Ultron kehrt zurück: VisionQuest spielt ein Jahr nach WandaVision

Die Suche White Visions soll neue Erkenntnisse, aber auch alte Feinde zurückbringen...

Vision Quest
Damit soll die inoffizielle Trilogie beendet werden. | © MARVEL


Mit einer Fülle neuer Ankündigungen vergrößert Marvel das MCU für die kommenden Jahre – besonders viel Aufmerksamkeit von der Community erhielt dabei VisionQuest.

VisionQuest

Das Marvel Cinematic Universe expandiert weiter und weiter. Und während die einen noch immer darüber heulen, dass das ganze zum M-She-U mutiert und inzwischen von purer Wokeness durchzogen sei (vermutlich, weil sie bis heute nicht gecheckt haben, dass die X-Men schon 1963 eine Analogie für die Unterdrückung von Homosexuellen in den USA waren) und die anderen auf die Ankunft von Robert Downey Jr. als Dr. Doom warten, tauchen weitere Installments am Comic-Verfilmungshimmel auf.

Eine der Serien, auf die sich Fans im nächsten Jahr freuen können, wird VisionQuest sein.

Die Serie soll die Geschichte von White Vision weitererzählen und damit eine Fortführung der Geschehnisse aus WandaVision darstellen. Mit acht Episoden schließt sie eine inoffizielle Trilogie ab, die mit WandaVision begann und mit Agatha All Along fortgesetzt wurde.

Im Mittelpunkt steht White Vision, die rekonstruierten Überreste von Vision, die am Ende von WandaVision ihre Erinnerungen zurückerhielten, aber nicht mehr dieselbe Person sind. Ein Jahr nach den Ereignissen begibt er sich auf die Suche nach Identität und Menschlichkeit: Wer ist er, wenn er zwar alle Erinnerungen des alten Vision besitzt, aber keine seiner Gefühle?

Mit Vision kehrt auch Ultron zurück

Showrunner Terry Matalas beschreibt die Geschichte als eine introspektive Reise, die Parallelen zu Spocks Wiedergeburt in Star Trek IV aufweist – ein Versuch, das eigene Selbst nach einem geistigen und physischen Neubeginn wiederzufinden.

Thematisch bewegt sich VisionQuest zwischen Science-Fiction-Philosophie und emotionaler Charakterstudie. Vision wird sich nicht nur mit seinem Dasein als künstliches Wesen auseinandersetzen, sondern auch mit den Schatten seiner „Familie“ – darunter Ultron, sein Schöpfer und zugleich Gegenspieler, der angeblich in anderer Form ebenfalls zurückkehren soll. Ultron wird dabei weniger als klassische Bedrohung, sondern vielmehr als Spiegel von Visions Existenzkrise verstanden: Er verkörpert, was aus Vision hätte werden können, wenn er nie Mitgefühl oder Menschlichkeit entwickelt hätte.

Ein weiterer zentraler Aspekt der Serie ist die Auseinandersetzung mit Erinnerung, Trauma und Identität. Paul Bettany, der Vision spielt, hat verraten, dass die Handlung Themen wie „intergenerationelles Trauma, Väter und Söhne und die Verdrängung von Schmerz“ behandelt. Damit knüpft die Serie an die emotionale Tiefe von WandaVision an, wendet sie jedoch stärker auf Vision selbst an.

Philosophische Reise statt Superhelden-Abenteuer

Visions innere Welt soll visuell und konzeptionell eine große Rolle spielen. Gerüchte deuten darauf hin, dass Teile der Handlung innerhalb einer Art „geistigem Raum“ stattfinden, in dem Vision auf personifizierte Versionen anderer KIs trifft – darunter J.A.R.V.I.S., F.R.I.D.A.Y., E.D.I.T.H. und andere Programme aus der bisherigen MCU-Geschichte. Diese Begegnungen könnten als symbolische Auseinandersetzung mit den verschiedenen „Stimmen“ seiner eigenen Programmierung dienen.

Zudem wird gemunkelt, dass Tommy Maximoff, einer von Wandas Zwillingssöhnen aus WandaVision, in VisionQuest auftauchen könnte. Seine Rückkehr würde eine emotionale Verbindung zu Wanda und Visions früherem Leben herstellen und die Frage aufwerfen, ob Vision sich seiner „Familie“ wieder annähern kann – oder ob er zu weit von seinem alten Ich entfernt ist, um diese Bindung noch zu verstehen.

Zeitlich soll die Handlung etwa sieben Jahre nach den Ereignissen von Avengers: Endgame spielen.

White Vision hat sich aus der Welt zurückgezogen, um sich selbst zu finden, und kehrt nun in ein Universum zurück, das ihn kaum wiedererkennt. In diesem Sinn ist VisionQuest weniger ein Superhelden-Abenteuer als eine philosophische Reise durch Identität, Erinnerung und Technologie – die Frage, was „Menschsein“ im Marvel-Kosmos überhaupt bedeutet.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....