Patrick Stewart hängt die Schauspielerei an den Nagel – doch laut Gerüchten wollte er dies längst gemacht haben.
Für die einen bleibt er auf ewig Picard aus Star Trek, für andere Charles Xavier aus der Marvel-Reihe, für uns alle ist er einer der beeindruckendsten Schauspieler unserer Zeit – doch diese Zeit scheint nun ein Ende zu haben.
Nach über sechs Jahrzehnten im Dienst der Schauspielkunst kündigt Sir Patrick Stewart an, dass der kommende Film Avengers: Doomsday seine letzte Rolle vor der Kamera sein werde. Für viele Fans ist das das Ende einer Ära – für Stewart selbst offenbar ein lange überfälliger Abschied.
Von Shakespeare zu SciFi zu Marvel
Der britische Schauspieler, geboren am 13. Juli 1940 in Mirfield, West Yorkshire, gehört zu den prägenden Persönlichkeiten des modernen Theaters und Kinos. Nach frühen Engagements als Journalist entdeckte er schon als Jugendlicher seine Leidenschaft für die Bühne und schloss sich bald der renommierten Royal Shakespeare Company an. Dort entwickelte er den präzisen, kraftvollen Stil, der ihn zu einem der herausragendsten Shakespeare-Darsteller seiner Generation machte.
In den 1980er- und 1990er-Jahren gelang Stewart der Sprung auf die internationale Leinwand: Mit seiner Verkörperung des Captain Jean-Luc Picard in Star Trek: The Next Generation schrieb er Fernsehgeschichte und prägte Generationen von Science-Fiction-Fans. Später wurde er als Professor Charles Xavier in der X-Men-Reihe zur moralischen Instanz des Superheldenkinos. Seine eindringliche Stimme, sein aristokratisches Auftreten und seine unvergleichliche Bühnenpräsenz machten ihn sowohl auf der Theaterbühne als auch in Hollywood zu einer festen Größe.
2010 wurde Stewart von Königin Elisabeth II. für seine Verdienste um die darstellende Kunst zum Ritter geschlagen – ein Ritterschlag, der nicht nur seine Karriere, sondern auch seine Rolle als Bindeglied zwischen klassischem Theater und Popkultur würdigte. Er gilt als einer der wenigen Schauspieler, die es verstanden, Shakespeare und Science-Fiction, Pathos und Pop, Tragödie und Blockbuster zu vereinen.
Nun also der Abschied: Stewart selbst sprach in einem kürzlich veröffentlichten Interview davon, dass Avengers: Doomsday sein letzter Film sein werde. Damit schließt sich ein Kreis, denn seine letzte große Kinorolle wird ihn offenbar erneut als Professor X zeigen – die Figur, die ihm in den 2000ern zu weltweiter Popularität verhalf.
Gerüchte um verzögerten Abschied
Allerdings machen derzeit Gerüchte die Runde, wonach Stewart schon vor dem Dreh von Doomsday habe aufhören wollen. Verschiedene Branchenportale spekulieren, der Schauspieler sei vertraglich gebunden gewesen, den Film noch zu absolvieren – obwohl er selbst den Rückzug bereits früher geplant habe. Offiziell bestätigt sind diese Meldungen jedoch nicht, und weder Stewart noch Marvel Studios haben sich dazu geäußert.
Ob vertragliche Verpflichtung oder bewusster Schlusspunkt: Für Stewart markiert Avengers: Doomsday das Ende einer einzigartigen Laufbahn. Sein Einfluss auf Theater und Film, seine Integrität und seine Fähigkeit, Intellekt und Emotion zu verbinden, haben ihn zu einem der letzten großen klassischen Schauspieler gemacht – ein Künstler, dessen Stimme und Haltung weit über seine Rollen hinaus wirken.