Das Indie-Horrorspiel vom italienischen Entwicklerstudio Santa Ragione, erhält 24 Stunden vor dem Release Termin den nächsten Bann vom Epic Games Store und das nachdem Steam dem Spiel schon ein Verbot verpasst hatte.
Der Streitfall um das Horrorspiel Horses löst im Internet gerade einige Diskussionen aus. Grund dafür ist der kürzliche Bann des Spiels vom Epic Games Store nur einen Tag vor dem geplanten Release-Termin. Kurz vorher hatte Steam schon ein Verbot für den Vertrieb auf der Plattform ausgesprochen.
Erst Steam, dann Epic Games
Zwischen Valve, dem Betreiber der Plattform Steam, und dem italienischen Entwicklerstudio Santa Ragione, gibt es seit 2023 schon einen Streit um die Veröffentlichung des Indie-Horror-Spiels. Laut Entwickler hatte das kleine Studio unrealistische Auflagen zu erfüllen, die dazu führten, dass ein halbfertiges Spiel mit vielen Placeholdern an Valve weitergeleitet wurde, nur um überhaupt eine Coming-Soon Seite zu veröffentlichen.
Santa Ragione lieferte später ein Spiel, welches von Anfang bis Ende durchgespielt werden konnte. Laut Angaben des Co-Gründers seien solche Forderungen zuvor noch nie gestellt worden. Es half allerdings alles nichts, denn das Spiel wurde von Valve trotzdem abgelehnt.
Mit einem herben Rückschlag im Gepäck, hoffte das Studio weiterhin auf eine Veröffentlichung von Epic Games, doch dann folgte 24 Stunden vor dem geplanten Release der nächste Schock: Das Spiel wird von Epic Games nicht vertrieben, da es gegen die Richtlinien verstoßen würde.
In der Gaming-Community löst diese Entscheidung Verwunderung aus. Man spekuliert zuletzt darüber, ob die Entscheidung von Epic Games vielleicht eine Kurzschlussreaktion sein könnte, die aus Angst vor negativem Feedback passiert ist.
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Verstoß gegen Richtlinien, das Studio ist ratlos
Das Studio gibt auf der eigenen Website an, dass sie sich nicht erklären können, wie es zu dem Verbot kam. Valve sei in der Kommunikation sehr intransparent gewesen und hätte nicht wirklich verlauten lassen, was die Gründe für die Sperre seien.
Die Vermutung seitens der Community und des Studios waren, dass das Problem eine spezifische Szene gewesen sein könnte, bei der ein Kind in der Nähe eines nicht-angezogenen Erwachsenen stand, der eine Pferdemaske trägt. Klingt im ersten Moment berechtigt, wird aber etwas schwammiger, wenn man sich den Kontext des Spiels betrachtet. Das Studio änderte diese Szene auch im Nachhinein und ersetzte das Kind mit einer erwachsenen Figur.
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Mehrere Einsprüche, seien laut dem Studio, nur mit automatisierten Benachrichtigungen beantwortet worden. Selbst Kontakte innerhalb von Steam wären nur mit negativen Nachrichten zurückgekommen. Valve äußert sich in einem Statement zu den Vorwürfen und versichert, dass keine KI für die Sperre verantwortlich gewesen sei.
Basierend auf dem Inhalt der Store-Seite haben wir dem Entwickler mitgeteilt, dass der bisherige Entwicklungsstand von Mitarbeitern überprüft werden muss. Das passiert manchmal, wenn der Inhalt gegebenenfalls nicht mit den Richtlinien vereinbar sein könnte.
Laut eigenen Angaben sei über eine Rücknahme der Sperre ausführlich diskutiert worden. Im Fall von Epic Games beklagt das Studio ebenfalls, nicht wirklich zu wissen, was der eigentliche Grund für den Nicht-Vertrieb sei.
Sperre löst Debatte über Kunstfreiheit aus
Santa Ragione kritisiert, dass dieser Streitfall an "dunklere" Zeiten erinnern würde. Videospielen seien als Kunstform anzusehen und diese Zensur wurde schon früher genutzt, um Künstler zum Schweigen zu bringen.
Einige Nutzer im Internet schlagen sich auf die Seite von Valve. Man hätte vorher darüber nachdenken sollen, so eine Szene mit ins Spiel einzubinden, da der Kontext so oder so als sexuell angesehen werden kann.
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in DeepGames
Die tiefere Bedeutung hinter Horses, sei laut dem Entwicklerstudio eine Kritik an Macht-Dynamiken, Ausbeutung, Glauben und Gewalt und hätte keinen pornografischen Kontext. Die Community ist teilweise anderer Meinung, da es im Spiel ein paar Szenen mit einem solchen Hintergrund geben soll.
Am Ende bleibt die Entscheidung von Valve und Epic Games scheinbar endgültig. Das Spiel wird über andere Plattformen wie itch.io, COG und Humble trotzdem veröffentlicht. Trotzdem muss jeder selbst entscheiden, ob er es spielen möchte.
Seid ihr auf der Seite von Valve oder gebt ihr dem Studio recht? Sollte Valve transparenter werden, wenn es um Verbote geht? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!