Renaissance-Kunst, klassische Musik und surrealer Humor – diese Indie-Trilogie macht aus Kunstgeschichte einen absurden Abenteuerspielplatz.

Du magst Kunst, schräge Games und bissigen Humor? Dann hab ich was für dich: Ich bin auf eine Spielereihe gestoßen, die komplett aus Renaissance-Gemälden besteht – und das sieht nicht nur absurd gut aus, es ist wahrscheinlich auch der kreativste Grafikstil, den ich je in einem Videospiel gesehen habe.
Ein Renaissancetrip durch Sünde und Satire
Die Trilogie – Four Last Things, The Procession to Calvary und Death of the Reprobate – stammt von einem einzigen Menschen: Joe Richardson. Allein das ist schon beeindruckend. Aber wie er es schafft, jahrhundertealte Gemälde, klassische Musik und britischen Irrsinn so zusammenzusetzen, dass dabei ein spielbares Gesamtkunstwerk entsteht, ist fast schon dreist gut. Du wanderst durch eine liebevoll animierte Collage aus Bosch, Bruegel, Rembrandt und Michelangelo – mittendrin absurdes Geseier, trockener Humor und gelegentliche Gespräche mit Gott persönlich.
Alle drei Spiele funktionieren als klassische Point-and-Click-Adventures: Erkunden, Sachen aufsammeln, mit merkwürdigen Leuten reden, Rätsel lösen. Der Twist? Alles ist aus Kunstgeschichte zusammengeklebt, aber so charmant, schräg und selbstironisch, dass man sich fragt, warum das nicht längst Standard ist. Der Humor ist irgendwo zwischen Monty Python und Kirchenkritik, die Dialoge schwanken zwischen totalem Blödsinn und echter Tiefe. Und ja, es gibt Hinternwitze – aber eben auch Reflexionen über Sünde, Tod und die Frage, ob man mit einem Schwert wirklich Probleme löst.
Drei Spiele, die alles andere als Standard sind
Four Last Things legt den Grundstein: eine lose zusammenhängende Reise durch Tod, Jüngstes Gericht, Himmel und Hölle. In The Procession to Calvary gibt’s mehr Handlung, mehr Eskalation – und ein Schwert (das du nicht benutzen sollst. Oder doch?). Und Death of the Reprobate schließt die Trilogie ab – mit noch mehr religiösem Wahnsinn und wahrscheinlich der schönsten visuellen Kakophonie seit der Kunstgeschichte. Trotz allem Chaos sind die Spiele erstaunlich zugänglich. Die Steuerung ist simpel, die Rätsel logisch (naja, auf ihre Art), und die Kunst ist nicht bloß Fassade, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch Ton, Stimmung und Weltbau. Dazu kommt klassische Musik, die das Ganze noch mal einen Takt edler macht.
Und das Beste? Alle drei Spiele sind gerade im Steam-Sale. Wer also Lust auf etwas Eigenwilliges, Witziges und völlig anderes hat – jetzt ist der perfekte Zeitpunkt.