Eltern verklagen Fortnite wegen des Shop-Designs.

Fortnite wird (wieder) wegen seines Item Shops verklagt - dieses Mal von Eltern.
Fortnites gerichtliche Vergangenheit
Fortnites Item-Shop war bereits mehrfach Mittelpunkt rechtlicher Auseinandersetzungen. Im Jahr 2022 stimmte das Unternehmen zu, Spielern Rückerstattungen zu gewähren, die „manipuliert“ wurden, In-Game-Gegenstände zu kaufen. Dann wurde es 2024 wegen der „Ausbeutung von Kindern“ zu einer Geldstrafe verurteilt, was nach Vorwürfen der ACM über unfaire Geschäftspraktiken zu Änderungen im Shop führte.
Nun sieht sich Epic einer weiteren Klage gegenüber – diesmal mit der Behauptung, dass der Item-Shop künstliche Dringlichkeit erzeugt und damit bei jungen Spielern FOMO („Fear of Missing Out“) auslöst.
Eltern gegen Fortnite
Die am 5. März eingereichte Klage hebt „Epics irreführende Countdown-Timer“ hervor und nennt das Horizon Zero Dawn-Paket als Beispiel. Das Paket wurde mit einem auffälligen pinken Rabattlabel und einem Timer beworben, der anzeigte, wann die Kosmetikgegenstände den Shop verlassen würden.
Laut der Klageschrift verstanden Millionen junger Fortnite-Spieler dies als ein tatsächlich zeitlich begrenztes Angebot. Doch nachdem der Countdown abgelaufen war, blieben die Items oft weiterhin verfügbar – häufig sogar zum gleichen „reduzierten“ Preis – für Tage oder sogar Wochen. Dies untermauert die Vorwürfe über irreführende Verkaufstaktiken. Hier ist ein übersetzter Auszug aus der Anklage:
Einige Items, wie das ultra-seltene Renegade Raider-Outfit, wurden nur für kurze Zeit angeboten und sind seit mehr als sechs Jahren nicht mehr verfügbar. Andere verschwinden, nur um Wochen später wieder aufzutauchen. Diese Angebote und ihre Zeitpläne sind Gegenstand intensiven Interesses unter Fortnite-Spielern. – Klage vom 5. März
Epic Games hat auf die Klage in einer Stellungnahme gegenüber Polygon reagiert. Ein Sprecher des Unternehmens wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, dass ausreichend Sicherheitsmaßnahmen für Minderjährige vorhanden seien. Hier ist eine Übersetzung der Aussage:
Diese Beschwerde enthält sachliche Fehler und spiegelt nicht wider, wie Fortnite tatsächlich funktioniert. Letztes Jahr haben wir den Countdown-Timer im Item-Shop entfernt und bieten Schutzmaßnahmen gegen ungewollte Käufe an. Dazu gehören eine ‚Hold-to-Purchase‘-Mechanik, sofortige Kaufstornierungen, eine Selbstbedienungs-Rückgabeoption für Shop-Käufe und eine explizite Ja/Nein-Auswahl zum Speichern von Zahlungsinformationen. Wenn ein Spieler ein Epic-Konto erstellt und angibt, unter 13 Jahre alt zu sein, kann er keine Käufe mit echtem Geld tätigen, bis ein Elternteil seine Zustimmung erteilt. Sobald dies geschieht, bieten wir branchenführende Kindersicherungen an, einschließlich PIN-geschützter Käufe. Wir werden diese Ansprüche anfechten. – Epic Games-Sprecher gegenüber Polygon
Wir werden sehen, wie diese Klage ausgeht und wer offiziell im Recht ist. Einerseits hat Epic Games recht damit, dass es Schutzmaßnahmen wie sofortige Stornierungen anbietet. Allerdings wird keine Altersverifikation verlangt, sodass Minderjährige theoretisch falsche Angaben machen könnten, um Käufe zu tätigen – wobei man argumentieren könnte, dass es letztendlich die Aufgabe der Eltern ist, dies zu überwachen.
Andererseits zeigen Beobachtungen des Item-Shops, dass es in der Vergangenheit tatsächlich irreführende Timer und Rabattaktionen gab. Außerdem weist die Klage auf ein reales Problem hin: Zwar informiert Epic inzwischen darüber, wann ein bestimmtes Item aus dem Shop entfernt wird, doch es gibt keine Angaben dazu, wann es wieder verfügbar sein wird. Da die Rotation der Items äußerst unvorhersehbar ist, kann dies Verbraucher unter Druck setzen und ein FOMO-Gefühl erzeugen – schließlich weiß man nie, ob oder wann ein Item zurückkehrt.
Was denkt ihr über diese Klage? Wer ist im Recht? Habt ihr selbst negative Erfahrungen mit dem Fortnite Item-Shop gemacht? Schreibt es uns in die Kommentare!