass für Kritik. Ironischerweise hat MrBeast schon mehr für Amerikaner getan als so mancher Politiker.

Helfen kennt keine Grenzen

Es ist absolut nichts falsch daran, Menschen außerhalb des eigenen Landes zu helfen. Im Gegenteil: Zu behaupten, man solle nur „den eigenen Leuten“ helfen (was auch immer das heißen soll), ist ein gefährlich ausgrenzendes Mindset. Menschliches Leid macht an Landesgrenzen keinen Halt, genauso wenig wie Mitgefühl. Menschen in Not verdienen Hilfe, egal woher sie kommen. MrBeast hat in Ghana geholfen, weil dort Hilfe gebraucht wurde. Und genau darum sollte es bei echter Wohltätigkeit gehen, nicht darum, nationalistisches Denken zu bedienen.

MrBeast kontert "Ich helfe Amerikanern seit Jahren"

Als Reaktion auf die Kritik stellte MrBeast klar, dass er sein eigenes Land nie vernachlässigt hat.

Er betonte, dass immer, wenn er in Afrika hilft, die gleichen alten Vorwürfe kommen, so, als würde seine Hilfe dort alles auslöschen, was er in den USA getan hat. Doch genau das ist nicht der Fall: Von Essensverteilungen im ganzen Land, über seine Lebensmittelausgabe in North Carolina, Spenden an Schulen, bis hin zum Bezahlen von Mieten und Arztrechnungen. MrBeast hilft seit Jahren auch in den USA. Und das lange bevor es dieses Krankenhaus in Ghana überhaupt gab.

Meinung: Richtet eure Wut dahin, wo sie hingehört

Bei all dem, was gerade in den USA passiert, ist MrBeast vielleicht nicht die Person, auf die man mit dem Finger zeigen sollte. Vielleicht wäre es sinnvoller, diese Wut auf die Menschen zu richten, die tatsächlich etwas verändern könnten — auf diejenigen mit Billionen-Dollar-Budgets und politischer Macht. Vielleicht sollte man sie fragen, warum sich so viele Amerikaner immer noch keine Gesundheitsversorgung leisten können.Übrigens: Selbst wenn MrBeast ein Krankenhaus in den USA eröffnen wollte, wäre das so gut wie unmöglich. Nicht, weil es illegal ist, sondern weil das System absichtlich so aufgebaut ist, dass es mit endlosen Hürden und Vorschriften durchzogen ist. Es ist genau dafür gemacht, dass Menschen wie er eben nicht einfach einspringen können, um das zu tun, was eigentlich der Staat übernehmen sollte.

Was denkst du? Ist die Kritik an MrBeast in diesem Fall wirklich gerechtfertigt? Schreib’s uns gern in die Kommentare.

Lina Kheir

Lina liebt kreative Spiele wie Animal Crossing und Die Sims, ist mit Mario aufgewachsen und zockt heute auch Fortnite. Ihre Leidenschaft gilt Serien, Filmen, Popkultur und Büchern – besonders Geschichten mit starken Frauen....