Der Versuch eines vereinten Amerikas in LoL war wohl zu groß und komplex gedacht...

Carlos Antunes hat in einem Interview kürzlich über das Ende der LTA und die Rückkehr zu LCS und CBLOL gesprochen und erklärt, warum das gut für uns alle ist.
Die League of The Americas despawned wieder
Im September sprach Carlos Antunes, der Head of League of Legends Esports Americas, über die Veränderung in den amerikanischen Ligen und das Interview liest sich fast wie ein ehrliches Gespräch unter Fans, die gerade gemeinsam versuchen, die Lage des LCS zu verstehen.
Nach nur einer Saison zieht Riot nämlich die Reißleine: Das ambitionierte "League of The Americas"-Projekt (LTA) wird eingestampft, und ab 2026 kehren wir endlich wieder zu unseren vertrauten Ligen LCS und der brasilianischen CBLOL zurück.
Antunes gibt offen zu, dass die Idee hinter der LTA zwar spannend klang – ein vereinigtes Amerika, mehr Konkurrenz, größere Reichweite – aber in der Praxis einfach nicht funktioniert hat. Das Format war zu kompliziert, zu überladen und irgendwie… zu weit weg von dem, was League-Fans lieben.
Zu komplex, zu groß gedacht...
Viele Zuschauer wussten gar nicht mehr, wann ihre Teams spielen, wie die Quali funktioniert oder warum plötzlich nordamerikanische und brasilianische Teams in derselben Tabelle stehen. Und das größte Problem: Die regionale Identität ging verloren. Statt intensiver LCS-Rivalitäten oder emotionaler CBLOL-Finals gab’s plötzlich ein abstraktes Konstrukt, mit dem sich kaum jemand so richtig verbunden fühlte.
Riot hat das gemerkt – und zwar ziemlich schnell. Antunes betont, dass nicht der Name oder das Rebranding das Problem war, sondern die Fan-Erfahrung selbst. Das ganze Ding fühlte sich einfach nicht wie unser Esport an. Das Experiment war mutig, aber am Ende zu sehr von Struktur und zu wenig von Leidenschaft getrieben.
LCS und CBLOL feiern ihr Comeback
Darum jetzt der Neustart: 2026 kehren die LCS und CBLOL als eigenständige Ligen zurück, mit klareren Formaten, längeren Splits und wieder richtigem Esports-Feeling. Die internationalen Plätze werden wie früher verteilt – drei Teams aus der LCS und eines aus dem CBLOL dürfen zu MSI und Worlds. Die LLA wird es in dieser Form aber nicht wieder geben; stattdessen will Riot Lateinamerika stärker integrieren und die Tier-2-Szene aufwerten, um Nachwuchstalenten echte Chancen zu geben.
Zum Schluss zeigt sich Antunes erstaunlich selbstkritisch. Er gibt zu, dass einige seiner früheren Aussagen – zum Beispiel, man diskutiere nicht über das Scheitern des Rebrands – unglücklich formuliert waren. Tatsächlich habe man aber sehr wohl hingehört, gelernt und verstanden, was die Community vermisst.
Der Rückschritt zu den alten Ligen ist also kein Zeichen von Schwäche, sondern eher ein "GG, wir haben’s versucht – jetzt machen wir’s wieder richtig".
Kurz gesagt: Riot hat’s gecheckt. Die LCS und der CBLOL kommen zurück, stärker, klarer und hoffentlich wieder mit dem Spirit, der League of Legends Esports ausmacht. Und ganz ehrlich – das fühlt sich für Fans an wie ein Comeback, auf das wir alle gewartet haben.