One Battle After Another: Der beste Film des Jahres?

Ist DiCaprios neuer Streifen schon jetzt ein klarer Oscar-Kandidat?

One Battle After Another
Ein Film, der genauso spannend wie unberechenbar ist. | © Warner Bros. Pictures

Für den gelegentlichen Kinogänger ist der Name Paul Thomas Anderson (PTA) vielleicht kein Begriff. Zumindest fällt sein Name wohl nicht so häufig wie Christopher Nolan oder Quentin Tarantino. Doch vor allem um die Jahrtausendwende brachte er großartige Filme, wie Magnolia oder Boogie Nights.

Sein letzter Film war der von Kritikern geliebte Licorice Pizza aus dem Jahr 2021, der den Zuschauer zurück in die 70er entführte und dabei gleichzeitig romantisch, lustig und verspielt war. Am 25. September kommt Andersons neuster Film, One Battle After Another, in die Kinos und schon jetzt zeichnet sich ein Bild ab, dass es sich hierbei um sein Magnum Opus handeln könnte.

Gesellschaftskritisch und spannend

Die Geschichte des Films handelt von Bob (Leonardo DiCaprio). Ein gescheiterter Revolutionär, der in einem Zustand ständiger Paranoia lebt und mit seiner temperamentvollen und selbstständigen Tochter Willa (Chase Infiniti) fernab der Zivilisation überlebt. Als sein böser Erzfeind, Col. Steven J. Lockjaw (Sean Penn) wieder auftaucht und Willa verschwindet, macht sich der ehemalige Radikale auf die Suche nach ihr, während Vater und Tochter mit den Folgen ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben.

Ersten Reviews und Berichten zufolge, lohnt es sich allemal, diesen Film im Kino zu sehen. Vor allem die großartigen Charaktere und schauspielerische Leistungen werden hierbei hervorgehoben. Allen voran soll Sean Penn die Rolle des stoischen und zielstrebigen Lockjaw so gut spielen, dass seine Performance an Christoph Waltz' Hans Landa aus Inglourious Basterds erinnert.

Darüber hinaus wird auch die Story extrem gelobt. Der Film behandelt viele gesellschaftskritische Themen der heutigen USA. Migrationspolitik und humanitäre Krisen stehen unter anderem im Fokus. Doch Anderson schafft dabei den Spagat, der nicht vielen gelingt. Mithilfe von Absurdität und Humor geht die Medizin besser runter, ohne dass die Kritik verwässert oder geschwächt wirkt.

One Battle After Another ist mehr als die Summe seiner Teile. Der Film passt perfekt in die Zeit, erzählt aber auch eine zeitlose Geschichte im Kern. Ein Film, der vollgepackt mit Ideen ist, ohne dabei den Zuschauer zu überladen. Ein origineller Oscar-Kandidat, der sogar Spielberg überzeugte.

Was für ein Wahnsinnsfilm, oh mein Gott. [...] Ich habe noch nie einen Film gesehen, der so sehr an Stanley Kubricks Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben erinnert.

Eine Film-Renaissance?

Tatsächlich hat Paul Thomas Anderson noch mit keinem seiner Filme einen Oscar gewonnen. Bis heute wurde der Regisseur für 11 Oscars nominiert, doch konnte keinen davon sein Eigen nennen. Auch There Will Be Blood blieb bei der Oscar-Verleihung 2008 auf der Strecke, als er für "Bester Film" nominiert war, doch nicht gegen No Country for Old Men bestehen konnte.

One Battle After Another ist nicht nur Oscar-Verdächtig, sondern auch ein großartiges Signal nach Hollywood. Der Aufschrei in der Filmwelt ist immer wieder groß. Zu viel Fokus auf Konzepte und Franchises, die sich altbacken und wiederholend anfühlen.

Filme wie Weapons und nun auch One Battle After Another zeigen, dass Zuschauer Lust auf originelle Ideen haben. Könnte dieses Jahr also endlich einen Wendepunkt einläuten, bei dem originelle Stoffe wieder ihren Weg in die Kinos finden, anstatt der immer gleichen Sequels, Remakes und dergleichen?

Gehst du noch ins Kino? Was sind deine Gedanken bezüglich "Originell vs. Franchise"? Schreib es gerne in die Kommentare!

Nico Gronau

Nico liebt die vielen kleinen Details, die in ihrer Gesamtheit Welten und Geschichten ergeben, in die man förmlich eintaucht....