YouTuber wollte Polizisten überfahren, sagt er sei zu intelligent um verurteilt zu werden... und muss für 6 Jahre ins Gefängnis

Auch der Versuch eine mentale Störung zu fingieren schien den Richter zu beeindrucken...

Eric Conover
Vor einem Jahr posierte er noch mit reichen Villenbesitzern, heute nur noch mit Zellenkumpanen. | © Instagram / YouTube

Ein Immobilien-YouTuber versuchte einen Polizisten zu überfahren und muss dafür nun für mindestens 4 Jahre hinter Gitter.

Von Sportflitzer zu Rückbank eines Polizeiautos

Bereits im April berichteten wir von Eric Conover. Der Immobilien-YouTuber lebte ein regelrechtes Jetset-Leben voller teurer Uhren, schneller Autos und luxuriöser Häuser – dabei legte er stets Wert darauf, seinen knapp 3 Millionen Followern klarzumachen, dass er dies erreicht hätte, weil er ein wahnsinnig disziplinierter, willensstarker und erleuchteter Mann sei.

Dass er gerne mal zu tief ins Glas sah, ließ er dabei aus. Zumindest, bis er es nicht mehr verbergen konnte, weil die Polizei ihn betrunken und mit überhöhter Geschwindigkeit anhielt. Statt aus dem Auto auszusteigen, schaltete Conover allerdings in den Rückwärtsgang und hielt auf die Beamten zu.

Einer der Polizisten landete auf dem Auto und wurde vom fahrenden Influencer knapp 12 Meter mitgeschleift und dann auf den Asphalt geschleudert.

Vom Super-Intellekt zur psychischen Störung

Der YouTuber stellte von Anfang an klar, wer seiner Meinung nach das Sagen im Gerichtssaal hatte, als der Prozess wegen versuchtem Mord kurz darauf begann:

An alle, die versuchen sich hier mit mir auf intellektueller Basis zu duellieren: Ich werde jeden hier mit meiner Intelligenz auseinandernehmen.

Von einem überlegenen Intellekt fehlte dann allerdings jede Spur. Seine Behauptungen, dass es sich um ein Missverständnis handelte, er entweder nicht der Fahrer war oder in Wahrheit die Polizisten ihn angegriffen hätten, ließen sich mit einem Drohnenvideo schnell entkräften.

Auch andere Vorwürfe, wie etwa, dass die gesamte Polizei von New Hampshire sich gegen ihn verschworen hatte und es sich um einen großen Fake handelte, führten nicht dazu, dass ihm Recht gegeben wurde. Stattdessen wurde Conover kurz darauf in psychologische Behandlung gegeben, wobei ein Arzt seine mentale Instabilität attestierte.

Man diagnostizierte sogar eine bipolare Persönlichkeitsstörung und ging davon aus, dass er während des Vorfalls eine manische Episode durchlebt hatte – eine Sachlage, die durchaus dazu hätte führen können, dass Conover mit einer geringeren Strafe rechnen könnte, als der zunächst vom Richter angedeuteten lebenslänglichen Haft wegen Mordes.

Von teuren Vorhängen zu schwedischen Gardinen

Dann allerdings legte die Polizei neue Beweise vor – unter anderem ein Telefonat, welches Conover aus dem Gefängnis heraus mit seinen Eltern geführt hatte. In diesem sprach er davon, dass er eine “mentale Krise” als seinen Ausweg aus der Haft nutzen würde.

Als der Richter anmerkte, dass dies nicht der richtige Moment für derlei Spielchen sei und versuchte, ihm erneut die Schwere der Situation begreiflich zu machen in dem er erklärte, dass es hier um den versuchten Mord an einem Polizisten gehen könnte, knickte Conover allerdings ein und bekannte sich schuldig.

Er erklärte, dass er bereit wäre, jede Strafe anzunehmen, die das Gericht ihm aufbürden würde – dabei handelt es sich gerade um eine potenzielle Inhaftierung zwischen vier bis zehn Jahren, wobei Experten davon ausgehen, dass sechs Jahre Haft am realistischsten erscheinen.

Der finale Urteilsspruch steht zwar noch aus – dass Conover trotz seines angeblichen Intellekts im Gefängnis landen wird, ist ziemlich klar.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....