Dieser YouTuber hat versucht, Baldur’s Gate 3 als ganz normaler Typ durchzuspielen

Was passiert, wenn man Baldur’s Gate 3 nicht als Held spielt – sondern als durchschnittlicher Typ ohne Fähigkeiten? YouTuber dumpykong hat's rausgefunden.

Can You Beat Baldurs Gate 3 as a NORMAL Person
Ein völlig normaler Kerl. | © dumpykong via YouTube

Wer einen neuen Run in Baldur’s Gate 3 startet, tut das normalerweise Held in schillernder Rüstung: ein starker Kämpfer, schlauer Magier oder gerissener Schurke. Aber was ist, wenn man als ein, na ja, extrem durchschnittlicher, ganz normaler Kerl spielt?

Bramble Underleaf: Der unspektakulärste Held der Welt

Genau das wollte der YouTuber dumpykong wissen – und hat sich auf eines der normalsten Abenteuer gestürzt, das man in Faerûn erleben kann: ein kompletter Durchlauf als „Commoner“, also als völlig durchschnittlicher Farmer ohne Fähigkeiten.Der Star dieses Experiments ist Bramble Underleaf. 52 Jahre alt, Waldgnom, Witwer, lebt allein außerhalb von Baldur’s Tor. Ein Mann, der eigentlich nie hätte Teil einer epischen Fantasy-Geschichte werden sollen – bis ihn ein Tentakel-Luftschiff vom Feld pflückt und in den Plot katapultiert. Damit Bramble wirklich so normal bleibt wie möglich, nutzt der YouTuber eine Mod namens „Commoner Class“, die alle Heldenfähigkeiten aus dem Spiel entfernt. Keine krassen Skills, keine Zauber, sondern nur ein müder Gnom und bestenfalls etwas gesunder Menschenverstand.

Entscheidungen wie ein Durchschnittsmensch

Was folgt, ist kein klassischer Power-Run – sondern eine Art soziologisches Rollenspiel: Was würde ein vernünftiger Mensch tun, wenn er plötzlich in einer Welt voller Monster und Magie landet? Er würde sich aus Kämpfen raushalten, gefährlich aussehende Fremde meiden, und definitiv niemandem vertrauen, der ihm vorschlägt, sich Goblinkacke ins Gesicht zu schmieren. So jedenfalls Brambles Ansatz. Er befreit Shadowheart nur, weil sie ihm zufällig ins Auge fällt, er hilft Lae'zel, weil sie die Erste war, die ihm im Kampf beistand, und er ignoriert den seltsamen Vampir im Gebüsch, weil: na ja, ist ja offensichtlich warum.Trotz – oder gerade wegen – seiner Zurückhaltung sammelt Bramble nach und nach ein völlig normales Team: Gale (höflich, wenn auch nuklear instabil), Wyll (ehemals Held, jetzt Dämonenpraktikant), Karlach (Höllenkriegerin mit Herz) und natürlich Lae'zel, seine erste echte Verbündete. Zusammen stolpern sie durch Goblinlager, gefährliche Wälder und Githyanki-Festungen. Bramble trifft Entscheidungen aus dem Bauch heraus, scheitert glorreich an Dialogoptionen, meidet jeden Dungeon, der nicht explizit wie ein Heilerhaus aussieht – und wirkt trotzdem irgendwie … aufrichtig. Weil er nie vergisst, dass er eben kein Held ist. Nur ein normaler Typ. Mit Verantwortung (und einem beunruhigend aktiven Parasiten im Kopf).

Und dann … wird er doch zum Helden

Als der erste Bosskampf naht, ist klar: Ein normaler Typ hat hier eigentlich nichts verloren. Ketheric, Orin und Gortash stehen vor ihm – drei wandelnde Albträume mit reichlich Fähigkeiten und starken Waffen. Und Bramble? Hat nichts als gute Freunde und einen Zauberer mit eingebauter Atombombe. Also trifft er eine letzte, sehr menschliche Entscheidung: Er lässt Gale sich opfern, um die Welt zu retten. Kein glorreicher Sieg, kein Happy End. Aber: Ein stiller Triumph. Und vielleicht genau das, was ein normaler Typ in einer Welt voller Helden wirklich leisten kann.

Johanna Goebel

Johanna studiert Online-Redaktion in Köln und ist schon seit dem Kleinkindalter in der Gamingwelt unterwegs. Ihr Herz schlägt für Open-Worlds, Action- oder Fantasy-RPGs und Third-Person-Shooter mit guten Storylines und (un-)charmanten Charakteren....